Kritik & Unser Fazit:
Regisseur Joe Carnahan, einem breiteren Publikum vor allem dank The A-Team und 'Smokin' Aces' bekannt, hat sich mit 'Stretch' ganz offensichtlich einen lange gehegten Wunsch erfüllt: Eine zügellose und völlig überzogene Action-Komödie die mit einem Mini-Budget von gerade mal US$ 5 Millionen realisiert wurde und dennoch eine recht namhafte Darsteller-Riege zu bieten hat. Carnahan legt bei 'Stretch', der sich allem Anschein an den Action-Komödien der '80er Jahre orientiert, keinen sonderlich grossen Wert auf die eigentliche Story und überhaupt dient diese eigentlich nur als Mittel zum Zweck um den von Patrick Wilson gespielten Limousinen-Chauffeur in ein möglichst rasantes Abenteuer zu stürzen. Das tut Regisseur Carnahan dann auch wirklich und hält sich mit abstrusen Ideen und überzogenen Charakteren nicht im geringsten zurück.

Fluch und Segen zugleich, denn was einerseits ganz witzig und originell wirkt und für eine willkommene Unvorhersehbarkeit sorgt, wirkt gelegentlich ein bisschen bemüht und krampfhaft - so als ob der Film gerne cool sein möchte, es aber nicht wirklich ist.

Zumindest hat 'Stretch' den Vorteil so rasant inszeniert zu sein, dass man sich über die inhaltlichen Schwächen erst nach dem Film wirklich Gedanken machen kann. So kommt die Hauptfigur, interessanterweise noch die normalste Figur des ansonsten von vielen schrägen Vögeln bevölkerten Films, aufgrund ihrer Spielschulden sehr schnell von Regen in die Traufe und muss in Los Angeles eine völlig verrückte Nacht überstehen. Gepaart mit ein paar amüsanten Cameos, u.a. von Ray Liotta und David Hasselhoff, entwickelt sich der Film fortlaufend zu einem ziemlich irren Trip bei dem Star Trek-Star Chris Pine (der interessanterweise in den Credits nicht aufgeführt ist) sozusagen das Oberhaupt der Verrückten spielt und in 'Stretch' seine bisher mit Abstand skurrilste Rolle spielt. Nicht mal der selbstverliebte Prinz aus Into the Woods kann dies noch toppen!

Von daher also schade, dass 'Stretch', trotz der vielen guten Voraussetzungen, einiger netter Action-Einlagen und coolen (wenn auch z.T. tief unter die Gürtellinie gehenden) Sprüchen dann doch nicht so richtig zündet. Es scheint fast so, als hätte Carnahan dann doch zu viel in seinen Film reinpacken wollen und dabei vergessen, was er eigentlich sein will. Der Misch-Masch aus Ideen und Genre-Versatzstücken führt schlussendlich zu einem unausgewogenen Eindruck bei dem der ganz grosse Höhepunkt, nur schon weil dem Film zum Ende hin dann doch ein bisschen die Luft ausgeht, ausbleibt. Trotz vorhandener Schwächen aber ein Film, der für Fans von Action-Komödien die sich nur schwer in eine Schublade stecken lassen, recht kurzweilige Unterhaltung bieten könnte.

In technischer Hinsicht macht die hier vorliegende Blu-ray Disc Umsetzung von 'Stretch' eine sehr gute Figur. Höchstwerte darf man beim Bild zwar keine erwarten, aber die Präsentation kommt dennoch hochwertig daher und bietet nur sehr wenig Anlass zur Kritik. Einen ähnlichen bzw. noch besseren Eindruck hinterlässt der Ton und auch wenn dem Film stellenweise anzuhören ist, dass es sich im Grunde um eine Komödie handelt, dann klingen die actionlastigeren Szenen umso räumlicher und dynamischer. Wirkliche Abstriche muss man einzig und allein beim Bonusmaterial der 'Stretch' Blu-ray