Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code: B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---1080p AVC MPEG-4

Bildformat:
1.85:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Deutsch
---Englisch

Untertitel:
Deutsch
Englisch

Extras:
Doku 'Let There Be Light'
Versch. Trailer
BD-Live
Wendecover

 

Regie:
Paul Thomas Anderson

Darsteller:
Joaquin Phoenix
Philip Seymour Hoffman
Amy Adams
Laura Dern
Jesse Plemons
Ambyr Childers
Rami Malek

Genre:
Drama

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 20.8.13

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Universum Film GmbH / Senator
 
 
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'The Master'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
The Master
Originaltitel: The Master
Veröffentlichung: 26. Juli 2013
Studio / Verleih: Universum Film GmbH / Senator
Produktionsjahr: 2012
Länge: 137 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit

Die Story:
Als Ex-Soldat Freddie (Joaquin Phoenix) den charismatischen Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman) kennenlernt, ändert sich sein Leben schlagartig. Bisher ertränkte der Kriegsveteran seine innere Leere mit Alkohol, aber durch Dodd findet Freddie wieder Halt im Leben. Der selbsternannte Philosoph hat eine rasch wachsende Glaubensgemeinschaft gegründet und wird von seinen Anhängern nur The Master genannt. Freddie ist fasziniert von seinen Lehren und steigt zu Dodds rechter Hand auf - scharf beobachtet von dessen berechnender Frau Peggy (Amy Adams). Doch bald entstehen bei Freddie erste Zweifel...


Das Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 1.85:1 (16:9)

Schärfe:
95%
Kontrast:
95%
Detailzeichnung:
85%
3-D / HD-Effekt:
85%
Kompression:
5%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Sehr gutes 65mm-Bild mit wenigen transferbedingten Mankos.
- Fast durchgehend hervorragende Schärfe- und Detailzeichnung.
- Sehr ausgewogenes Kontrastverhältnis mit gutem Schwarzwert.
- Durchgehend gute, kräftige und natürlich wirkende Farbpalette.
- Viele Szenen weisen eine gute Plastizität & Tiefenwirkung auf.
- Negativ:
- Teils leichte bis mittelstarke (Banding-) Kompressionsartefakte.
- Selten leichter Detailverlust / Schwarzwert selten etwas zu hell.
- Vereinzelte Szenen weisen ein leichtes Helligkeitsflackern auf.

Paul Thomas Anderson's 'The Master' hat als erste grosse 65mm-Produktion seit Kenneth Branagh's Hamlet aus dem Jahr 1996 schon im Vorfeld von sich Reden gemacht - und das zurecht, denn in einer Zeit wo fast alle grossen Produktionen direkt digital gedreht werden, stellt ein auf dem übergrossen (und sehr teuren) Zelluloid-Format gedrehter Film ein Novum dar. Kommt hinzu, dass Regisseur Anderson auf eine digitale Zwischenstufe, also das Digital Intermediate, verzichtet hat und nur chemische Prozesse bei der Farbabstimmung zum Einsatz kamen - was, aufgrund der geringeren Manipulation des gefilmten Bildes, für eine noch höhere Auflösung sorgte. Keine Frage: Es wurden die besten Voraussetzungen für ein eigentlich perfektes Bild geschaffen.

Und es ist tatsächlich so, dass 'The Master', obwohl mehrheitlich aus Close-up's und nicht aus - für 65mm-Produktionen herkömmlicheren - Panorama-Shots bestehend, eine hervorragende Bildqualität aufweist, an der es kaum etwas zu bemängeln gibt.

