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Das
Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.76:1 (16:9)
Schärfe: |
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75% |
Kontrast: |
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85% |
Detailzeichnung: |
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50% |
3-D
/ HD-Effekt: |
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50% |
Kompression: |
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5% |
Bild-Kurzbewertung: |
+
Positiv: |
-
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Grundsätzlich
solide, aber qualitativ eingeschränkte
Bildqualität. |
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Wechselhafte,
z.T. aber zufriedenstellende Schärfe-
& Detailwerte. |
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Ausgewogenes
Kontrastverhältnis mit sehr sattem
Schwarzwert. |
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Fast
durchgehend natürliche und (sehr)
kräftige Farbwiedergabe. |
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Vereinzelte
Szenen wirken gelegentlich ein bisschen
plastischer. |
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-
Negativ: |
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Schärfe-
und Detailzeichnung dürfte allgemein
ausgeprägter sein. |
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Starker
Rauschfilter wirkt sich auf versch.
Bildwerte negativ aus. |
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Selten
minimaler / leichter Detailverlust
in dunklen Bildbereichen. |
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Gelegentlich
treten Banding- & Block-Kompressionsartefakte
auf. |
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Nebst Ben
Hur gehört das Remake von 'Meuterei auf
der Bounty' aus dem Jahr 1962 zu den bekanntesten
70mm-Produktionen. Der im Ultra Panavision Widescreen
70-Prozess gedrehte Film hat dementsprechend ein spektakuläres
Breitbild-Verhältnis von 2.76:1 zu bieten und
ist rein visuell ein Augenschmaus - nicht zuletzt,
da der Film grösstenteils auf hoher See und an
den Original-Schauplätzen gedreht wurde. Schade
also, dass die hier vorliegende High-def Umsetzung
rein qualitativ stark eingeschränkt ist und der
aussergewöhnlichen und grundsätzlich sehr
hochwertigen Ausgangslage zu keinem Zeitpunkt wirklich
gerecht wird. Das Hauptproblem ist nicht nur ein offensichtlich
veraltetes Master (identisch mit der HD-DVD Fassung
von 2006), sondern ein für heutige Verhältnisse
zu grosszügiger Einsatz von DNR (= Digital Noise
Reduction).
Der Film von Regisseur Lewis Milestone mag für
sein Alter von mittlerweile 51 Jahren zwar sehr sauber
wirken, weist aufgrund der starken Rauschfilterung
allerdings auch so gut wie keine erkennbare (und für
70mm eigentlich typische) Filmkorn-Struktur auf.
Kommt hinzu, dass sich die Filterung auch auf die
Schärfe- und Detailzeichnung negativ auswirkt
und das Bild grundsätzlich ein bisschen zu weich
und undetailliert aussieht. Die Werte mögen in
einigen Einstellungen zwar überaus zufriedenstellend
sein, erreichen aber nie die Höchstwerte wie
sie von einer 70mm-Produktion zu erwarten wären.
Am besten schneidet 'Mutiny On The Bounty'
(Originaltitel) beim Kontrast ab. Dieser liefert trotz
des sehr satten Schwarzwerts (z.T. für einen
leichten Detailverlust verantwortlich) ausgewogene
Werte und wirkt sich, zusammen mit der natürlichen
und sehr kräftigen Farbpalette, auch schon mal
ziemlich positiv auf die ansonsten leider etwas (zu)
eingeschränkte Plastizität und Tiefenwirkung
aus. Wer genau hinsieht, erspäht vor allem zum
Filmende hin öfters leichte Banding- und Block-Kompressionsartefakte.
Damit liesse es sich aber noch leben, wenn der hier
vorliegende Transfer sonst zu überzeugen wüsste.
Auf kleineren TV-Geräten gerade noch okay, dafür
stösst das gefilterte Material bei grösseren
Diagonalen sehr schnell an seine Grenzen. Schade!
