Kritik & Unser Fazit:
Es ist schon eine sehr clevere Idee, wenn man aus dem '60er Jahre B-Movie Film 'Little Shop of Horrors' von Kult-Regisseur Roger Corman ein Musical macht - eines, das zuerst erfolgreich am Broadway lief und dann schlussendlich als Film endgültig Kult-Status erlangte. Kein Wunder wenn man bedenkt, welche Talente beim 1986 veröffentlichten Film zusammen gearbeitet haben! Da wäre einerseits Regisseur Frank Oz, bekannt als Stimme von Yoda und ausserdem Mitbegründer der Muppets und deswegen geradezu prädestiniert für eine Arbeit mit einer riesigen Puppen-Monsterpflanze, und die beiden Komponisten Alan Menken und Howard Ashman, vor allem bestens bekannt für ihre musikalische Arbeit an Disney-Animations-Klassikern wie Beauty and the Beast und 'The Little Mermaid'. Ein Trio, dass sich geradezu als Dream-Team erwies und einen Film erschuf, dessen unterschiedliche Elemente kaum besser harmonieren könnten.

Und diese bestehen hier nicht nur aus klassischen Musical-Elementen, sondern wunderbar ironischen B-Movie Horror-Versatzstücken und einem Humor, der vielfach zum Brüllen komisch ist. Wenn man also nicht gerade mit den vielen ohrwurmartigen Songs mitsummt, dann gibt's vor allem bei den Gast-Auftritten von Darstellern wie John Candy oder Bill Murray viel zu lachen. Kaum zu toppen ist allerdings Steve Martin als masslos sadistischer Rocker-Zahnarzt mit Lachgas-Sucht - eine Performance, die zum besten gehört, was man von Steve Martin gesehen hat und die, passend zur Lachgas-Sucht der Figur, dann auch wirklich zum Brüllen komisch ist. Überhaupt profitiert der Film von der guten Darstellerwahl und auch Rick Moranis und Ellen Greene, die hier ihre eigene Rolle der Broadway-Fassung wiederholt, könnten kaum besser gewählt sein.

Der eigentliche Star des Films ist aber niemand geringeres als Audrey II, die wohl fieseste Monster-Pflanze die die Kino-Geschichte jemals gesehen hat und eine, die schlussendlich sogar Kino-Monstern wie Godzilla ernsthafte Konkurrenz macht!

Wer also denkt, dass sich die anfänglich noch kleine, süsse und musikalische (und mit grandioser Puppenspieler-Technik umgesetzte) Pflanze zu keiner echten Bedrohung entwickelt, der wird sehr schnell eines Besseren belehrt - beziehungsweise wird dies allerspätestens in der auf der hier vorliegenden Blu-ray erstmals veröffentlichten Director's Cut-Fassung. Nachdem das ursprünglich angedachte (düstere) Filmende nach schlechten Test-Vorführungen der Schere zum Opfer fiel, wurde der Film kurzerhand mit einem wenig originellen Happy End versehen - was zwar funktionierte, aber wer den Film nun in der ursprünglich vorgesehenen Fassung sieht, wird an 'Der kleine Horrorladen' auch als längjähriger Fan bestimmt einige neue Facetten abgewinnen können. So hat sich die Wartezeit gelohnt, denn auch wenn der Film schon früher seinen Kult-Status verdient hatte, wird er durch den herrlich übertriebenen Director's Cut umso mehr gefestigt.

Keine Frage: 'Der kleine Horrorladen' ist eines der aussergewöhnlichsten Film-Musicals und eines, dass man sogar dann gesehen haben sollte, wenn man mit dem Genre normalerweise nichts anfangen kann. Die etwas trashigen B-Movie / Horror-Elemente machen den Film zu einem kurzweiligen Spass, während die Songs eine zeitlose Qualität besitzen und vielfach richtiggehend mitreissend sind. Die 'Mean Green Mother from Outer Space' kommt auf der hier vorliegenden Blu-ray besser zur Geltung als jemals zuvor und macht nicht nur bild-, sondern auch tonmässig eine gute Figur - zumindest dann, wenn man vom englischen Original-Ton ausgeht der hier als verlustfreie DTS-HD Master Audio-Codierung präsentiert wird. Die Extras bieten