Originaltitel:	La Dolce Vita
Veröffentlichung:	22. Februar 2013
Studio / Verleih:	Universum Film GmbH
Produktionsjahr:	1960
Länge:	175 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 12 Jahren
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Die Story:
Ein römischer Klatschjournalist (Marcello Mastroianni) beginnt seine Jagd nach den pikanten Geheimnissen der Prominenz auf der Via Veneto mit seinen exklusiven Nachtclubs und Cafés, in denen das nächtliche Leben pulsiert. Bei seinen alltäglichen Streifzügen durch das Milieu des italienischen Jetset lernt er, sehr zum Leidwesen seiner ihn penetrant bemutternden Verlobten, eine Reihe faszinierender Frauen kennen. Als ein enger Freund, der aufgrund seiner soliden Lebensweise als Vorbild galt, sich das Leben nimmt, entpuppt sich das von Marcello angestrebte Leben in Reichtum und Glamour als eine Welt des Scheins und der Vergänglichkeit.

Kritik & Unser Fazit:
Es ist eine der berühmtesten Szenen der Film-Geschichte: Die wunderschöne Anita Ekberg im bodenlangen Abendkleid unter den Fontänen des Trevi Brunnen mitten im nächtlichen Rom - und wie eine Sirene lockt sie den von Marcello Mastroianni gespielten Klatschreporter ins kühle Nass. Eine Szene, die man sogar dann kennt, wenn man Federico Fellini's 'La Dolce Vita' nie gesehen hat - was wiederum umso mehr verdeutlicht, um was für einen Klassiker es sich bei dem im Jahr 1960 veröffentlichten Werk handelt. 'La Dolce Vita', der auch als 'Das süsse Leben' bekannt ist, hat aber weitaus mehr als diese eine Szene zu bieten und beleuchtet während seiner knapp 3-stündigen Laufzeit nicht nur die Mechanik des schon damals unnachgiebigen Medienapparats, sondern entblösst auch die sinnentleerte Dekadenz der römischen Upper-Class Gesellschaft.

Star-Regisseur Fellini nimmt sich bei seinem Sittenportrait der römischen Gesellschaft reichlich Zeit - zu viel könnte man zuweilen meinen, denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass 'La Dolce Vita' vor allem im letzten Drittel ein paar Längen entwickeln kann.

Trotzdem strahlen auch die etwas in die Länge gezogenen Party-Szenen eine gewisse hypnotische Wirkung aus und man kann sich dem Film auch in seinen schwächeren Momenten nie entziehen. Die unterschwellige Melancholie und die Frage nach dem Sinn des Lebens liegt ständig in der Luft und lässt das eigentlich oberflächliche Treiben des egoistischen und konsumorientierten Partyvolks zu einer komplexen Gesellschafts-Studie werden - und das alles ausgerechnet durch die Augen eines Klatschreporters. Gerade in dieser Hinsicht hat Fellini besonders viel Weitsicht bewiesen und war seiner Zeit nicht nur voraus, sondern hat sie nachhaltig geprägt. Das beste Beispiel dafür ist allein schon die Tatsache, dass der Ausdruck Paparazzo durch Fellini's Film zum Synonym für Boulevardfotografen, also Reporter die Prominente verfolgen, wurde.

Interessant ist auch, dass 'La Dolce Vita' trotz seiner Überlänge zu den zugänglicheren Filmen von Fellini gehört und sozusagen die Brücke von seinen Frühwerken hin zu seinen späteren Kunstfilmen schlägt. Die episodenhafte Erzählstruktur des Films ist dabei genauso hilfreich, wie die darstellerischen Leistungen - wobei nicht nur Marcello Mastroianni als sinnsuchender Klatschreporter eine seiner besten Leistungen abliefert, sondern auch die Nebenrollen hervorragend besetzt sind. Trotz der Auszeichnung mit der Goldenen Palme von Cannes ist 'La Dolce Vita' sicher kein Film für jedermann, aber dafür umso mehr ein Film, den man immer wieder von Neuem entdecken kann und der vielschichtig genug ist, um seinem Ruf als zeitloser Kino-Klassiker gerecht zu werden!

Da es sich bei 'La Dolce Vita' um eines der wichtigsten Werke von Fellini bzw. der Kino-Geschichte handelt, wurde der Film einer aufwändigen 4K-Restauration unterzogen - ein Aufwand, der sich gelohnt hat, denn vor allem rein bildmässig erstrahlt der 53-jährige Klassiker in neuem Glanz und kommt durchgehend sehr hochwertig daher. Minimale Schwächen wie z.B. ein etwas zu hell geratener Schwarzwert trüben den hervorragenden Gesamteindruck nicht im geringsten und auch der deutsche Ton, der in einer für die damalige Zeit typischen Mono-Abmischung vorliegt, kommt trotz einiger altersbedingten Schwächen zufriedenstellend rüber. Nur in einem Punkt enttäuscht die hier vorliegende