Der
Ton:
Getestet: Deutsch Dolby Digital 5.1
Trotz des Alters von über 50 Jahren wird einem
bei 'Meuterei auf der Bounty' auch beim deutschen
Synchronton ein 5.1 Surround-Soundmix geboten. Die
Surround-Atmosphäre beschränkt sich dabei
zwar nur auf die Filmmusik von Komponist Bronislaw
Kaper, ein paar wenigen Umgebungsgeräuschen wie
dem Geknarre des Segelschiffs und den rauschenden
Wellen während eines Sturms, aber das Resultat
kann sich - solange man keine Feindetailwiedergabe
und Direktionalität nach heutigen Massstäben
erwartet - hören lassen. Der Gesamteindruck mag
zwar immer noch recht frontlastig klingen, aber dafür
hat man es mit grösstenteils gut erhaltenen Sound-Elementen
zu tun. Da stört es dann auch nicht allzu sehr,
dass die Dialoge gelegentlich ein bisschen dumpfer
klingen und ein Teil einer kurzen Dialogszene zwischen
Fletcher und Maimiti nur im englischen Original-Ton
vorliegt (obwohl die Sequenz seinerzeit eigentlich
eingedeutscht wurde).
Ausserdem sind auf dieser Blu-ray noch folgende Tonspuren
enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch
Dolby Digital 5.1: Französisch
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Die
Extras:
Wer auf wirkliche Informationen zur eigentlichen Entstehung
des Films gehofft hat, dürfte bei der hier vorliegenden
Auswahl an Bonus-Features - da von einer früheren
DVD-Edition des Films stammend allesamt in SD-Auflösung
vorliegend - eine kleine Enttäuschung erleben,
denn diese beschäftigen sich grösstenteils
mit dem Bau der Film-Bounty und dem Einsatz des Schiffs
als Touristen-Attraktion in den Jahren nach den Dreharbeiten.
Das in der Zwischenzeit gesunkene Schiff wird zuerst
in 'Nach den Dreharbeiten: Eine Reise auf der Bounty'
(ca. 24 min.), einer Doku neueren Datums, beleuchtet
- wobei auch die darauffolgende Vintage-Doku 'Die
Geschichte der H.M.S. Bounty' (ca. 29 min.) den
Bau dokumentiert. Ein paar Aufnahmen von den Dreharbeiten
des Films machen diese Schwarz / Weiss-Dokumentation
etwas abwechslungsreicher.
Ein bisschen langatmig kommt 'Eine Reise auf der
Bounty nach St. Petersburg' (ca. 25 min.) daher
- wie der Titel sagt ein Reisebericht an Bord der Replique
die ausserdem auch eine 'Hauptattraktion auf der
New Yorker Weltausstellung' (ca. 7 min.) in den
'60er Jahren war. Auch diese kurze Vintage-Doku beleuchtet
die in den anderen Features schon recht detailliert
dokumentierte Erschaffung des Schiffs. Während
'Eine Tour auf der Bounty' (ca. 8 min.) aufzeigt,
wie man das Schiff als Touristen-Attraktion verwendet
hat, gibt's unter 'Prolog' und 'Epilog'
(ca. 7 min.) noch einen alternativen Anfang und ein
alternatives Ende zu sehen. Diese wurden seit der TV-Ausstrahlung
des Films im Jahr 1967 nicht mehr gezeigt. Der Abschluss
wird vom 'USA-Kinotrailer' (ca. 4 min.) gemacht.
Bleibt
nur noch zu erwähnen, dass Warner Home Video auch
bei diesem Titel auf ein Wendecover verzichtet hat.
Dementsprechend muss man auch bei der 'Meuterei auf
der Bounty' Blu-ray Disc mit dem unbeliebten FSK-Logo
auf der Cover-Vorderseite leben. |
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Kritik
& Unser Fazit:
Man
könnte manchmal meinen, dass das heutige
Kino nur noch aus Remakes und Sequels besteht,
dabei versuchte sich Hollywood schon in der Vergangenheit
immer wieder gerne an Neufassungen bereits verfilmter
Stoffe. Eines der bekannteren Beispiele ist das
im Jahr 1962 veröffentlichte Remake von 'Meuterei
auf der Bounty' mit Marlon Brando. Nebst dem
Superstar als Hauptdarsteller lautete die damalige
Devise wohl auch sonst, dass man in jeder Hinsicht
das Schwarz / Weiss-Original
aus dem Jahr 1935 übertreffen wollte. Grösser
ist aber nicht immer besser, und so bricht der
Film unter seiner eigenen Last fast zusammen -
aber eben nur fast, denn trotz unnötiger
Überlänge strahlt der grösstenteils
auf hoher See und an Original-Schauplätzen
(im übergrossen 70mm-Format) gedrehte Film
eine unbestreitbare Faszination aus.
