Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code A, B & C

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---480i AVC MPEG-4

Bildformat:
2.76:1 (16:9)

Ton Formate:
Dolby Digital 5.1
---Deutsch
---Französisch
DTS-HD Master Audio 5.1
---Englisch

Untertitel:
Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch

Extras:
Nach den Dreharbeiten
Geschichte der H.M.S. ...
Reise auf der Bounty ...
N.Y. Weltausstellung
Tour auf der Bounty
Prolog & Epilog
USA-Kinotrailer

Regie:
Lewis Milestone

Darsteller:
Marlon Brando
Trevor Howard
Richard Harris
Hugh Griffith
Richard Haydn
Tarita

Genre:
Abenteuer / Drama / Historisch

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 17.10.13

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Warner Home Video
 
 
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'Meuterei auf der Bounty'
(Blu-ray Disc)

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Blu-ray Disc Review:
Meuterei auf der Bounty
Originaltitel: Mutiny On The Bounty
Veröffentlichung: 11. November 2011
Studio / Verleih: Warner Home Video
Produktionsjahr: 1962
Länge: 185 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

Wir schreiben das Jahr 1789. Die Bounty, ein prächtiges Segelschiff unter britischer Flagge, nimmt Kurs auf Haiti um dort eine Ladung Brotbäume in Empfang zu nehmen. Doch schon schnell erkennt die Crew, dass es eine Fahrt durch die Hölle wird: Der sadistische Kapitän Bligh (Trevor Howard) führt ein strenges Regiment. Auspeitschungen und Demütigungen sind an der Tagesordnung und das Wasser wird zugunsten der Brotbäume so stark rationiert, dass es zu ersten Todesfällen kommt. Unter der Führung des Offiziers Fletcher Christian (Marlon Brando) lehnt sich die Crew gegen Bligh auf und meutert. Nun segelt die Bounty in eine ungewisse Zukunft...

Das Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.76:1 (16:9)

Schärfe:
75%
Kontrast:
85%
Detailzeichnung:
50%
3-D / HD-Effekt:
50%
Kompression:
5%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Grundsätzlich solide, aber qualitativ eingeschränkte Bildqualität.
- Wechselhafte, z.T. aber zufriedenstellende Schärfe- & Detailwerte.
- Ausgewogenes Kontrastverhältnis mit sehr sattem Schwarzwert.
- Fast durchgehend natürliche und (sehr) kräftige Farbwiedergabe.
- Vereinzelte Szenen wirken gelegentlich ein bisschen plastischer.
- Negativ:
- Schärfe- und Detailzeichnung dürfte allgemein ausgeprägter sein.
- Starker Rauschfilter wirkt sich auf versch. Bildwerte negativ aus.
- Selten minimaler / leichter Detailverlust in dunklen Bildbereichen.
- Gelegentlich treten Banding- & Block-Kompressionsartefakte auf.

Nebst Ben Hur gehört das Remake von 'Meuterei auf der Bounty' aus dem Jahr 1962 zu den bekanntesten 70mm-Produktionen. Der im Ultra Panavision Widescreen 70-Prozess gedrehte Film hat dementsprechend ein spektakuläres Breitbild-Verhältnis von 2.76:1 zu bieten und ist rein visuell ein Augenschmaus - nicht zuletzt, da der Film grösstenteils auf hoher See und an den Original-Schauplätzen gedreht wurde. Schade also, dass die hier vorliegende High-def Umsetzung rein qualitativ stark eingeschränkt ist und der aussergewöhnlichen und grundsätzlich sehr hochwertigen Ausgangslage zu keinem Zeitpunkt wirklich gerecht wird. Das Hauptproblem ist nicht nur ein offensichtlich veraltetes Master (identisch mit der HD-DVD Fassung von 2006), sondern ein für heutige Verhältnisse zu grosszügiger Einsatz von DNR (= Digital Noise Reduction).

Der Film von Regisseur Lewis Milestone mag für sein Alter von mittlerweile 51 Jahren zwar sehr sauber wirken, weist aufgrund der starken Rauschfilterung allerdings auch so gut wie keine erkennbare (und für 70mm eigentlich typische) Filmkorn-Struktur auf.

