Kritik & Unser Fazit:
Nach The Da Vinci Code und Angels & Demons ist 'Inferno' die mittlerweile dritte Verfilmung einer Dan Brown-Buchvorlage bei der Harvard-Professor Langdon, einmal mehr von Tom Hanks dargestellt, die Hauptrolle spielt. Nachdem die beiden Vorgänger internationale Kassenschlager waren nur logisch, dass man die offensichtlich lukrative Geldquelle nicht versiegen lassen wollte. Setzten sich Teil 1 und 2 noch mit Verschwörungen rund um religiöse Institutionen auseinander, kommt 'Inferno' bedauerlicherweise ein bisschen bodenständiger daher und setzt nur noch am Rande auf das Lösen einen Puzzles. Was vormals den Hauptreiz der Filmreihe ausgemacht hat, wird somit zur Nebensache und vielmehr setzt man auf einen Plot, bei dem die Protagonisten von A nach B gehetzt werden und dabei wie wandelnde Wikipedia-Einträge daherkommen.

Dabei ist das erste Drittel nicht mal schlecht und kommt, weil man - wie die unter Amnesie leidende Hauptfigur - im Dunklen gelassen wird, sogar recht spannend daher und versprüht mit seinem Plot über Überbevölkerung und Massenvernichtung sogar eine gewisse Dringlichkeit.

Schnell zeigt sich aber, dass 'Inferno' storymässig völlig überladen ist und seine Subplots, es handelt sich dabei mehr um Mittel für verschiedene Twists und Turns, spätestens zur Filmhälfte nicht mehr unter Kontrolle hat. Jede einzelne Figur könnte Dreck am Stecken haben und der Zuschauer wird auf dermassen konstruierte Art und Weise auf die falsche Fährte geführt, dass dem Film bald einmal die Luft ausgeht. Zudem wenig hilfreich, dass man mit Florenz, Venedig und Istanbul zwar ein paar tolle Locations ausgewählt hat, von den Städten aber kaum etwas zu sehen bekommt und deren Rolle in der gehetzten Schnitzeljagd nur noch einen untergeordneten Teil einnimmt. Kein Wunder, wenn der Film nicht nur einen roten Faden vermissen lässt, sondern zudem ständig von Langdons sehr reisserisch in Szene gesetzten Visionen unterbrochen wird.

Wer die Buchvorlage kennt wird zudem bemängeln, dass sich die Filmemacher für ein anderes und hollywoodtauglicheres Ende entschieden haben. Vielleicht ein Indiz dafür, wie sehr man auf Nummer Sicher gehen wollte und damit genau die falsche Richtung eingeschlagen hat - etwas, was man auch dann bemerkt, wenn man Dan Browns Roman nicht kennt. Zumindest kann man den Darstellern keinen Vorwurf machen: Tom Hanks wird in seiner (unterentwickelten) Rolle zwar nicht gefordert, liefert aber - genau wie die restliche Besetzung - eine solide Leistung ab. So bleibt's bei einem anfänglich spannenden Mystery-Thriller der viel zu gehetzt und konstruiert wirkt und zum Ende hin sogar fast zur Farce wird. Kein Wunder also, dass der Erfolg an den Kinokassen ausblieb und es wohl Zeit wird, Langdon in den filmischen Ruhestand zu schicken.

An der technischen Front macht 'Inferno' dafür so gut wie nichts falsch: Das Bild auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc überzeugt mit einer sehr hochwertigen Qualität die nur in wenigen Momenten, wie z.B. den Halluzinationen von Professor Langdon, ein paar Schwächen aufweisen. Für genug High-def Feeling ist hier jedenfalls gesorgt! Das gleiche gilt für den sehr räumlichen Ton der stellenweise zwar ein bisschen überladen klingen kann, ansonsten die Surround-Möglichkeiten bestens auszunutzen weiss. Nebst verschiedenen Deleted Scenes hat die hier