Dass sich das Ego von Hauptdarsteller Brando im
Laufe der Dreharbeiten auf fast unkontrollierbare
Art und Weise vergrösserte machte die (für
damalige Verhältnisse astronomisch teure)
US$ 19 Millionen-Produktion sicher alles andere
als einfacher.
Brando - damals unbestritten der grösste
Kino-Star - bereichert den Film mit seiner bis
heute unerreichbaren Leinwand-Präsenz ungemein.
Aber auch eine Kino-Legende von einer Statur eines
Marlon Brando kann nicht wirklich darüber
hinwegtäuschen, dass der eigentliche Star
des Films die Bounty selbst ist. Die Replique
des Original-Schiffs wurde (leicht vergrössert)
für den Film komplett nachgebaut und stand
danach noch mehrere Jahrzehnte im Einsatz. So
überrascht es dann auch nicht, dass das majestätische
Segelschiff besonders gut in Szene gesetzt wird
und die detaillierte Nachbildung dafür sorgt,
dass sich 'Meuterei auf der Bounty', zumindest
rein visuell, authentisch anfühlt. Eine meisterhafte
Leistung die umso mehr Respekt verdient, da der
Film zu einer Zeit entstand, als man noch nicht
einfach auf computergenerierte Effekte setzen
konnte.
So überrascht es dann aber auch nicht, dass
das ganze Spektakel von der eigentlichen Geschichte
mehr als nur ein bisschen ablenkt. So toll die
Aufnahmen auf hoher See und den tahitianischen
Inseln auch anzusehen sind, so sehr verblasst
das Drama auf dem Schiff selbst und nimmt spätestens
im letzten Drittel sogar leicht melodramatische,
und damit auch aufgesetzt wirkende Züge an.
Wieder mal ein typischer Fall von 'Weniger
wäre mehr', denn mit einer Laufzeit von
über drei Stunden wirkt der Film nicht nur
im Mittelteil ein bisschen (zu) langatmig. Das
weitaus kompakter inszenierte Original mit Clark
Gable konnte da etwas mehr zwischenmenschliche
Spannung erzeugen und machte das Drama auf hoher
See damit nicht nur intimer, sondern umso packender.
Trotzdem sollte nicht vergessen werden, dass hier
nicht nur die Crew, sondern auch die Besetzung
der 1962-Version eine enorme Leistung vollbracht
haben und man das heute noch, also über 50
Jahre später, in jeder Einstellung zu sehen
und zu spüren kriegt.
Nur schade, dass die qualitative Umsetzung des
7-fach oscarnominierten Werks auf Blu-ray ein
bisschen zu wünschen übrig lässt
und vor allem rein bildtechnisch den guten Voraussetzungen
der 70mm-Produktion nicht gerecht wird. Das Hauptproblem
ist hier ein veraltetes, von unnötiger Rauschfilter-Nachbearbeitung
fast verunstaltetes Master, das genauso wenig
Filmkorn aufweist wie eine wirklich zufriedenstellende
Schärfe- und Detailzeichnung. Das der Kontrast-
und die Farbwiedergabe gut abschneiden ist nur
ein schwacher Trost. Der 5.1-Ton macht für
einen über 50 Jahre alten Film eine sehr
solide |
Figur, während die Extras der Disc
sich (viel) zu sehr mit dem Schiff, und
zu wenig mit der Entstehung des Films selbst
beschäftigen.
Das '62-Remake von 'Meuterei auf der
Bounty' ist, trotz seiner Schwächen,
ein sehenswerter Klassiker - auch wenn die
Blu-ray Umsetzung die Erwartungen nicht
erfüllen kann und ein neues Bildmaster
dringend nötig wäre. |
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'Meuterei
auf der Bounty'
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