Kritik & Unser Fazit:
Etliche Male wurde der Kino-Release von 'Seventh Son' verschoben und sogar das Studio wurde zwischendurch gewechselt - und dementsprechend waren die Vorzeichen alles andere als gut. Dabei könnte es sich um einen kaum vielversprechenderen Film handeln, denn schliesslich basiert der Film von Der Mongole-Regisseur Sergej Bodrov auf der bekannten Buchreihe 'The Spook's Apprentice' von Autor Joseph Delaney und bietet inhaltlich eigentlich genau das, was sich Fantasy-Fans von einem Film des Genres erhoffen: Hexen, Geisterjäger, Monster, Formwandler und der ewige Kampf vom Guten gegen das Böse. Zugegebenermassen auch die altbekannten Klischees und Genre-Elemente und dementsprechend nicht gerade neu, aber wie gesagt: Vielversprechend. Schade also, dass 'Seventh Son' dem Genre tatsächlich nichts neues abgewinnen kann.

Nach einem ziemlich verheissungsvollen Anfang schlägt der Film erstmal eine etwas gemächlichere Gangart ein und führt den Zuschauer in eine mittelalterliche Fantasy-Welt ein, die nicht nur irgendwie vertraut wirkt, sondern fast schon fade daherkommt.

Kein Wunder, wenn man es mit einer Handlung zu tun hat, die Punkt für Punkt die gängigen Genre-Klischees abhakt: Eine gefährliche Reise, ein alternder Kämpfer, ein junger Lehrling, ein uralter Gegner, ein geheimnisvoller Talisman und dazu noch diverse Drachen, Trolle und weitere Monster aller Grössen und Formen. Nein, originell kann man 'Seventh Son' nun wirklich nicht nennen - aber genauso wenig grottenschlecht. Vieles mag nicht allzu überzeugend sein und während der Film sich ohne grosse Highlights von A-B bewegt, gibt es für den Zuschauer zumindest einige visuell sehr schön und stimmig umgesetzte Aufnahmen zu sehen - inklusive einiger durchaus ansehnlicher, wenn auch nicht durchgehend übermässig realistisch wirkender Spezial-Effekte. Mehr Mut zur Originalität hätte aus dem Film jedenfalls eine kleine Fantasy-Perle machen können.

Schlussendlich kann sich 'Seventh Son' aus der Masse von mittelmässigen Fantasy-Filmen jedoch nicht abheben und reiht sich stillschweigend bei Eragon, Der goldene Kompass, Tintenherz & Co. ein - und ist genauso schnell vergessen. Schade wenn man bedenkt, dass 'Seventh Son' eine namhafte und oscargekrönte Besetzung zu bieten hat. Dass jedoch weder Jeff Bridges noch Julianne Moore den Film sonderlich aufwerten zeigt zusätzlich auf, wie schablonenhaft die Verfilmung daherkommt. Der dank den letzten beiden Narnia-Filmen fantasyerprobte Ben Barnes schafft es da noch am ehesten, ein bisschen mehr aus seiner ansonsten blassen Rolle herauszuholen, aber der Schritt zum Hollywood-Star macht er auch mit diesem Film nicht. Anschauen kann man sich 'Seventh Son' aber trotzdem, denn kurzweilig ist der Film, zumindest für Genre-Fans, allemal.

Inhaltlich schwächelt 'Seventh Son' auch dann, wenn man mit den Genre kaum vertraut ist, aber in technischer Hinsicht spielt der Film seine Stärken umso bewusster aus und punktet auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc nicht nur mit einem hochwertigen (wenn auch stellenweise stilmittel- und effektemässig eingeschränkten) Bild, sondern einem ebenso überzeugenden Ton - wobei es vor allem der Ton ist, der einen besonders guten Eindruck hinterlässt und die Fantasy-Welt des Spooks und seinem Lehrling noch