Originaltitel:	Du er ikke alene
Veröffentlichung:	30. September 2014
Studio / Verleih:	CMV Laservision
Produktionsjahr:	1978
Länge:	94 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 12 Jahren
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Die Story:
In einem dänischen Jungen-Internat der späten '70er Jahren kommen sich Bo (Anders Agensø) und Kim (Peter Bjerg) nahe, zwei unbeschwerte Jungs, deren kollegiale Freundschaft sich langsam zu einer kindlichen Liebesaffäre entwickelt. Als einer ihrer Klassenkameraden wegen eines Streichs - er hat Porno-Bilder in den Duschräumen aufgehängt - der Schule verwiesen wird, zetteln die Schüler einen Streik gegen das Internat und seine autoritäre Lehrerschaft an. Allen Anfeindungen zum Trotz zeigen Bo und Kim allen, was sie für einander empfinden...

Kritik & Unser Fazit:
Kaum zu glauben, dass 'You Are Not Alone', dessen dänischer Originaltitel 'Du er ikke alene' lautet, bereits Ende der '70er Jahre entstanden ist - denn die beiden Regisseure Lasse Nielsen und Ernst Johansen beleuchten mit ihrem Film über das Erwachsenwerden ein Thema, das im Kino der damaligen Zeit, aber auch heutzutage noch, äusserst wenig Beachtung fand: Dem Erwachen von sexuellen Gefühlen und der Entwicklung einer Liebe von zwei Jungs, die trotz widriger Umstände zueinander finden und zu ihren Gefühlen füreinander stehen. 'Du er ikke alene' lediglich auf dieses Thema zu reduzieren würde dem Film, der sich auch mit dem restlichen Alltag in einem dänischen Knabeninternat beschäftigt, nicht gerecht werden, aber es ist durchaus verständlich, wieso der Film bis heute als bahnbrechend im Bezug auf seine (sehr) liberale Herangehensweise ist.

Dänemark mag damals wie heute eine unkompliziertere Einstellung zu Homosexualität und der Darstellung von jugendlicher Sexualität haben, aber es ist dennoch erstaunlich, wie unkompliziert die Macher an die Thematik herangehen - auch in visueller Hinsicht.

So zeigt man recht unverblümt, wie die Teenager unter der Dusche gemeinsam ihre Körper entdecken und schreckt dabei auch vor kompletter Nacktheit nicht zurück - in heutigen Filmen undenkbar. Dass 'Du er ikke alene' auch seinerzeit durchaus für viel Gesprächsstoff gesorgt haben muss und sicher von einem Teil des Publikums auch als überaus kontrovers angesehen worden ist, steht ausser Frage. Dabei könnte der Film kaum harmloser sein und geht mit der aufkeimenden Liebe des beiden Buben auf erstaunlich feinfühlige Art und Weise um. Peinlich berührt kann man hier höchstens wegen der damaligen Frisuren und Klamotten sein, der Rest spiegelt nur das wider, was fast jeder Jugendliche ab einem gewissen Alter an sexuellen Erfahrungen macht - und völlig egal, ob diese nun homo- oder heterosexuell sind. Da der Film um die sexuelle Ausrichtung gar nicht viel Aufhebens macht, ist die gemachte Aussage umso positiver.

Storymässig könnte 'Du er ikke alene' jedenfalls kaum simpler sein und nebst der aufkeimenden Liebesgeschichte zwischen den beiden Schulkollegen bekommt man ein paar Einblicke in den Internatsalltag geboten, die sogar einen leicht dokumentarisch wirkenden Charakter aufweisen. Vielleicht lässt der Film im letzten Drittel ein wenig den roten Faden vermissen und wirkt gelegentlich ein bisschen amateurhaft, aber dank der überzeugenden darstellerischen Leistungen der jungen Schauspieler, die in der Regel kaum natürlicher wirken könnten, wiegen solche inhaltlichen Mankos weniger schwer. 'Du er ikke alene' wirkt aufgrund der '70er Jahre-Herkunft etwas altbacken, aber die positive Aussage und der unverkrampfte Umgang mit Sexualität macht den Film umso zeitloser.

Von daher bedauerlich, dass 'Du er ikke alene' weitgehend unbekannt ist und ausserhalb Dänemarks nur einem kleinen Publikum zugänglich gewesen ist - nicht zuletzt, da der Film vielen unsicheren Jugendlichen bei der Suche nach der eigenen Identität geholfen hätte. Dafür ist es aber nie zu spät, und deshalb ist es erfreulich, wenn auch so kleine Filmjuwelen wie 'Du er ikke alene' es aufs hochauflösende Format schaffen. Bild- und tontechnisch wird einem bei der hier vorliegenden Blu-ray Disc zwar nicht gerade ein Vorzeigetitel geboten, aber vor allem die Bildqualität kann sich - mit ein paar alters- bzw. quellbedingten Abstrichen - sehen lassen. Zudem liegt der Film hier erstmals in