Kritik & Unser Fazit:
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Minions einen eigenen Film spendiert kriegen, denn nach dem sich die knallgelben pillenförmigen Handlanger als die heimlichen Stars der beiden Despicable Me-Filme entpuppten, war der Weg für ein eigenes Leinwand-Abenteuer so gut wie geebnet. Die Frage war nur: Können Nebenfiguren, die sich zudem nur mit einer unverständlichen Kauderwelsch-Sprache verständigen, überhaupt einen eigenen Film tragen? Die Antwort: Sie können es - zumindest grösstenteils. Bei 'Minions' muss man sich einfach bewusst sein, dass es sich um einen Film handelt, der einerseits den Animationsfilm nicht im geringsten neu erfinden will und ganz einfach auf möglichst kurzweilige Art und Weise unterhalten möchte - und eine junge Zielgruppe ansprechen.

Das dürfte dann auch der Hauptgrund sein, wieso 'Minions' ein bisschen weniger frech und anarchisch daherkommt, als was man es von Kevin, Stuart, Bob & Co. gewohnt ist bzw. erwarten würde. Aber auch in leicht abgeschwächter Version machen sie Spass!

Die Story ist simpel: Auf der Suche nach einem würdigen Schurkenboss begegnen die Minions Ende der '60er Jahre der (im Original von Sandra Bullock gesprochenen) Oberschurkin Scarlet Overkill und geraten in einen hinterhältigen Plot bei dem es um die Krone der Königin von England geht. Das ist schnell erzählt und fast genauso schnell und rasant wickeln das Regie-Duo Kyle Balda und Pierre Coffin den Film ab - was den Vorteil mit sich bringt, dass der Film eine regelrechte Flut an Gags zu bieten hat und man dank des hohen Tempos gar nicht erst merkt, dass der Film rein inhaltlich eigentlich kaum etwas zu bieten hat. Vor allem dem jungen Zielpublikum dürften solche Schwächen erst recht nicht auffallen und werde sich von ersten, und sicherlich nicht letzten Minions-Abenteuer von der ersten bis zur letzten Minute mitreissen lassen.

Daher kann man dem Film keinen Vorwurf machen, dass er mit den Vorgaben der ersten beiden 'Despicable Me'-Filme mehr schlecht, als recht mithalten kann - wobei es zumindest schön ist, dass es die Macher nicht versäumt haben, die Filme miteinander zu verknüpfen. So gibt es verschiedene Anspielungen auf Gru & Co. und vor allem das Ende des Films, der seinen Charme auch vielfach aus dem '60er Jahre-Setting bezieht, stellt sich als besonders versöhnlich heraus. Schlussendlich ganz einfach ein Guter-Laune-Film aus dem man zugegebenermassen noch mehr hätte herausholen können, der aber zumindest beweist, dass in den Minions doch noch mehr Potential steckt, als was man den putzigen Nebenfiguren aus 'Despicable Me' anfänglich zugetraut hätte.

Dass man sich bei der technischen Umsetzung von 'Minions' an den beiden 'Despicable Me'-Filmen, die im deutsprachigen Raum als 'Ich - Einfach unverbesserlich' bekannt sind, orientiert, ist keine Überraschung - und so ist es dann auch besonders erfreulich, dass der Film auf der hier vorliegenden Blu-ray nicht nur mit einem sehr hochwertigen Bild punkten kann (das übrigens lediglich von ein paar ganz bewusst gewählten Stilmitteln minimal eingeschränkt wird), sondern auch über einen gelungenen Ton verfügt der auch in der deutschen Fassung als verlustfreie Dolby Atmos-Abmischung präsentiert wird. Die Extras richten sich, wie könnte es auch anders sein, z.T. ans jüngere Publikum, bieten