Kritik & Unser Fazit:
So wenig Dialog hatte Heiner Lauterbach sehr wahrscheinlich während seiner ganzen Karriere nicht - aber wen wundert es, schliesslich spielt er in 'Kalte Füsse' einen Schlaganfallpatienten der es dank einer Verwechslung mit einem Kriminellen als Pfleger zu tun kriegt. Die Ausgangslage für eine deutsche Filmkomödie, die sich in bester US-amerikanischer Screwball-Manier nicht sonderlich ernst nimmt und viel Slapstick-Humor mit ebenso viel Wortwitz verbindet und dabei, zumindest stellenweise, sogar recht originell ist. Dass man es auch mal ein bisschen übertreibt und gewisse Elemente fast schon zu viel des Guten sind, ist ausnahmsweise nicht allzu tragisch.

Das liegt hauptsächlich am guten Zusammenspiel und der ebenso guten Chemie der drei Hauptdarsteller die das Verwechslungsspiel rund um den kriminellen Pseudo-Krankenpfleger auch dann noch unterhaltsam machen, wenn der Film Gefahr läuft, leicht überladen zu wirken.

Tatsächlich hat 'Kalte Füsse' den Dreh recht gut raus und funktioniert auch in seinen absurderen Momenten, wie z.B. einer Verfolgungsjagd mittels Rollstuhl auf verschneiter Bergstrasse, noch überraschend gut - und sorgt damit auch für etwas Abwechslung, denn schliesslich beschränkt sich die Location des Films grösstenteils auf das herrschaftliche, aber eben auch komplett eingeschneite Anwesen des Schlaganfallpatienten. Dem Spass tut dies aber tatsächlich keinen wirklichen Abbruch, auch deshalb, weil die Ent- und Verwicklungen immer mal wieder für eine Überraschung gut sind und der Film höchstens im Bezug auf die Lovestory klischeehaft ist.

Darüber kann man aber recht einfach hinwegsehen, denn 'Kalte Füsse', der international als 'Cold Feet' vermarktet wird, könnte kaum kurzweiliger sein und vergeudet bei seiner Laufzeit von gerade mal 93 Minuten (US-amerikanische Komödien könnten sich in dieser Hinsicht gerne eine Scheibe abschneiden) auch keine unnötige Zeit. Von daher hat Regisseur Wolfgang Groos bei seiner winterlichen Verwechslungskomödie fast alles richtig gemacht und das Rad zwar nicht neu erfunden, aber einen Film abgeliefert, der gut zu unterhalten weiss - auch dank seiner sympathischen und gut aufgelegter Darsteller die den Film erst recht zu einem Spass machen.

Bei der technischen Umsetzung auf Blu-ray bietet 'Kalte Füsse' eine weitestgehend hochwertige Bild- und Tonqualität. So kriegt man es beim Bild mit Werten auf gehobenem Niveau zu tun und die wenigen vorhandenen Mankos, wie z.B. ein paar wenige schlechter fokussierte Aufnahmen und ein leichter Detailverlust in dunkleren Szenen, sind kaum der Rede wert. Ähnlich beim Ton der genretypisch nicht allzu räumlich klingt, aber in der Regel sehr solide rüberkommt. Die Bonus-Features sind übersichtlich und nicht allzu ausschweifend, bieten dank Kurz-Making of