Kritik & Unser Fazit:
Regisseur Taylor Sheridan war bereits für das Drehbuch von Sicario verantwortlich und so überrascht es dann auch nicht, dass sein (ebenfalls selbst verfasster) Film 'Wind River' eine ähnliche Richtung einschlägt: Ein vordergründig karg inszenierter, in einer unwirtlichen Gegend spielender Thriller der nicht nur mit seiner dichten Atmosphäre und seinem cleveren Aufbau, sondern auch mit seinen hervorragenden Darstellern zu überzeugen weiss. Ausschlaggebend ist vor allem das trostlos wirkende Setting im winterlichen Indianer-Reservat wo Armut und Einsamkeit an der Tagesordnung steht - und damit auch gleich noch ein sozialkritischer Aspekt in die Handlung mit eingebunden wird. So bietet der Film mehr als simple Krimi-Unterhaltung.

Vor allem fällt die Charakterisierung der Figuren komplex aus und macht den Film, obwohl der Thriller- / Krimi-Aspekt ganz klar im Vordergrund steht, zu einem zuweilen recht tiefgründigen Drama und Themen wie Trauerverarbeitung werden auf sehr einfühlsame Weise aufgegriffen.

Dass der Film dabei, zumindest anfänglich, ein eher gemächliches Tempo an den Tag legt, kann man 'Wind River' nicht zum Vorwurf machen. Im Gegenteil sogar: Der Film, seine Figuren und schlussendlich auch der Spannungs-Faktor profitieren stark davon und so erweist es sich durchaus als Vorteil, dass sich Regisseur Sheridan für seine Figuren genügend Zeit nimmt. Gerade deswegen sind die Momente, in denen der Film auch rein actionmässig ein bisschen intensiver wird, umso packender und sorgen für besonders viel Nervenkitzel. Dafür ist jedoch nicht nur die kraftvolle Inszenierung der Action-Einlagen verantwortlich, sondern vor allem die Tatsache, dass man mit den Figuren mitfiebert und an ihrem Schicksal sehr aktiv teilnimmt.

Hier zeigt sich, wie gut durchdacht das Drehbuch von 'Wind River' ist und wie das winterliche Setting ein Teil des Ganzen ist. So weitläufig die verschneite Gegend auch sein mag, so isoliert und beklemmend kommt der Film daher und erschafft damit eine ganz eigene Atmosphäre. Jeremy Renner als traumatisierter Alleingänger und Elizabeth Olsen als unerfahrene FBI-Agentin, die auch mit ihrem Spiel ein paar Erinnerungen an Das Schweigen der Lämmer wach werden lässt, liefern hervorragende Leistungen ab und werden vom ebenso überzeugenden Cast, zu dem u.a. Jon Bernthal gehört, perfekt unterstützt. Ein Film, der bei seiner Kinoauswertung mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte, denn er gehört zu den besten Vertretern des Genres!

In technischer Hinsicht macht 'Wind River' auf der hier vorliegenden Blu-ray von Ascot Elite Home Entertainment eine sehr gute Figur - wobei das nicht nur das Bild, sondern auch den Ton betrifft, denn der Film bietet eine sehr gute Surround-Aktivität bei der, dank einer sehr guten Feindetailwiedergabe, auch subtilere Sound-Effekte sehr gut zur Geltung kommen. Das Bild strahlt viel High-def Feeling aus, liefert Werte auf sehr hohem Niveau und bietet kaum Anlass zur Kritik. Ausserdem verfügt diese Disc über Interviews mit den beiden Hauptdarstellern und