Kritik & Unser Fazit:
Da liefert Doug Liman mit 'Edge of Tomorrow' nicht nur einen spektakulären Sci-Fi / Action-Kracher ab, sondern sogar einen erstaunlich intelligenten und originellen Film der zudem auf eine sehr namhafte Besetzung setzen kann, und dann das: Ein Marketing-Desaster der ersten Güte! Selten tat sich Warner mit der Vermarktung eines Filmes dermassen schwer und auch wenn man zugeben muss, dass 'Edge of Tomorrow' aufgrund seines nicht ganz einfach zu erklärenden Zeitreise-Konzepts schwerer an den Mann bzw. die Frau zu bringen ist, dann liess nur schon die relativ kurzfristige Titeländerung vor dem Kinostart wenig Gutes erahnen - wobei man meinen könnte, dass der ursprünglich als 'All You Need Is Kill' betitelte Film zum Homevideo-Release einer weiteren Titel-Umbenennung zum Opfer fiel und die übergrossen Lettern der Tagline der Titel ist.

Es scheint fast so, als ob man dem Erfolg des Films absichtlich Steine in den Weg legen wollte - dabei hätte 'Edge of Tomorrow' es verdient, gesehen zu werden ... schliesslich handelt es sich um einen der besten Science-Fiction- / Actionfilme der letzten Jahre!

Die Einspielergebnisse mögen weit hinter den Erwartungen geblieben sein, aber die Qualität des Films spricht für sich und dürfte vor allem Fans des Genres schnell in ihren Bann ziehen. Überhaupt verschwendet Regisseur Liman keine Zeit und stürzt sich mit seiner Hauptfigur, dem zunächst kriegsscheuen Major Cage, in ein furioses Abenteuer auf dem Schlachtfeld - das sich nach dem Tod des von Tom Cruise gespielten Soldaten in bester Und täglich grüsst das Murmeltier-Manier immer wieder von Neuem wiederholt. Trotz vieler repetitiver Szenen gewinnt Regisseur Doug Liman dem Material aber immer wieder neue Seiten ab und so wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig, wenn Cruise in seinem futuristischen Exo-Kampfanzug langsam den Dreh rauskriegt und einen Vorteil aus der zunächst verwirrenden Zeitreise- bzw. Rücksetzungs-Situation ziehen kann.

Liman ist klug genug, die Kämpfe auf dem Schlachtfeld, so extrem und futuristisch sie auch sein mögen, an altbekannte Bilder aus dem zweiten Weltkrieg, insbesonders der Invasion in der Normandie, anzulehnen - was dem Film eine authentische Note verleiht.

Der Kampf gegen die blitzschnellen Aliens, den sogenannten Mimics, könnte jedenfalls kaum bildgewaltiger und brachialer sein und fordert auch vom Zuschauer einiges ab. Da sieht man dann nicht nur gerne über die Story-Ähnlichkeiten mit dem bereits erwähnten 'Groundhog Day' hinweg, sondern lässt sich auch nicht von weiteren Ähnlichkeiten mit Filmen wie Matrix oder Final Fantasy beirren. 'Edge of Tomorrow' ist mit seiner Mischung aus furioser und packender Action, tollen Effekten, einem guten und zielgerichteten Spannungsaufbau und einer gewissen Selbstironie immer noch erstaunlich originell und verkauft sein Publikum zu keinem Zeitpunkt für dumm - wobei Tom Cruise einmal mehr vollen Körpereinsatz zeigt und die Chemie mit seiner Leinwandpartnerin Emily Blunt, die hier ebenfalls an ihre körperlichen Grenzen geht, kaum besser sein könnte.

Bei der technischen Umsetzung hat 'Edge of Tomorrow' ebenfalls hervorragende Karten und punktet beim nachträglich konvertierten 3D-Bild mit einer grösstenteils sehr guten stereoskopischen Wirkung - inklusive einiger gelungener Pop-outs. Dass das Bild in 3D auf Ghosting-Artefakte anfälligen Displays und Beamern für viele der ungern gesehen Überlagerungen sorgen kann, ist einer der weniger Nachteile. Das 2D-Bild schneidet noch etwas besser ab und bietet stellenweise sogar Referenzwerte - wobei der brachiale aber dennoch sehr ausgewogene 7.1-Soundmix das eigentliche Highlight darstellt und perfektes Ton-Demomaterial bietet. Die Bonus-Features sind vielleicht nicht allzu