Kritik & Unser Fazit:
Gerade mal US$ 800'000.- verschlang die Independent-Produktion von 'Monsters' - dabei ist nicht einmal das geringe Budget des Films, sondern vor allem die Art und Weise wie er entstanden ist, überaus bemerkenswert. Mit platzsparendem Filmmaterial bereiste Regisseur Gareth Edwards mit seinen Darstellern und wenigen Crew-Mitgliedern fünf Länder und drehte seinen Film aus der Hüfte heraus - ohne Drehbuch, mit improvisierten Dialogen und einer Vielzahl an Nebendarstellern bzw. Statisten die je nach Verfügbarkeit zum Film dazustiessen. Erst beim späteren Schnitt kristallisierte sich der endgültige Film aus dem gefilmten Material heraus, während der Regisseur die Spezial-Effekte in kompletter (!) Eigenregie produzierte. Diese können sich trotz des geringen Budgets und der eingeschränkten Möglichkeiten sehen lassen und sind so gut, dass man sie kaum von grösseren Hollywood-Filmen unterscheiden kann.

Allein deswegen hat Regisseur Edwards schon viel Lob verdient, denn ihm ist ein Film gelungen, der es mit Hollywood durchaus aufnehmen kann und der gekonnt aufzeigt, dass auch mit eingeschränkten Mitteln ein guter Film produziert werden kann.

Nur schade, dass das Marketing des Films vollkommen irreführend ist. Das fängt bereits beim Trailer an der einen nervenzerreissenden Sci-fi / Action-Thriller vermuten lässt, während das Cover der hier vorliegenden Blu-ray vollmundig Vergleiche mit District 9 und Moon anstellt. Von einem richtigen Science-Fiction Film kann bei 'Monsters' allerdings nicht gesprochen werden, vielmehr handelt es sich im ein Drama, dass am Rande einer ungewollten ausserirdischen Epidemie stattfindet und sich langsam zur Love-Story entwickelt - und so ganz nebenbei auch noch etwas Kritik an der derzeitigen US-amerikanischen / mexikanischen Immigrations-Politik ausübt. Das ist dann auch der einzige Punkt, der ein paar wenige Erinnerungen an 'District 9' aufkommen lässt, denn ansonsten grenzt sich Regisseur Edwards mit seinem eigenwilligen Werk ab und lässt sich nur hin und wieder von Filmen wie 'Jurassic Park' oder Der Nebel inspirieren.

Am einfachsten ist es, wenn man vollkommen unvoreingenommen und ohne jegliche Erwartungen an 'Monsters' herangeht. Wer einen Action-Thriller erwartet, der wird nämlich schnell enttäuscht werden - nicht zuletzt, weil sich gerade die erste Stunde des Film ziemlich in die Länge zieht, in dieser Zeit dafür aber die beiden (gut gespielten) Hauptfiguren umso besser charakterisiert werden. So zieht der Film seine Spannung weniger aus der (im letzten Drittel zum Teil vorhandenen) Action, sondern vielmehr aus der ständig vorhandenen unheilvollen Atmosphäre die einem das Gefühl gibt, als ob man sich zusammen mit den beiden Figuren auf dem Weg durch ein Kriegs- bzw. Katastrophen-Gebiet befindet. Wenn der Film sich dann langsam dem Ende nähert, und man als Zuschauer längst begriffen hat, wer die wahren Monster sind, dann hat man einen Film gesehen, der vollkommen anders, aber nicht schlechter als erwartet war.

Gerade bei einem Film, der unter solch ungewöhnlichen Umständen entstanden ist, erwartet man dann keine allzu gute technische Umsetzung, doch 'Monsters' kann sich auf Blu-ray nicht nur sehen, sondern auch hören lassen! Eine Hochglanz-Produktion wird einem logischerweise nicht geboten und es ist eine gewisse Inkonsistenz erkennbar, aber abgesehen von etwas weicher wirkenden Effekt-Shots, leichtem Detailverlust und Videorauschen in dunklen Szenen gibt's kaum weitere Kritikpunkte. Kommt hinzu, dass der Ton vor allem in den (wenigen) Action-Szenen mit einer guten Surround-Kulisse überzeugt und auch sonst stimmig rüberkommt - und sich damit ein guter Gesamt-Eindruck ergibt. Dieser hat zwar unter der etwas gar dürftigen Extras-Auswahl zu leiden,