So bekommt man das stimmig gefilmte und sehr detailverliebt in Szene gesetzte Drama nicht nur in einer hervorragenden Schärfe- und Detailzeichnung zu sehen, sondern kann sich auch - bis auf ein paar vereinzelt in Sachen Schwarzwert minimal zu hell wirkenden Shots - über ein sehr ausgewogenes Kontrastverhältnis und eine kräftige und natürliche Farbwiedergabe freuen. Das wie bei allen 65mm-Filmen nur minimalst (!) körnige Material profitiert von seiner kinoähnlichen Atmosphäre und weist zudem eine vielfach hervorragende Plastizität und Tiefenwirkung auf. Vereinzelte Schmutzpartikel stellen kein Problem dar, dafür macht einem die Kompression der hier vorliegenden Disc vom deutschen Senator-Label einen kleinen Strich durch die ansonsten perfekte Rechnung und sorgt für leichte (bis mittelstarke) Banding-Kompressionsartefakte.

Man darf zudem spekulieren, dass ein in vereinzelten Szenen auftretendes Helligkeits-Flackern (man beachte u.a. den blauen Himmel in der Wüstenszene mit dem Motorrad) ebenfalls mit der unsauber arbeitenden Kompression zusammenhängt. Ein leider sehr unschöner Nebeneffekt der bei grösseren Displays bzw. Projektions-Diagonalen noch etwas stärker ins Gewicht fallen dürfte, ansonsten aber nicht sofort ins Auge sticht. Trotzdem: Zusammen mit den übrigen Kompressionsfehlern der Disc - die gerade bei einem Titel dieser Art nicht auftreten dürfte - ein No-Go und der Grund, wieso es für den hier vorliegenden Transfer nicht für die volle 5-Sterne-Wertung reicht. Natürlich sind 4.5 Sterne auch toll, in diesem Fall aber ausnahmsweise als Enttäuschung einzustufen.


Der Ton:

Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Passend zum dramatischen Genre, aber auch zum '50er Jahre-Setting in dem 'The Master' spielt, kommt der Ton nicht nur zurückhaltend, sondern auch ein bisschen frontlastig daher. Zwar werden einige Umgebungsgeräusche (auf eher subtile Weise) auch über die hinteren Surround-Lautsprecher wiedergegeben, aber grundsätzlich ist die Filmmusik von Radiohead-Mitglied Jonny Greenwood
das prägende Element der hier vorherrschenden Räumlichkeit. Interessanterweise genügt das, um dem Film auch in akustischer Weise eine spezielle und sehr individuelle Note zu verleihen - nicht zuletzt, weil 'The Master' über eine sehr gute Feindetailwiedergabe und ebenso gute Stereo-Separation verfügt. Der Subwoofer mag hier zwar kaum was zu tun kriegen, aber dafür punktet der Mix mit einer ausgewogenen Balance und gut verständlichen Dialogen.

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch

 
 
  Die Extras:
Wer auf Hintergrundinfos zur Entstehung von 'The Master' gehofft hat, wird bei der hier vorliegenden Blu-ray eine Enttäuschung erleben, denn hier haben es weder ein Making of, noch ein Audiokommentar auf die Disc geschafft - dafür gibt's mit 'Let There Be Light' (ca. 58 min.) eine Dokumentation aus dem Jahr 1946 zu sehen, die Regisseur Paul Thomas Anderson als wichtige Inspiration für 'The Master' gedient haben soll. Die Dokumentation, von niemand geringerem als Regie-Legende und Oscar-Preisträger John Huston (u.a. African Queen), beschäftigt sich mit im 2. Weltkrieg traumatisierten US-amerikanischen Kriegsveteranen und ist, trotz Propaganda-Tendenzen, zumindest als Zeitdokument nicht uninteressant. Ebenfalls in HD-Qualität liegt der deutsche 'Trailer' (ca. 2 min.) von 'The Master', das einzige direkt filmbezogene Extra, vor.

Während das Senator-Label mit sechs weiteren Trailern und einer 'BD-Live'-Einbindung noch etwas Eigenwerbung betreibt, ist zudem noch positiv zu erwähnen, dass man sich auch bei diesem Titel für ein Wendecover ohne (lästiges) FSK-Logo entschieden hat.
 
