Kritik & Unser Fazit:
Man traut es Gina Rodriguez gar nicht zu: Als 'Jane the Virgin' verzaubert die Schauspielerin in der Telenovela-Parodie seit fünf Staffeln die TV-Zuschauer und dann schlüpft sie in 'Miss Bala' plötzlich in die Rolle einer Actionheldin - wenn auch eine wider Willen! Und tatsächlich: Sie macht in dieser bleigeladenen Rolle eine erstaunlich gute Figur im Film von Twilight-Regisseurin Catherine Hardwicke. Dass es sich dabei jedoch um ein Hollywood-Remake des gleichnamigen mexikanischen Films aus dem Jahr 2011 handelt, ist einer der wenigen Schwachpunkte dieses kurzweiligen Actionfilms der gut zu unterhalten weiss und sich dabei wohl auch ziemlich bewusst ist, dass er nicht sonderlich originell ist. Das war aber schon das Filmoriginal nicht unbedingt.

So kommt die Hollywood-Version von 'Miss Bala' geschleckter daher und auch wenn das Setting und die Locations gleich wie im Original bleiben, dann wirkt alles auf Hochglanz getrimmt. So wirkt der Film nicht immer authentisch, aber dem Unterhaltungswert tut dies keinen Abbruch.

Vor allem aber verschwendet man in 'Miss Bala' nicht viel unnötige Zeit und wirft nicht nur die Hauptfigur, sondern auch das Publikum recht unvermittelt in ein Abenteuer bei dem es die von Rodriguez gespielte Figur nicht nur mit einem Drogenkartell und der korrupten mexikanischen Polizei, sondern sogar der ebenfalls nicht vertrauenswürdigen CIA zu tun bekommt. Es ist dann auch Rodriguez und ihrem glaubhaften und zuweilen recht differenzierten Spiel zu verdanken, dass man ihr die missliche Lage tatsächlich abkauft - und noch wichtiger: Ihren Wandel zur selbstbewussten Kämpferin die alles versucht, um ihre Freundin zu finden und zu befreien.

Originell macht das 'Miss Bala' zwar zu keinem Zeitpunkt und manchmal übertreibt man es auch gerne ein bisschen, aber eben: Der Spass- und Spannungsfaktor ist höher als was man zunächst meinen könnte. Da sieht man dann auch darüber hinweg, dass man sich in Sachen Klischees nicht zurückhält und schlussendlich einen Film abliefert, der Mexiko in ein hundsmiserables Licht stellt. Was einen Präsident Trump freuen dürfte, wird bei anderen sehr wahrscheinlich weniger gut ankommen. Trotz der Schwarz / Weiss-Malerei aber ein Film, den man sich einfach mal zu Gemüte führen kann und sich nicht den Kopf zu zerbrechen braucht. Ein kurzweiliger Spass!

Wenn es um die technische Umsetzung geht, hat 'Miss Bala' auf der hier vorliegenden Blu-ray gute Karten. So präsentiert Sony Pictures Home Entertainment den Film in einer sehr guten und hochwertigen Bildqualität die praktisch durchgehend auf sehr hohem Niveau angesiedelt ist und fast keine Wünsche offen lässt. High-def Feeling kommt mehr als genug auf! Der Ton macht generell auch eine gute Figur und weist eine aktive Räumlichkeit auf, dürfte aber in gewissen