Originaltitel:	Hôhokekyo tonari no Yamada-kun
Veröffentlichung:	20. Mai 2016
Studio / Verleih:	Universum Film
Produktionsjahr:	1999
Länge:	103 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
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Die Story:
Bei den Yamadas handelt es sich um eine ganz normale japanische Familie, was für den im Büro gestressten Vater bedeutet, dass er sich schon mal mit einer Banane als Abendessen abfinden muss, wenn er nach einem schweren Tag erschöpft nach Hause kommt. Andererseits erweist er sich als durchaus zögerlich, wenn es gilt, eine lärmende Motorradgang in die Schranken zu verweisen - was schliesslich der Grossmutter vorbehalten bleibt. Kein Wunder also, dass sich der heranwachsende Noboru andere Eltern wünscht und seine kleine Schwester die Neigung hat, im Einkaufszentrum verloren zu gehen...

Kritik & Unser Fazit:
Man muss es dem japanischen Animations-Studio Ghibli lassen: Sie sind bzw. waren immer für eine Überraschung gut. Anstatt sich ausschliesslich auf epische Adventure- und Fantasyfilme zu konzentrieren, schlug man mit einigen Projekten auch mal eine etwas andere Route ein und nahm zwischendurch auch kleinere Projekte in Angriff. Der im Jahr 1999 veröffentlichte 'Meine Nachbarn die Yamadas' ist dafür das vielleicht beste Beispiel, denn der Film von Die letzten Glühwürmchen-Regisseur Isao Takahata geht nicht nur rein inhaltlich, sondern auch in visueller Hinsicht einen eigenen Weg. Anstatt den Film als durchgehende Story zu präsentieren, setzt man auf kurze Episoden die direkt aus dem Leben der verrückten, aber liebenswerten Yamada-Familie gegriffen sind und zeigt das Ganze in sehr simpler bzw. skizzenhafter Animationsform.

So wirkt es fast ein bisschen so, als ob man einen lebendig gewordenen Comicstrip beobachten würde, denn die meist mit simplen, aber umso amüsanteren Pointen abschliessenden Episoden sind nie länger als ein paar wenige Minuten und oft mit japanischen Lebensweisheiten unterlegt.

Man könnte 'Meine Nachbarn die Yamadas' auch als Beobachtung eines japanischen Alltags-Familie bezeichnen, merkt dabei allerdings recht schnell, dass die kulturellen Unterschiede gar nicht so gross sind wie erwartet. Dass das präsentierte Familien-Konstrukt sehr traditionell aufgebaut ist, macht sich zu keinem Zeitpunkt störend bemerkbar, denn 'Meine Nachbarn die Yamadas' hat es sich ganz offensichtlich nicht zur Aufgabe gemacht, einen sozialkritischen Kommentar abzugeben. Hier geht es schlicht und einfach um ein paar amüsante Momente aus dem Leben einer Familie die aus Vater, Mutter, zwei Kindern und einer Grossmutter besteht - wobei gerade die Grossmutter für einige der witzigeren Momente sorgt. So gibt es in Takahatas Film nicht nur viel zu schmunzeln, sondern auch Szenen, die sogar zum Schreien komisch sind.

Da verzeiht man es dem Film auch gerne, dass er den ein oder anderen Leerlauf enthält und mit einer Laufzeit von über 100 Minuten mindestens eine Viertelstunde zu lang geraten ist. So witzig die einzelnen Episoden auch sein können, an einem einzigen Stück betrachtet schleichen sich dann doch ein paar Hänger ein und zum Ende hin, wenn der Film nicht nur etwas ernstere, sondern sogar abstraktere bzw. surreale Töne anschlägt, geht 'Meine Nachbarn die Yamadas' ein bisschen die Luft aus. In dieser Hinsicht zeigen sich dann die Limitationen einer solchen Gag-Sammlung, aber als etwas anderer und vor allem eigenwilligerer Eintrag in der beeindruckenden Studio Ghibli-Filmographie nimmt 'Meine Nachbarn die Yamadas' mehr als eine Sonderstellung ein und darf als interessante und grösstenteils gelungene Abwechslung bezeichnet werden.

In technischer Hinsicht macht 'Meine Nachbarn die Yamadas' auf der hier vorliegenden Blu-ray eine, trotz stilmittelbedingter Einschränkungen, zufriedenstellende Figur. Man darf beim Bild zwar schon wegen des eigenwilligen Looks keine Höchst- bzw. Referenzwerte wie bei anderen Animations-Produktionen erwarten, aber der eigenwillig in Szene gesetzte Film macht trotz einem leichten Hang zur Weichzeichnung und einem etwas zu hell wirkenden Schwarzwert eine solide Figur. Auch der Ton fällt sehr unspektakulär aus und eine 5.1-Abmischung ist aufgrund der Frontlastigkeit fast schon unnötig, aber auch hier gilt: Zufriedenstellend. Etwas weniger