 
Kritik & Unser Fazit:
Das ist sie also: 'The Master' - Paul Thomas Anderson's schon im Vorfeld vieldiskutierte filmische Auseinandersetzung mit Scientology. Ja, Auseinandersetzung, und nicht die erwartete Abrechnung, denn schnell stellt man fest, dass das in den '50er Jahren spielende Drama vielmehr die Anfänge einer im Film nicht als Scientology bezeichneten Glaubensgemeinschaft bzw. Sekte aufzeigt, deren Lehren und Methoden denjenigen von Scientology sehr ähnlich sind. Damit wird dann auch der Rahmen für eine komplexe Beziehung von zwei Männern gebildet, die kaum unterschiedlicher sein könnten, wobei jeder auf seine Art vom anderen abhängig ist. Die Grundlage für einen eigenwilligen Film, der die Erwartungen gar nicht erfüllen will und damit umso schwerer greifbar wird.

Dass sich Regisseur Paul Thomas Anderson, der mit Filmen wie There Will Be Blood moderne Klassiker geschaffen hat, sich nicht einfach dem Mainstream unterordnen lässt, ist keine Überraschung - und tut es auch mit 'The Master' nicht im geringsten.

Im Gegenteil sogar: Der Film ist sein bisher sperrigstes Werk, kommt distanziert, unterkühlt und langatmig daher - wirkt damit fast ein bisschen wie eine der monotonen Sitzungen der im Film portraitierten Sekte. Trotzdem verfehlt der Film damit sogar dann seine Wirkung, wenn man die sehr detailliert und stimmig in Szene gesetzten Bilder des Films einfach auf sich wirken lassen will, denn man wird das Gefühl nicht los, als ob 'The Master' nicht nur der dramaturgische Schliff, sondern auch der nötige Spannungsbogen fehlt. Der fehlende rote Faden bzw. die kaum vorhandene Entwicklung der Figuren und die ebenso nicht immer nachvollziehbare Motivation ihrer Handlungen wird einzig und allein durch ein Element ausgeglichen: Der grandiosen schauspielerischen Leistung.

Joaquin Phoenix liefert in seiner Rolle als zielloser Kriegsveteran eine meisterhafte Leistung ab und ist damit der perfekte Gegenpol zum kontrollierteren, von Philip Seymour Hoffman gespielten Sektenführer - dessen Darstellung ebenfalls als Karriere-Highlight bezeichnet werden kann. Ausserdem zeigt Amy Adams als Ehefrau des Masters, die im Hintergrund die eigentlichen diabolischen Fäden zieht, eine neue Facette ihres Könnens und daher überrascht es nicht, dass alle drei Darsteller des Films für einen Oscar nominiert waren. Sie sind dann auch der Grund, wieso man bei 'The Master' auch dann am Ball bleibt, wenn der Film im letzten Drittel am meisten unter seiner Langatmigkeit zu leiden hat und auch das Ende des Films einen nur wenig versöhnlich stimmen kann. Keine Enttäuschung, aber kein neues Meisterwerk.

Wenn überhaupt, dann ist 'The Master' nur in visueller Hinsicht ein Meisterwerk - wobei es eine grosse Rolle spielt, dass der sehr stimmig und detailverliebt inszenierte Film als einer der ersten 65mm-Produktionen seit fast 20 Jahren realisiert worden ist. Qualitativ macht sich das positiv bemerkbar, auch wenn es bedauerlich ist, dass der Transfer der hier vorliegenden deutschen Blu-ray Disc von Senator mit einer unsauber arbeitenden Kompression den potentiell perfekten Gesamteindruck massgeblich beeinflusst. Am nicht sonderlich spektakulären Ton gibt's nicht wirklich was zu kritisieren, während ein
paar Einblicke in die Entstehung des Films bei den Extras wünschenswert gewesen wären.

Darstellerisch absolut Top, dank 65mm ein visueller Cineasten-Traum und ein überaus interessantes, wenn auch kontroverses Thema - und trotzdem lässt einen 'The Master' kalt. Für Fans von Meister-Regisseur Paul Thomas Anderson aber trotzdem sehr sehenswert!
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Gesamt-Fazit:
 
Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
'The Master'
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