Kritik & Unser Fazit:
'Ted' war im Jahr 2012 einer der ganz grossen Überraschungserfolge - so gross, dass eine Fortsetzung sozusagen zum Pflichtprogramm gehört. Die Frage ist nur: War die derbe Buddy-Komödie rund um einen sprechenden Teddybär und seinen menschlichen, von Mark Wahlberg gespielten Kifferkumpel ein einmaliger Kino-Erfolg für 'Family Guy'-Erfinder Seth MacFarlane oder wäre MacFarlane doch besser auf dem TV-Bildschirm aufgehoben? Wenn man bedenkt, dass sein zweiter Kino-Ausflug ('A Million Ways to Die in the West') trotz Starbesetzung floppte und auch 'Ted 2' weit hinter den Erwartungen zurückblieb eine durchaus berechtigte Frage - vor allem auch deswegen, weil 'Ted 2' auf althergebrachte Sequel-Formeln zurückgreift die in diesem Fall lautet: Noch derber, noch absurder und - wie könnte es auch anders sein - noch politisch unkorrekter.

Wie man von unzähligen Fortsetzungen bereits weiss schlägt man damit einen Weg ein, der nur selten funktioniert - und auch hier nur bedingt zu überzeugen weiss, denn mehr Ted, mehr Fäkalhumor und mehr Absurditäten vertragen sich mehr schlecht als recht.

Der Film hat interessanterweise aber weniger wegen seinem Humor ein Problem, sondern vielmehr mit seiner Laufzeit. 115 Minuten mögen einem auf den ersten Blick noch in Ordnung erscheinen, bewegen sich für Comedy-Verhältnisse aber schon an der Grenze und lassen den Film spätestens ab dem ersten Drittel recht langatmig wirken. Eigentlich ganz originell, dass die Story einen zivilrechtliche Richtung einschlägt und Fragen rund um Teds Persönlichkeitsrechte aufwirft (und damit gleichzeitig das Konzept des ersten Films in Frage stellt), aber die Mischung geht in Verbindung mit dem kruden Humor nicht ganz auf - vor allem, weil man die Grenzen des guten Geschmacks mehr als nur einmal weit überschreitet und auch nicht davor Halt macht, (erneut) 9/11, sondern sogar den Absturz der Germanwings-Maschine auf den Arm zu nehmen.

Ob das nun rotzfrech oder einfach nur strunzdumm ist, sei einfach mal dahingestellt - aber man wird den Eindruck nicht los, dass Teil 1 in dieser Hinsicht konsequenter war und vor allem beim Erzähltempo mit einem besseren Fluss punktete. Damit hadert 'Ted 2' trotz der vielen fiesen Gags, einiger (mässig) amüsanter Promi-Cameos und den gut aufgelegten Darstellern. Während der Comic-Con Showdown zur Werbeplattform für Hasbro verkommt zieht sich der langwierige Gerichtsprozess wie Kaugummi in die Länge und nimmt dem Film, dessen Altersfreigabe von 12 Jahren überaus fragwürdig ist, endgültig die Luft aus den Segeln. So sind es vor allem die (ganz) hartgesottenen Fans von Seth MacFarlanes eigenwilligem Humor, die bei 'Ted 2' auf ihre Kosten kommen dürften, denn wer Teil 1 gut fand, muss Teil 2 nicht zwangsläufig unterhaltsam finden.

In technischer Hinsicht macht 'Ted 2' jedenfalls eine sehr gute Figur und liefert, anders als der Inhalt, so gut wie keine Anhaltspunkte zur Kritik. Vor allem die Bildqualität macht hier einen besonders guten Eindruck und steht den hervorragenden Vorgaben des Vorgängers in nichts nach. Dass der Ton schon aufgrund der Comedy-Herkunft des Films etwas weniger spektakulär ausfällt, ist dafür keine allzu grosse Überraschung, aber auch hier kann man nicht wirklich meckern und bekommt einen - zumindest für Comedy-Verhältnisse - guten Mix geboten. Die Extras liefern dank Audiokommentar,