Kritik & Unser Fazit:
Wer denkt, dass Nicolas Cage mit 'Stolen' endlich seine Rückkehr ins A-Fach antritt, der muss sich erstmal noch ein bisschen weiter gedulden - aber man muss zugeben, dass die erneute Zusammenarbeit mit seinem Con Air-Regisseur Simon West schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist. Der nach wie vor von Steuerproblemen geplagte Hollywood-Star tritt in 'Stolen' - der Titel lässt es bereits ein bisschen vermuten - in die Fusstapfen von Liam Neeson, denn einige Elemente des in New Orleans spielenden Action-Thrillers erinnern verdächtig an dessen Überraschungs-Kinohit Taken. Aber eben: Nur gewisse Elemente - aber das ist schon ein deutliches Indiz dafür, dass man von 'Stolen' keine wirkliche Originalität erwarten sollte. Im Gegenteil sogar: Der Film kommt sehr gradlinig daher und ist auf den üblichen Klischees aufgebaut - und so simpel konstruiert, dass man sich als Zuschauer nicht im geringsten anstrengen muss.

Das könnte man 'Stolen' eigentlich berechtigterweise als Negativpunkt ankreiden, aber eigentlich stellt es sich vielmehr als ein Pluspunkt heraus: Er kommt nämlich genau deswegen wunderbar kurzweilig daher und verschwendet zudem praktisch keine Zeit.

So startet der Film mit einer vielleicht wenig plausiblen, aber dafür recht spannenden Einbruchs- und Verfolgungs-Sequenz und sogar der darauffolgenden Zeitsprung von acht Jahren nimmt dem Film den Wind nicht aus den Segeln. Ehe man sich versieht ist Cage's (übrigens nicht im geringsten gealterte) Figur schon auf der Jagd nach dem Entführer seiner Tochter und muss gleichzeitig noch das Lösegeld beschaffen - und ohne grössere Umschweife ist man schon beim etwas übertrieben wirkenden Showdown angelangt, während man das vorher Geschehene eigentlich schon fast wieder vergessen hat. Das gilt dann auch für die Co-Stars von Nicolas Cage, denn bis auf Josh Lucas als sein Widersacher kann die (für B-Movie Verhältnisse) erstaunlich namhafte Besetzung keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dabei ist es vor allem etwas bedauerlich, dass auch Watchmen-Star Malin Åkerman lediglich zum schönen Beiwerk degradiert wird.

Das alles macht 'Stolen' zu einem netten Thriller der über ein paar ebenso nette Action-Einlagen verfügt und dank solider Darsteller zu einem kurzweiligen, wenn auch schnell vergessenem Spass für Zwischendurch wird - nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Auch in technischer Hinsicht kommt 'Stolen' nicht gerade übermässig spektakulär daher, kann aber bild- und tonmässig mit recht hochwertigen Präsentationen punkten an denen es eigentlich kaum etwas auszusetzen gibt. Beim Bild hat man es mit einem grösstenteils scharfen und detaillierten Transfer zu tun, das zudem über mehrheitlich gute Kontrast- und (nur leicht gefilterte) Farbwerte verfügt - wobei sich eine gute Portion High-def Feeling einstellt. Der Ton kommt stellenweise etwas frontlastiger daher als was man es bei einem Action-Thriller erwartet, aber dafür punkten verschiedene Szenen mit einer etwas ausgeprägteren Räumlichkeit. Die Extras wiederum bieten ein paar der üblichen Behind-the-Scenes Einblicke inklusive verschiedener Promo-Interviews