Kritik & Unser Fazit:
Mit 'The Iron Giant', der im deutschsprachigen Raum als 'Der Gigant aus dem All' bekannt ist, landete Brad Bird einen, man kann es rückblickend kaum glauben, Flop - und das, obwohl der Film mittlerweile nicht nur für seine Qualitäten bekannt ist, sondern sogar fast schon Kult-Status erreicht hat. Im Jahr 1999 stand es aber nicht gut um den Mix aus traditionellem Handzeichen-Trickfilm und CGI-Animation - wobei es vor allem dem unglücklichen Marketing zu verdanken ist, dass der Film seinerzeit keinen Anklang beim Publikum fand. Dabei hat 'The Iron Giant' alles, was einen zeitlosen Animations-Klassiker ausmacht: Eine packende und gleichzeitig zu Herzen gehende Story, sympathische Helden, eine Atmosphäre die die Atom-Paranoia der '50er Jahre perfekt einfängt und den Vorteil, auch ernstere und düsterere Themen nicht auszuweichen.

Dass sich 'The Iron Giant' gleichzeitig auch vom B-Movie- / Horrorfilm-Kino der '50er Jahre hat inspirieren lassen, spricht zusätzlich für diesen fast schon kriminell unterschätzten Film, denn kein anderer Zeichentrickfilm hat diese Epoche bisher auf vergleichbare Art einfangen können.

Dabei ist der Film nicht nur eine Komödie und ein Abenteuer für Jung und Alt, sondern vor allem die Geschichte einer aussergewöhnlichen Freundschaft. Aussergewöhnlich deswegen, weil sich der junge Hogarth mit einem riesigen Roboter anfreundet, der eigentlich nichts anderes als eine ausserirdische Superwaffe ist. Doch unter der Metallrüstung schlummert eine friedliche Seele, was zunächst jedoch nur von Hogarth erkannt wird. Dabei macht sich Regisseur Bird, der nach diesem Flop mit Filmen wie The Incredibles und Ratatouille für Oscar-Furore sorgen sollte, die Paranoia der '50er Jahre zu Nutze und lässt den stählernen Alien-Giganten zum Gejagten der US-Army werden - was fatale Folgen für die kleine Heimatstadt von Hogarth haben könnte.

So setzt man sich in 'The Iron Giant' mit einer Vielzahl an Themen auseinander, die etwas gewichtiger sind und vor allem die Erkenntnis des Giganten, was es mit dem Tod auf sich hat (für eine lebende Maschine die sich selbst reparieren kann ein zunächst sinnloses Konzept), lässt den Film weitaus tiefgründiger wirken, als so manch anderen Trickfilm. 'The Iron Giant' richtet sich aber nicht nur an ein erwachsenes Publikum, sondern bleibt durchgehend kindertauglich und bietet nicht einfach nur simple Unterhaltung, sondern fordert sein Publikum - was zusätzlich für diesen visuell mit viel Liebe zum Detail umgesetzten Film spricht. Kurzweilig, packend und mit sehr viel Herz und Seele - das hätte schon seinerzeit für volle Kinosäle sorgen müssen. Umso schöner, dass dem Film im Laufe der Jahre der verdiente Respekt entgegengebracht wurde.

Sozusagen als Dankeschön für die langjährigen Fans, und sicher auch um ein noch grösseres Publikum zu erreichen, hat Regisseur Brad Bird den Film mit drei Szenen aufstocken können. Diese sind vor allem für Fans eine nette Bereicherung, sind ansonsten aber nur bedingt nötig.

Trotzdem hinterlässt die hier vorliegende 'Signature Edition', so der zusätzliche Titel der überarbeiteten Version die u.a. in den USA kurz im Kino lief, einen sehr guten Eindruck - wenn auch hauptsächlich in technischer Hinsicht. Dank neuem und von Bird abgesegnetem Master erstrahlt der 17-jährige Film auf Blu-ray in bisher nicht dagewesenem Glanz und punktet nicht nur mit einem hochwertigen Bild, sondern einem ebenso gelungenen Ton. Kommt hinzu, dass die Extras schlicht und einfach hervorragend sind und allein die neu produzierte Making of-Doku