Kritik & Unser Fazit:
Bei ihrer ursprünglichen Veröffentlichung war die Eishockey-Komödie 'Schlappschuss', im englischen Original als 'Slap Shot' bekannt, weder ein Erfolg bei den Kritikern noch beim Publikum. Kurioserweise konnte sich der Film im Verlauf der nachfolgenden Jahre aber trotzdem ins Herz der Zuschauer spielen und gilt mittlerweile - sicherlich nicht ganz unberechtigt - als eine der kultigsten Sportfilme überhaupt. Kein Wunder, denn die Sportlersatire aus dem Jahr 1977 nimmt die Eishockey-Sportszene so richtig auf's Korn und ist sich dabei auch nicht zu schade, kein Vorurteil und vor allem kein Klischee auszulassen: Angefangen bei den naiven, strunzdummen und prügelgeilen Spielern die nur auf Schlägereien aus sind bis hin zum etwas heruntergekommenen und vom Pech verfolgten Team-Trainer dem anscheinend jedes erdenkliche Fluchwort geläufig ist.

Ein wirklich positives Bild zeichnet Regisseur George Roy Hill mit seinem Film nicht wirklich - was wohl auch der Hauptgrund ist, wieso 'Schlappschuss' auch bei Eishockey-Fans nicht beliebt war und es befürchtet wurde, der Sport würde unter dem Film leiden.

Tatsächlich ist es aber so, dass sich der Film gar nicht erst allzu ernst nimmt und ganz einfach eine (übrigens von wahren Begebenheiten inspirierte) Underdog-Story erzählt die, zumindest für die damalige Zeit, mit recht viel Tempo und ebenso viel Witz inszeniert wurde. Auf dem Eis mag es in der Regel sehr rüpelhaft, blutig und unsportlich zu und her gehen, aber die Eishockey-Szenen können sich dennoch sehen lassen und mindern auch dann den Unterhaltungswert des mittlerweile 38-jährigen Films nicht, wenn man mit dem Sport herzlich wenig anfangen kann. Um sportliche Leistung geht's in 'Schlappschuss' ohnehin so gut wie gar nicht und der Film macht auch klar, dass auch dem Sport-Publikum nur bedingt etwas daran liegt. Vielmehr geht's um eine Show auf dem Eis die, dem Erfolg zuliebe, fast schon gladiatorenähnliche Ausmasse annimmt.

Paul Newman macht als vorlauter Eishockey-Trainer mit einer Vorliebe für unfaire Taktiken jedenfalls eine gute Figur und kommt auch dann noch sympathisch rüber, wenn es in seiner Rolle eigentlich längst zu weit gegangen ist. Dass der Grossteil der restlichen Darsteller aus echten Eishockey-Profis bestand, macht den Film - zumindest wenn es um's reine Eishockey-Spielen geht - umso authentischer. Da kann man dann auch darüber hinwegsehen, dass der Subplot rund um das verkorkste Liebesleben von Newmans Trainer-Figur dem Film die ein oder andere Länge einbringt. Ansonsten ist 'Schlappschuss' ein Film, der weitaus weniger in die Jahre gekommen ist als was man denken könnte und zwar nicht perfekt ist, aber vor allem für Fans des Eishockey-Sports nicht nur sehenswert ist, sondern sogar als Pflichtprogramm bezeichnet werden kann!

In technischer Hinsicht macht der Film auf der hier vorliegenden Blu-ray von Koch Media eine grundsätzlich gute Figur - mit alters- bzw. quellbedingten Abstrichen versteht sich. Am besten schneidet dabei das Bild ab. Das mag zwar nicht perfekt sein und dürfte zudem von einem älteren Master stammen, aber im Vergleich zu früheren Homevideo-Fassungen ist die Blu-ray rein bildtechnisch klar im Vorteil. Beim Ton ist hervorzuheben, dass Koch bei diesem Release auf die ursprüngliche Kino-Synchronisation auf die Disc gepackt hat. Diese ist rein qualitativ (aufgrund eines starken Hintergrundrauschens) zwar eingeschränkter als die neuere DVD-Synchronisation, kommt aber charmanter