Kritik & Unser Fazit:
Die einen lieben sie, die anderen können damit nicht viel anfangen: Musicals, die auf bereits bekannten Songs aufgebaut sind - also ein Konzept, dass spätestens mit dem ABBA-Musical Mamma Mia nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf der Leinwand salonfähig und zu einem riesigen Erfolg wurde. Was auf der Bühne funktioniert, muss in der filmischen Form allerdings nicht genauso gut funktionieren - und ähnlich wie bereits beim bereits erwähnten 'Mamma Mia' tut sich auch die 'Rock of Ages'-Adaption mit dem Sprung auf die Leinwand etwas schwer. Die im Jahr 1987 angesiedelte Geschichte ist simpel und altbekannt: Landpomeranze kommt in die grosse Stadt, verliebt sich in den erstbesten Kerl und ein paar höchst fadenscheinige Missverständnisse sorgen für etwas Ärger auf dem unvermeidlichen Weg zum Happy End. Da das Ganze im Rocker-Milieu der '80er Jahre spielt dürfen auch ein verruchter Club und ein paar dagegen wetternde Moralapostel nicht fehlen - und fertig ist die masslos klischeehafte Schmonzette.

'Rock of Ages' fehlt es aber nicht nur an schwer verdaulichen Klischees, sondern ebenso schwer verdaulichen Neu-Interpretationen bekannter Rock-Songs von Bands wie Bon Jovi, Journey, Foreigner, Def Leppard und wie die hochtoupierten Rocker alle hiessen.

Der musicalerprobte Hairspray-Regisseur Adam Shankman unterläuft bei seiner Leinwand-Version des gleichnamigen Broadway-Musicals vor allem ein Fehler: Er bügelt der ohnehin oberflächlichen Rocker-Welt sämtliche Ecken und Kanten weg. Wirkliches Rocker-Feeling stellt sich bei der Möchtegern-Satire nur ansatzweise ein - was nicht zuletzt an den etwas dünnen Gesangsstimmen von Tom Cruise & Co. liegt. Ansonsten macht gerade der Hollywood-Superstar in seiner Rolle als affektierte Rocker-Ikone eine gute Figur und spart dabei auch nicht mit der Selbstironie - etwas, was dem (sowohl in der Kino- als auch der längeren Extended Cut-Fassung ohnehin zu lang geratenen) Film an anderen Stellen fehlt. Die Musik reisst es dank einer guten Portion Nostalgie zum Teil raus und lässt einen dann nicht nur die nicht vorhandene Chemie des schwülstigen Liebespaares, sondern auch einige der wirklich miserablen Perücken vergessen.

So wird man den Verdacht nicht los, als ob man hier versucht hat, eine Art 'Glee' für Erwachsene auf die Beine zu stellen. Eine etwas gradlinigere Herangehensweise die der damaligen Rock-Szene mehr Hommage als Häme bietet, wäre aber besser gewesen.

Inhaltlich kann 'Rock of Ages' trotz der guten, wenn auch extrem mainstreamlastigen Song-Auswahl nicht wirklich punkten und muss, trotz ein paar weniger guter Ansätze, als nicht sonderlich gelungen bezeichnet werden - etwas, das man von der technischen Umsetzung des Films nicht behaupten kann, denn Bild- und Tonqualität der hier vorliegenden Blu-ray fallen, bis auf ein paar wenige und nicht allzu schwerwiegende Mankos, recht hochwertig aus. Vor allem das Bild punktet mit sehr guten Werten und strahlt, trotz leicht überhöhten Kontrast- und Farbwerten, recht viel High-def Feeling aus. Der Ton mag vielleicht nicht übermässig optimal ausbalanciert sein, aber dafür kommen die Musical-Einlagen umso besser zur Geltung und klingen nicht nur sehr räumlich, sondern auch schön druckvoll. Die Extras könnten detaillierter auf die