Kommt hinzu, dass sich die Filterung auch auf die Schärfe- und Detailzeichnung negativ auswirkt und das Bild grundsätzlich ein bisschen zu weich und undetailliert aussieht. Die Werte mögen in einigen Einstellungen zwar überaus zufriedenstellend sein, erreichen aber nie die Höchstwerte wie sie von einer 70mm-Produktion zu erwarten wären. Am besten schneidet 'Mutiny On The Bounty' (Originaltitel) beim Kontrast ab. Dieser liefert trotz des sehr satten Schwarzwerts (z.T. für einen leichten Detailverlust verantwortlich) ausgewogene Werte und wirkt sich, zusammen mit der natürlichen und sehr kräftigen Farbpalette, auch schon mal ziemlich positiv auf die ansonsten leider etwas (zu) eingeschränkte Plastizität und Tiefenwirkung aus. Wer genau hinsieht, erspäht vor allem zum Filmende hin öfters leichte Banding- und Block-Kompressionsartefakte.

Damit liesse es sich aber noch leben, wenn der hier vorliegende Transfer sonst zu überzeugen wüsste. Auf kleineren TV-Geräten gerade noch okay, dafür stösst das gefilterte Material bei grösseren Diagonalen sehr schnell an seine Grenzen. Schade!


Der Ton:
Getestet: Deutsch Dolby Digital 5.1

Trotz des Alters von über 50 Jahren wird einem bei 'Meuterei auf der Bounty' auch beim deutschen Synchronton ein 5.1 Surround-Soundmix geboten. Die Surround-Atmosphäre beschränkt sich dabei zwar nur auf die Filmmusik von Komponist Bronislaw Kaper, ein paar wenigen Umgebungsgeräuschen wie dem Geknarre des Segelschiffs und den rauschenden Wellen während eines Sturms, aber das Resultat kann sich - solange man keine Feindetailwiedergabe und Direktionalität nach heutigen Massstäben erwartet - hören lassen. Der Gesamteindruck mag zwar immer noch recht frontlastig klingen, aber dafür hat man es mit grösstenteils gut erhaltenen Sound-Elementen zu tun. Da stört es dann auch nicht allzu sehr, dass die Dialoge gelegentlich ein bisschen dumpfer klingen und ein Teil einer kurzen Dialogszene zwischen Fletcher und Maimiti nur im englischen Original-Ton vorliegt (obwohl die Sequenz seinerzeit eigentlich eingedeutscht wurde).

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray noch folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch
Dolby Digital 5.1: Französisch

 
 
  Die Extras:
Wer auf wirkliche Informationen zur eigentlichen Entstehung des Films gehofft hat, dürfte bei der hier vorliegenden Auswahl an Bonus-Features - da von einer früheren DVD-Edition des Films stammend allesamt in SD-Auflösung vorliegend - eine kleine Enttäuschung erleben, denn diese beschäftigen sich grösstenteils mit dem Bau der Film-Bounty und dem Einsatz des Schiffs als Touristen-Attraktion in den Jahren nach den Dreharbeiten. Das in der Zwischenzeit gesunkene Schiff wird zuerst in 'Nach den Dreharbeiten: Eine Reise auf der Bounty' (ca. 24 min.), einer Doku neueren Datums, beleuchtet - wobei auch die darauffolgende Vintage-Doku 'Die Geschichte der H.M.S. Bounty' (ca. 29 min.) den Bau dokumentiert. Ein paar Aufnahmen von den Dreharbeiten des Films machen diese Schwarz / Weiss-Dokumentation etwas abwechslungsreicher.

Ein bisschen langatmig kommt 'Eine Reise auf der Bounty nach St. Petersburg' (ca. 25 min.) daher - wie der Titel sagt ein Reisebericht an Bord der Replique die ausserdem auch eine 'Hauptattraktion auf der New Yorker Weltausstellung' (ca. 7 min.) in den '60er Jahren war. Auch diese kurze Vintage-Doku beleuchtet die in den anderen Features schon recht detailliert dokumentierte Erschaffung des Schiffs. Während 'Eine Tour auf der Bounty' (ca. 8 min.) aufzeigt, wie man das Schiff als Touristen-Attraktion verwendet hat, gibt's unter 'Prolog' und 'Epilog' (ca. 7 min.) noch einen alternativen Anfang und ein alternatives Ende zu sehen. Diese wurden seit der TV-Ausstrahlung des Films im Jahr 1967 nicht mehr gezeigt. Der Abschluss wird vom 'USA-Kinotrailer' (ca. 4 min.) gemacht.

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass Warner Home Video auch bei diesem Titel auf ein Wendecover verzichtet hat. Dementsprechend muss man auch bei der 'Meuterei auf der Bounty' Blu-ray Disc mit dem unbeliebten FSK-Logo auf der Cover-Vorderseite leben.
 
