Kritik & Unser Fazit:
Amy Schumer gehört derzeit zu den angesagtesten Komödiantinnen in den USA. Grund genug für Hollywood, die Popularität auszunutzen und Schumer, die bislang nur TV-Erfahrungen gesammelt hat, gleich eine Hauptrolle anzubieten. Da Schumer bekannt ist für ihren kruden Humor ist es dann auch nicht allzu überraschend, dass sie für 'Dating Queen', im Original als 'Trainwreck' betitelt, mit Regisseur Judd Apatow zusammen gearbeitet hat - der ja selbst einen Ruf als Filmemacher hat, der es rein humoristisch lieber etwas derber mag. Prinzipiell also die perfekte Paarung und tatsächlich hat der Film durchaus seine positiven und witzigen Seiten. Zu dumm nur, dass Schumer als Leading Lady nicht immer vollends zu überzeugen weiss und der Film an einer Story-Struktur zu leiden hat, die mittlerweile leider zum Standard in US-Komödien gehört.

Im Klartext heisst das: Es fängt frech, unverfroren und vor allem derb und temporeich an und wird spätestens im letzten Drittel zu seriös, um nicht zu sagen moralinsauer. Das hat zur Folge, dass der ohnehin zu lang geratene Film etwas zu langatmig wirkt.

In die Länge ziehen sich aber auch einzelne Szenen, denn ähnlich wie bei anderen Apatow-Produktionen macht sich auch hier die sogenannte Improv-Comedy, also Dialoge die von den Darstellern direkt am Set improvisiert werden, bemerkbar - vielfach in negativer Hinsicht. So gibt es einige Szenen, die eigentlich ein paar nette Gags zu bieten hätten, doch das schlechte Timing vermasselt einige Pointen und nimmt dem Film auch sonst die Luft aus den Segeln. Immerhin hat der Film den Vorteil, dass er nur selten so richtig tief unter die Gürtellinie geht und auch wenn die Hauptfigur sicher einige Probleme hat und mit einem Schandmaul ausgestattet ist, dann kommt man dennoch nicht drum herum, sich mit ihr zu identifizieren und sie sympathisch zu finden.

Seinem englischen Originaltitel wird der Film schlussendlich aber nicht wirklich gerecht, denn von einem 'Trainwreck' ist die von Amy Schumer gespielte Amy weit entfernt. Da hätte man noch etwas mehr Mut beweisen können, aber zumindest ist der Film dann doch noch ein bisschen massentauglicher und die ernsten Untertöne, die unter anderem in einer Beerdigungsszene besonders zum Tragen kommen, kommen etwas besser zur Geltung. Punkten kann der Film dann aber vor allem mit seinen (z.T. sehr) namhaften Nebendarstellern und neben einer kratzbürstigen Tilda Swinton als Amys Boss sorgt vor allem Ex-Wrestling-Star John Cena in einer sehr selbstironischen Rolle für ein paar Lacher. Aber eben: Die Langatmigkeit, die plötzliche Ernsthaftigkeit des letzten Drittels und das vorhersehbare Klischee-Ende schmälern den Gesamteindruck ungemein.

Weniger auszusetzen gibt's an der technischen Umsetzung der Komödie, denn auf der hier vorliegenden Blu-ray wird einem nicht nur eine gute Bild-, sondern eine ebenso gute Tonqualität geboten. Dementsprechend gibt's kaum etwas auszusetzen und auch wenn das Bild eine leichte Körnigkeit aufweist und gelegentlich noch etwas plastischer wirken dürfte, dann verfügt es dennoch über genug High-def Feeling. Der Ton ist vielleicht nicht übermässig räumlich, aber für Comedy-Verhältnisse kann sich der Mix hören lassen und bieten keinen wirklichen Grund zur Kritik. Das gilt auch für die Extras,