Originaltitel:	The Old Man & the Gun
Veröffentlichung:	4. Sep. '19 (CH) 13. Sep. '19 (D)
Studio / Verleih:	DCM Film Distribution GmbH
Produktionsjahr:	2018
Länge:	94 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
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Die Story:
Trotz seines hohen Alters wird der 70-jährige Forrest Tucker (Robert Redford) nicht müde, eine Bank nach der nächsten auszurauben. Insgesamt sass er schon 17 mal im Gefängnis, doch jedes Mal gelang ihm die Flucht. Zusammen mit einer kleinen Gang lässt ihn auch mit über 70 Jahren seine Leidenschaft nicht los. Auf der Flucht vor der Polizei, die wieder einmal hinter ihm her ist, trifft er die Liebe seines Lebens: Jewel (Sissy Spacek), die trotz seiner Bankraub-Passion auch dann zu ihm hält, wenn ihm das Wasser bis zum Halse steht ...

Kritik & Unser Fazit:
In Avengers: Endgame mag er noch einen kurzen (und zudem unerwarteten) Cameo hingelegt haben, aber eigentlich stellt 'Ein Gauner & Gentleman' der offizielle Kino-Abschied von Robert Redford dar - und der fällt durchaus passend aus, denn Redford stellt in dem in den frühen '80er Jahren spielenden Film eine Figur dar, die öfters mal an eine seiner bekanntesten Filmfiguren erinnert: The Sundance Kid. Das interessante am Film von Regisseur David Lowery: Er basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte des notorischen Bankräubers Forrest Tucker der sage und schreibe 17 (!) mal aus diversen Gefängnissen ausgebrochen ist und bis ins hohe Alter seiner Passion für gewaltfreie Banküberfälle nachging. Eine wirklich filmreife Story!

Gerade deswegen überrascht es umso mehr, dass man sich - trotz handwerklich sehr solider Umsetzung - für eine etwas biedere Inszenierung entschieden hat deren Huldigung an das Kino der späten '70er / frühen '80er Jahre zwar lobenswert ist, sich aber als Hindernis herausstellt.

So plätschert 'The Old Man & the Gun', so der englische Originaltitel, bisweilen ein bisschen vor sich hin und tut sich schwer damit, dem Zuschauer Höhepunkte oder einen Spannungsbogen zu bieten - zumindest über weite Strecken. So weiss der Film nie so recht was er nun sein will: Eine Gauner-Hatz bei der die Verfolgten schon längst im Altersheim sein könnten oder eine Rentner-Liebesgeschichte von zwei einsamen Seelen, die sich erst im hohen Alter begegnen. Zwar fühlt sich das Zusammenspiel von Redford und Sissy Spacek sehr stimmig und vor allem authentisch an, aber da der Plot rund um die Jagd nach den greisen Bankräubern nie so richtig in die Gänge kommt, kommt man nicht drum herum, sich ein etwas ausgewogeneres Drehbuch zu wünschen.

Dementsprechend werden dann auch einige der Darsteller verheizt und nicht nur Casey Affleck, sondern auch Redfords Gaunerkumpane (gespielt von Tom Waits und Danny Glover) verkommen zur Staffage. Gerettet wird das Ganze einzig und allein vom nach wie vor unwiderstehlichen Charisma von Robert Redford. Dieser mag über 80-jährig sein, aber die Kamera liebt ihn nach wie vor und seinem Charme kann sich weder Sissy Spacek, noch das Publikum entziehen. So mag der Film seine Schwächen haben, aber er kommt - dank Redford - noch leichtfüssig genug daher, um als nette und kurzweilige Unterhaltung durchzugehen. Man hätte aber tatsächlich noch ein bisschen mehr aus diesem eigentlich vielversprechenden Material herausholen können.

Bei 'Ein Gauner & Gentleman' hat man sich nicht nur rein inhaltlich komplett dem Kino von früher verschrieben, sondern setzt auch in technischer Hinsicht auf einen Look und ein Gefühl, das auf sehr authentische Art die späten '70er- / frühen '80er-Jahre zum Leben erweckt. Rein qualitativ bringt das zwar einige Einbussen mit sich (u.a. eine sehr starke Körnigkeit), aber der Film kommt - trotz eingeschränktem High-def Feeling - stimmig rüber. Der Ton fällt grösstenteils sehr unspektakulär aus und weist keine übermässige Surround-Aktivität auf, aber zum Film