Kritik & Unser Fazit:
Uwe Boll kann es einfach nicht lassen: Auch bei 'Postal' handelt es sich um eine Videogame-Verfilmung. Und wie schon bei seinen anderen, mehr schlecht als rechten Verfilmungen verschiedener bekannter Games wie z.B. BloodRayne oder Alone in the Dark, hält sich der Meister des schlechten Filmgeschmacks nur sehr bedingt an die Vorlagen des Spiels. So ist aus einem mehrheitlich sinnlosen Ballergame eine Satire / Komödie geworden die zudem gleich noch als USA-Verarschung funktionieren soll - kann eine derart erzwungen wirkende Politically Incorrectness überhaupt funktionieren?

Grundsätzlich ja, in Uwe Bolls Fall allerdings nicht einmal ansatzweise - obwohl zumindest der Anfangs-Gag mit dem Anflug der Terroristen auf das World Trade Center, so unglaublich geschmacklos es auch sein mag, noch irgendwie vielversprechend ist. Danach folgt allerdings mehr oder weniger eine Selbstzelebrierung von Boll selbst der hier sogar einen kleinen Gastauftritt hinlegt und sich sogar ein wenig im Trailer-Trash Humor à la John Waters versucht - mit zwiespältigem Erfolg. Der Misch-Masch aus verschiedenen Genres verträgt sich mit dem ohnehin viel zu lang geratenen Film jedenfalls nicht.

Das schlussendliche Ziel von 'Postal' lautet: Wir ziehen alles durch den Dreck! Und so bekommen hier nicht nur Osama Bin Laden und George W. Bush ihr Fett weg, sondern gleich auch noch Behinderte, Juden, Sekten, Kleinwüchsige, Polizisten, Dicke, Deutsche, Blondinen, die Medien, Nazis, Deutsche... the list goes on! Und auch wenn Boll selbst mehr als einmal auf seinen Ruf als einer der schlechtesten Regisseure anspielt, lässt der umstrittene Filmemacher jegliche Selbstironie vermissen. Das hätte es allerdings gebraucht um aus 'Postal' eine halbwegs passable Action-Komödie zu machen.

Auf Blu-ray macht 'Postal' zumindest in technischer Hinsicht einen überraschend guten Eindruck - vorallem wenn es um die Bildqualität geht. Denn diese liegt hier in einer guten, wenn auch längst nicht perfekten, Qualität vor bei der man aber zumindest keinen der Gaststar-Cameos (wie z.B. von J.K. Simmons aus Spider-Man oder Verne Troyer aus Austin Powers 2) verpassen wird. Etwas weniger beeindruckend ist die akustische Umsetzung ausgefallen, denn hier stören vorallem die unecht wirkenden Soundeffekte - aber wirklich schlecht hört sich der Soundmix dennoch nicht an. Fans