 
Kritik & Unser Fazit:
Man könnte manchmal meinen, dass das heutige Kino nur noch aus Remakes und Sequels besteht, dabei versuchte sich Hollywood schon in der Vergangenheit immer wieder gerne an Neufassungen bereits verfilmter Stoffe. Eines der bekannteren Beispiele ist das im Jahr 1962 veröffentlichte Remake von 'Meuterei auf der Bounty' mit Marlon Brando. Nebst dem Superstar als Hauptdarsteller lautete die damalige Devise wohl auch sonst, dass man in jeder Hinsicht das Schwarz / Weiss-Original aus dem Jahr 1935 übertreffen wollte. Grösser ist aber nicht immer besser, und so bricht der Film unter seiner eigenen Last fast zusammen - aber eben nur fast, denn trotz unnötiger Überlänge strahlt der grösstenteils auf hoher See und an Original-Schauplätzen (im übergrossen 70mm-Format) gedrehte Film eine unbestreitbare Faszination aus.

Dass sich das Ego von Hauptdarsteller Brando im Laufe der Dreharbeiten auf fast unkontrollierbare Art und Weise vergrösserte machte die (für damalige Verhältnisse astronomisch teure) US$ 19 Millionen-Produktion sicher alles andere als einfacher.

Brando - damals unbestritten der grösste Kino-Star - bereichert den Film mit seiner bis heute unerreichbaren Leinwand-Präsenz ungemein. Aber auch eine Kino-Legende von einer Statur eines Marlon Brando kann nicht wirklich darüber hinwegtäuschen, dass der eigentliche Star des Films die Bounty selbst ist. Die Replique des Original-Schiffs wurde (leicht vergrössert) für den Film komplett nachgebaut und stand danach noch mehrere Jahrzehnte im Einsatz. So überrascht es dann auch nicht, dass das majestätische Segelschiff besonders gut in Szene gesetzt wird und die detaillierte Nachbildung dafür sorgt, dass sich 'Meuterei auf der Bounty', zumindest rein visuell, authentisch anfühlt. Eine meisterhafte Leistung die umso mehr Respekt verdient, da der Film zu einer Zeit entstand, als man noch nicht einfach auf computergenerierte Effekte setzen konnte.

So überrascht es dann aber auch nicht, dass das ganze Spektakel von der eigentlichen Geschichte mehr als nur ein bisschen ablenkt. So toll die Aufnahmen auf hoher See und den tahitianischen Inseln auch anzusehen sind, so sehr verblasst das Drama auf dem Schiff selbst und nimmt spätestens im letzten Drittel sogar leicht melodramatische, und damit auch aufgesetzt wirkende Züge an. Wieder mal ein typischer Fall von 'Weniger wäre mehr', denn mit einer Laufzeit von über drei Stunden wirkt der Film nicht nur im Mittelteil ein bisschen (zu) langatmig. Das weitaus kompakter inszenierte Original mit Clark Gable konnte da etwas mehr zwischenmenschliche Spannung erzeugen und machte das Drama auf hoher See damit nicht nur intimer, sondern umso packender.

Trotzdem sollte nicht vergessen werden, dass hier nicht nur die Crew, sondern auch die Besetzung der 1962-Version eine enorme Leistung vollbracht haben und man das heute noch, also über 50 Jahre später, in jeder Einstellung zu sehen und zu spüren kriegt.

Nur schade, dass die qualitative Umsetzung des 7-fach oscarnominierten Werks auf Blu-ray ein bisschen zu wünschen übrig lässt und vor allem rein bildtechnisch den guten Voraussetzungen der 70mm-Produktion nicht gerecht wird. Das Hauptproblem ist hier ein veraltetes, von unnötiger Rauschfilter-Nachbearbeitung fast verunstaltetes Master, das genauso wenig Filmkorn aufweist wie eine wirklich zufriedenstellende Schärfe- und Detailzeichnung. Das der Kontrast- und die Farbwiedergabe gut abschneiden ist nur ein schwacher Trost. Der 5.1-Ton macht für einen über 50 Jahre alten Film eine sehr solide
Figur, während die Extras der Disc sich (viel) zu sehr mit dem Schiff, und zu wenig mit der Entstehung des Films selbst beschäftigen.

Das '62-Remake von 'Meuterei auf der Bounty' ist, trotz seiner Schwächen, ein sehenswerter Klassiker - auch wenn die Blu-ray Umsetzung die Erwartungen nicht erfüllen kann und ein neues Bildmaster dringend nötig wäre.
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
'Meuterei auf der Bounty'
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