Kritik & Unser Fazit:
'Life' muss sich den Vorwurf gefallen lassen, alles andere als originell zu sein: Eine Crew stösst im Weltall auf eine ausserirdische Lebensform die sich nach kurzer Zeit als tödliche Bedrohung herausstellt und ein Crew-Mitglied nach dem anderen wird zum Opfer der mysteriösen Kreatur - und das alles inmitten einer engen, klaustrophobischen Raumstation aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Bei Filmfans klingen natürlich die Alarmglocken und es werden augenblicklich Erinnerungen an Alien und unzählige andere Genre-Vertreter wach, die am Versuch einer Kopie von Ridley Scotts Kult-Klassiker gescheitert sind. Interessanterweise scheitert 'Life' jedoch nicht wirklich und auch wenn sämtliche Elemente des Films bekannt sind, dann spricht zumindest ein Aspekt ganz klar für den Film: Sein realistisch anmutendes Setting auf der ISS-Raumstation.

So kommt 'Life' wie eine Mischung aus 'Alien' und Gravity daher und beschreibt die Entdeckung ausserirdischen Lebens aus einer zunächst recht wissenschaftlichen Sichtweise - auch wenn die Figuren schon bald die üblichen Dummheiten begehen die in keinem Horrorfilm fehlen dürfen.

Allzu ärgerlich ist das aber ausnahmsweise nicht, denn Regisseur Daniel Espinosa erzählt seine eigentlich simple, aber zumindest sehr zielgerichtete Story mit einem guten, aber nie masslos übertriebenen Tempo. Die fast schon labyrinthartige Location der ISS trägt interessanterweise fast mehr zur Spannung bei als die unberechenbare, sich rasant entwickelnde und erstaunlich intelligente Kreatur, denn zu keinem Zeitpunkt weiss man genau, wo sich der oktopusähnliche Organismus befindet. Die ganz grossen Überraschungen bleiben, bis auf einen netten Twist im Bezug auf den Schluss, zwar aus, aber der Film weist eine hervorragende Spannungskurve auf und fesselt einen sogar dann, wenn man sich mit den Genre-Konventionen bestens auskennt.

Dass die menschlichen Figuren dabei fast ein bisschen zur Staffage werden, ist bedauerlich. Eine zweite Ripley hat 'Life' jedenfalls nicht zu bieten und auch wenn die 6-köpfige ISS-Crew aus so bekannten Hollywood-Namen wie Jake Gyllenhaal und Ryan Reynolds besteht, dann erweisen sich die Astronauten als das übliche Monsterfutter. Wer in einem Space-Thriller dieser Art grosse Charakter-Entwicklungen und viel Realismus erwartet, ist daher in den falschen Film geraten. Hier geht es um kurzweilige, horrormässige Unterhaltung - und in dieser Hinsicht erfüllt der Film seinen Zweck voll und ganz. Schlussendlich ist es also mal völlig egal, dass einem hier kaum etwas Neues geboten wird, denn 'Life' macht seine Sache weitaus besser als zunächst erwartet.

In technischer Hinsicht macht 'Life' eine gute Figur und punktet auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc nicht nur einer hervorragenden Bild-, sondern einer ebenso gelungenen Tonqualität. Zu meckern gibt's hier eigentlich fast gar nichts und bis auf ein paar kleine Mankos strahlt das Bild richtig viel High-def Feeling aus. Der Ton lässt ebenfalls fast keine Wünsche offen und lässt den klaustrophobischen Überlebenskampf im Weltall mit einer sehr aktiven Surround-Atmosphäre noch bedrohlicher wirken. Die Extras wiederum bieten ein paar gute Einblicke in die Entstehung