Kritik & Unser Fazit:
Dass sich Hollywood immer mal wieder gerne an einer erfolgreichen TV-Serie vergreift und als Kino-Remake in Szene setzt, ist längst bekannt - und nachdem sich bereits die Mission: Impossible-Reihe als sehr lukrativ herausgestellt hat und sich auch James Bond weiterhin grosser Beliebtheit erfreut, ist es keine grosse Überraschung, dass die Wahl nun auf die '60er Jahre Bond-Parodie 'The Man from U.N.C.L.E.' gefallen ist - dank einer Mischung aus Action und Komödie der perfekte Kandidat für die Wiederbelebung einer eigentlich in Vergessenheit geratenen TV-Institution. Möchte man zumindest meinen, aber Regisseur Guy Ritchie tut sich ein bisschen schwer mit dem Material und setzt seine Adaption der TV-Serie von 1964 nur rein visuell überzeugend in Szene.

Trotz der farbenfrohen '60er Jahre-Umsetzung kommt der Film, der in deutschsprachige Gefilden als 'Codename U.N.C.L.E' veröffentlicht wurde, nicht so richtig in die Gänge und wirkt recht gezwungen auf cool und lässig getrimmt, dass er schnell aufgesetzt wirkt.

Überhaupt kränkelt der Film an einer Story, die sich zwar an der Originalvorlage orientiert, aber in dieser oder ähnlicher Weise schon unzählige Male im Agentenfilm-Genre zu sehen war. Wie sich aber schnell herausstellt ist die eigentliche Story hier ohnehin vollkommen zweitrangig und das Gezanke der beiden Hauptfiguren steht dafür umso mehr im Mittelpunkt. Was als Figuren-Entwicklung verstanden werden soll, kann aber sehr schnell auf die Nerven gehen und so nimmt man das Duo bestehend aus Henry Cavill und Armie Hammer, nach The Lone Ranger anscheinend auf Flop-Filme abonniert, auch zum Ende hin nicht als richtiges Team wahr. Der Film hat zwar den Vorteil, dass er sich offensichtlich nicht ernst nimmt, aber der Humor bleibt dennoch flach und bis auf ein paar Schmunzler können einem kaum Lacher abgewonnen werden.

So toll der Film in Szene gesetzt wurde und so detailliert das '60er Jahre Dékor auch sein mag, ein Film wie 'Codename U.N.C.L.E.' steht und fällt mit seinen Bösewichten. Diese sind jedoch genauso blass und langweilig wie die Hauptfiguren und daher muss man auch bei der Spannung Einbussen hinnehmen. Das soll nicht heissen, dass der Film nicht seine Momente hat und trotz der ein oder anderen Länge darf man ihn sogar als recht kurzweilig bezeichnen. Nur schade, dass man von Guy Ritchie schon deutlich besseres gesehen hat und ebenfalls bedauerlich, dass man 'Codename U.N.C.L.E.', der weniger wie ein abgeschlossener Film und vielmehr wie der Auftakt zu einer (wohl nun nicht stattfindenden) Reihe wirkt, bereits vergessenen hat, bevor der Abspann fertig ist.

Rein inhaltlich hätte man aus 'Codename U.N.C.L.E.' sicher noch mehr herausholen können und es ist keine grosse Überraschung, dass der Film mit dem Mainstream-Publikum nicht so richtig geklickt hat. An technischer Front gibt's dafür kaum etwas auszusetzen, denn die komplett digital gefilmte Produktion kann sich sehen lassen und sorgt mit seinem hochwertigen Bild für mehr als genug High-def Feeling. Kommt hinzu, dass der Ton (der auch in der deutschen Synchronfassung als verlustfreie Dolby Atmos-Codierung präsentiert wird) ebenfalls auf hohem Niveau angesiedelt ist und einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Einzig die zahlreichen englischen Untertitel nerven! Bei den