Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Plush' hat Twilight und 'Dreizehn'-Regisseurin Catherine Hardwicke einen erotischen Thriller inszeniert, der weder allzu erotisch ist, und auch in Sachen Spannung nicht allzu überzeugend daherkommt. Kein Wunder bei einer Story, die zwar ein paar gute Ansätze aufweist, aber aus Elementen zusammengestückelt wurde, die altbekannt und damit alles andere als originell sind - und mit zunehmenden Verlauf des Films auch immer weniger plausibel sind. Dass sich das Pop-Rock-Milieu mit seinen Oberflächlichkeiten und dem fast stalkingmässigen Gehabe einiger Fans besonders gut für einen Drama-Thriller eignet, versteht sich fast von selbst. Nur schade, dass Regisseurin Hardwicke innerhalb von wenigen Augenblicken die Standard-Backstory ihrer Hauptfigur abhandelt und den emotionalen Aufhänger, den Tod von Hayleys Bruder, das Publikum kalt lässt.

Auch sonst schafft es der Film zu keinem Zeitpunkt, seine Figuren, insbesonders seine Hauptfigur, sympathisch wirken zu lassen. So hadert Hayley mehr mit dem Misserfolg der neuen Platte als mit dem Tod ihres Bruders oder der räumlichen Trennung von ihrem Mann und ihren beiden Kindern, und stürzt sich einfach mal so in eine Affäre. Eine Affäre, die ihr, wie nicht anders zu erwarten, zum Verhängnis wird. Nur zu dumm, dass man mit einer ehebrechenden Figur wie Hayley kein Mitleid empfindet - was nicht nur am moralisch ohnehin fragwürdigen Charakter der Figur liegt, sondern auch am konstant wehleidigen Gesichtausdruck von Darstellerin Emily Browning. Diese zeigt nach Sleeping Beauty und Sucker Punch zwar weiterhin keine Skrupel, viel Haut zu zeigen, aber Pluspunkte bekommt sie nur dafür, dass sie die Songs im Film selbst singt.

Ein schwacher Trost, denn musikmässig bleibt einem 'Plush' ohnehin nicht lange in Erinnerung und auch der stilistische Umschwung zur Film-Hälfte, wenn man plötzlich immer stärker ins Thriller-Territorium vordringt, kann den Film nicht wirklich retten.

Von einem wirklichem Twist zu sprechen, wäre übertrieben, aber zumindest zaubert der Film zum Ende hin noch eine klitzekleine Überraschung aus dem Hut - und verdeutlicht damit die Besessenheit von Hayleys immer unberechenbarer werdendem Widersacher umso mehr. Das ändert zwar nichts daran, dass die Figuren eindimensional bleiben und die Handlung grösstenteils komplett vorhersehbar ist, aber zumindest überdeckt Xavier Samuels bewusst überspitzte Darstellung von Stalker Enzo die restlichen Schwächen des Films - wenn auch nur ein kleines bisschen. Schlussendlich kommt 'Plush' nicht über das Niveau eines TV-Films rüber - weder inhaltlich, noch darstellerisch. Was diesen Film nur für Fans des Genres und / oder der Darsteller einigermassen interessant machen wird.

Kein wirklich guter, aber auch kein grottenschlechter Film - und einer, der zumindest in technischer Hinsicht eine durchaus gute Figur macht und sich auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc nicht nur sehen, sondern auch hören lassen kann. Das Bild mag zwar spätestens ab der Hälfte des Films mit einem zunehmendem Detailverlust (in dunklen Bildbereichen) kämpfen, macht sonst aber einen guten und ansehnlichen Eindruck. Der Ton lässt vor allem die Musik-Einlagen etwas räumlicher und druckvoller klingen und bietet auch sonst eine gute, wenn auch wenig spektakuläre Surround-Kulisse, während