Kritik & Unser Fazit:
Hollywood hat ganz klar einen kritischen Punkt erreicht und versucht aus jeder halbwegs erfolgreichen Buchreihe eine neue Film-Franchise zu machen. Jüngstes Opfer ist die angebliche Welt-Bestseller-Reihe 'The Mortal Instruments' von Autorin Cassandra Clare. Da spielt es natürlich auch nicht die geringste Rolle wenn man als Mittdreissiger von dieser ach so erfolgreichen Buchvorlage noch nie etwas gehört hat, ausschlaggebend ist einzig und allein, dass hauptsächlich ein Teenie-Publikum angesprochen werden soll - und damit, man kann es sich bereits vorstellen, ist das ehemalige Twilight-Zielpublikum gemeint. Tatsächlich sind dann auch praktisch sämtliche Elemente vorhanden, die heutzutage anscheinend in keiner seichten Fantasy-Jugendlektüre fehlen dürfen:

Reale Welt trifft auf geheime Fantasywelt, es tummeln sich nicht nur Vampire, sondern natürlich auch Werwölfe in diesem Genre-Mischmasch und last, but not least, darf auch hier die obligatorische und klischeehafte Dreiecksliebesbeziehung natürlich nicht fehlen.

Voraussetzungen, die kaum unorigineller sein könnten und es schwierig machen, dem Film seine eigene Identität zu geben. Dabei hat 'City of Bones', so der zusätzliche Titel des Films, durchaus ein paar gute Ansätze und strahlt zuweilen sogar weniger 'Twilight' aus, und erinnert mit seiner düsteren und zudem actionorientierten Ausrichtung mehr an die Underworld-Filme. Das macht ihn aber auch nicht unbedingt besser, denn so simpel die eigentliche Story ist, so einfach sind auch die Figuren gestrickt. So fällt es einem nicht nur schwer, sich für die blasse Hauptfigur zu erwärmen, sondern bekommt auch bei den restlichen Figuren - trotz z.T. recht namhafter Besetzung - nichts geboten, das die Spannung des zum Ende hin sehr langatmig werdenden Films steigern könnte.

Jonathan Rhys Meyers als Oberbösewicht ist jedenfalls nur schon aufgrund des viel zu späten Leinwand-Auftritts vollkommen verschenkt, während Lena Headey ebenfalls nur mit begrenzter Auftrittsdauer glänzen kann. Lily Collins in der Hauptrolle macht einen prinzipiell guten Eindruck, aber die nicht einmal ansatzweise vorhandene Chemie mit ihren beiden potentiellen Schnuckiputzis macht die vielversprechenden Ansätze sehr schnell zunichte. Kein Wunder also, dass der Funke bei 'Chroniken der Unterwelt' nie so recht rüberspringt und auch das Kinopublikum weitestgehend kalt liess. Ein Sequel dürfte einem daher erspart bleiben - und damit hoffentlich auch andere Filme bei denen man Vampire, Werwölfe und unglücklich Verliebte auf's Publikum loslässt.

Inhaltlich wird einem nichts Neues geboten, aber in technischer Hinsicht macht der Film eine sehr solide, stellenweise sogar richtig gute Figur. Beim Bild fallen einem zwar ein paar inkonsistente Werte auf, u.a. dürfte der Kontrast ausgewogener sein und auch die Kompression könnte sauberer sein, aber es wird einem dennoch eine gute Portion High-def Feeling geboten - etwas, was man auch vom recht surroundlastigen und druckvollen Ton behaupten kann, dessen grösster Schwachpunkt die schlechte Synchronisation ist. Die Bonus-Features der hier vorliegenden Disc bieten z.T. etwas promomässige, aber