Kritik & Unser Fazit:
Nachdem sich Regisseur Steven Soderbergh in seiner Ocean's-Trilogie noch mit einer Reihe von fiktiven Gaunern beschäftigte, wendet er sich bei 'Der Informant!' einer wahren Krimi-Geschichte zu die, zumindest in den '90er Jahren, als der bis dahin grösste Whistleblower-Skandal galt. Aufgrund der Absurdität der Geschichte um Mark Whitacre inszeniert Soderbergh seinen Film als eine Art Komödie bzw. Satire bei der die Thematik der Wirtschafts-Spionage, die ansatzweise mit Spionage / Thriller-Elementen angereichert wird, in den Hintergrund rückt - vielleicht auch um Parallelen mit inhaltlich ähnlich ausgerichteten Filmen, wie z.B. Michael Mann's 'The Insider', zu vermeiden.

So richtig lustig wird's bei 'Der Informant!' aber nie, denn dafür scheint man sich hier nie so richtig entscheiden zu können, welchem Genre der Film nun wirklich angehören will. Ein paar Schmunzler aufgrund der Tolpatischgkeit, beziehungsweise der teilweise richtiggehend idiotischen Art, von Matt Damon's Filmfigur sind für einen Film dieser Art, der mittels der teils sehr ausladenden Dialog-Sequenzen ohnehin etwas langatmig daherkommt, schlicht und einfach zu wenig - nicht zuletzt, da der Film, trotz eines verheissungsvollen Anfangs, nie so richtig in die Gänge kommt und auch spannungsmässig auf einem ziemlich niedrigen Flämmlein vor sich hinköchelt.

Dabei würde das Thema, das sich nebst der bereits erwähnten Wirtschafts-Spionage auch mit illegalen Preisabsprachen der Lebensmittel-Industrie beschäftigt, für einen Thriller mehr Stoff hergeben als es die schlussendliche (vermeintliche) Komödie tut.

Zumindest überzeugt hier Matt Damon, mit Schnauz und etwas zu viel Speck auf den Hüften, in einer für ihn ungewöhnlichen Rolle - und zeigt wie wandlungsfähig er ist. Er verschmilzt zwar nicht komplett mit seiner Figur, aber das Potential für weitere Rollen im Comedy / Drama-Fach ist vorhanden. Nebst Damon kommen die restlichen Darsteller zwar etwas zu kurz, worunter vor allem die Charakterisierung seiner Ehe zu leiden hat, aber man hat es - wie üblich bei Steven Soderbergh - mit einer gut ausgewählten Darsteller-Riege zu tun. 'Der Informant!' hält schlussendlich nicht das, was er verspricht, aber die spontan und locker wirkende Inszenierung hat dennoch ihren Reiz.

Inhaltlich gehört der Film nicht unbedingt zu den stärksten Filmen von Steven Soderbergh - und auch in technischer Hinsicht bewegt man sich hier höchstens im (guten) Mittelfeld, denn aufgrund verschiedener visueller Stilmittel (wie z.B. einer leichten Weichzeichnung und vielen Gegenlicht-Aufnahmen) wird einem hier eine etwas wechselhafte und nur bedingt zufriedenstellende Bildqualität geboten. Das der Ton bei der Thematik des Films ebenfalls keine akustische Referenz bietet, ist dafür nicht allzu verwunderlich - wobei es dann doch ein bisschen mehr Atmosphäre hätte sein dürfen. Die Extras können am mittelmässigen Gesamteindruck auch nicht viel ändern, denn