Kritik & Unser Fazit:
Konnte man The Visit als einen ersten Schritt in die richtige Richtung für den von etlichen Flops geplagten M. Night Shyamalan bezeichnen, dann ist 'Split' sogar so etwas wie ein kleines Comeback - oder eher gesagt: Ein Soft-Comeback. Denn trotz mehrheitlich überraschend guten Kritiken und einem erstaunlich guten und dank niedrigem Produktions-Budget durchaus lukrativen Einspielergebnis hat der Film dennoch mit ein paar Problemen zu kämpfen. Zumindest gehört Hauptdarsteller James McAvoy als schizophrener Psychopath nicht dazu, denn seine Darstellung macht den Film nicht nur sehenswert, sondern lässt einen auch über einige der vorhandenen Schwächen hinwegsehen. Ganze 23 (!) Persönlichkeiten leben in der Brust der undurchsichtigen Hauptfigur und McAvoy darf gleich mehrere davon interpretieren - und das so überzeugend und mit solch fliessenden Übergängen, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.

McAvoy kann sich jedenfalls so richtig austoben und muss sich nicht im geringsten zurückhalten und geniesst es anscheinend auch in vollen Zügen, die absurderen Momente des Films voll und ganz auszukosten. Nur bedauerlich, dass der Film zusehends auch an Glaubwürdigkeit verliert.

Was anfänglich noch als nachvollziehbarer Psycho-Kidnapping-Thriller anfängt, driftet zum Ende hin immer mehr in fantastischere Gefilde ab - was dann auch der Grund der sein dürfte, wieso sich Shyamalan dazu entschlossen hat, den Film mittels eines - Achtung: Kleiner Spoiler - kurzen Cameo-Auftritts mit einem seiner früheren (Erfolgs-) Filme zu verknüpfen. Was man daraus machen wird, wird sich zeigen, die Idee dahinter ist grundsätzlich aber nicht schlecht, wirkt jedoch ein bisschen aufgesetzt und sieht eher nach einer Last-Minute-Entscheidung, als nach komplett durchdachtem Konzept aus. Wie dem auch sei: Es könnte interessant werden. Dumm nur, dass 'Split' unabgeschlossen wirkt und das offene Ende nicht ganz zufriedenstellt.

Damit lässt es sich jedoch recht gut leben denn, wie gesagt, McAvoy spielt dermassen gut, dass einem solche, eigentlich nur kosmetischen Kleinigkeiten nicht sonderlich stören. Schwieriger wird es, wenn es um die Laufzeit des Films geht, denn diese ist für die eigentlich recht dünne Story relativ lang ausgefallen. So schleichen sich, vor allem im Bezug auf die entführten Mädchen, einige Längen ein und die Spannung kann grösstenteils nur als mässig bezeichnet werden. Ausserdem bleibt einem der typische Shyamalan-Mega-Twist, wie er von seinen früheren Filmen bekannt ist, weitestgehend verwehrt und wenn überhaupt, dann bezieht sich dieser auf die bereits erwähnte Verbindung zu einem seiner früheren Filme. Am besten funktioniert 'Split' dann, wenn man keine grossen Erwartungen hat und James McAvoy in Höchstform erleben will - was für einen guten, wenn schlussendlich nur mässig spannenden Filmabend durchaus reicht.

In technischer Hinsicht macht 'Split' eine sehr gute Figur auf der hier vorliegenden Blu-ray. Vor allem das Bild hat sehr gute Karten und punktet mit Werten, die allesamt auf hohem Niveau angesiedelt sind. 'Split' mag zuweilen zwar ein bisschen digital wirken, aber dafür mangelt es dem Bild nicht im geringsten an High-def Feeling! Der deutsche Ton ist zwar ein kleines bisschen eingeschränkter als der verlustfreie O-Ton, aber trotz der klaustrophobischen Location des Films kommt die Abmischung doch recht surroundlastig rüber. Die Extras bestehen aus ein paar eher