Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---1080p AVC MPEG-4

---576i MPEG-2


Bildformat:
2.35:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Deutsch
---Englisch

Untertitel:
Deutsch

Extras:
Interviews
Beim Dreh
Versch. Trailer
Wendecover

 

Regie:
Steve McQueen

Darsteller:
Michael Fassbender
Liam Cunningham
Stuart Graham
Brian Milligan
Liam McMahon
Helen Madden
Des McAleer

Genre:
Drama / Biografie

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 6.9.13

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Ascot Elite Home Entertainment
 
 
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'Hunger'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
Hunger
Originaltitel: Hunger
Veröffentlichung:

6. August 2013

Studio / Verleih: Ascot Elite Home Entertainment
Produktionsjahr: 2008
Länge: 96 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit

Die Story:
Nordirland, im Jahr 1981: Bobby Sands (Michael Fassbender) hat noch 66 Tage zu leben. Er wird verhungern - aus freiem Willen. Der 27-jährige IRA-Kämpfer sitzt im berüchtigten Maze Hochsicherheitsgefängnis der Briten ein. Er ist Anführer der Protestaktion für die Anerkennung der Häftlinge als politische Gefangene. Sein Körper ist seine letzte und einzige Waffe. Mit eisernen Willen erträgt er sein langsames, qualvolles Sterben. Für ihn ist es kein Selbstmord sondern Mord, ausgeführt von der britischen Regierung und der Iron Lady, Margaret Thatcher.


Das Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)

Schärfe:
95%
Kontrast:
90%
Detailzeichnung:
85%
3-D / HD-Effekt:
85%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Sehr gute und hochwertige Bildqualität mit wenigen Schwächen.
- Meist sehr gute Schärfe und ebenso überzeugende Detailwerte.
- Allg. gutes Kontrastverhältnis mit (meist) sattem Schwarzwert.
- Leicht untersaturierte, aber dennoch natürliche Farbwiedergabe.
- Viele Aufnahmen bieten eine gute Plastizität und Tiefenwirkung.
- Negativ:
- Wenige (bewusst schlechter fokussierte) Shots wirken weicher.
- Selten leichter Detailverlust / Minimales, nicht störendes, Korn.

Bildmässig wird einem bei der Blu-ray von Steve McQueen's preisgekröntem 'Hunger' eine sehr gute und hochwertige High-def Präsentation geboten, an der es nur sehr wenig auszusetzen gibt. So hat man es hier mit einem meist sehr scharfen Bild zu tun, dass zudem auch über eine ebenso überzeugende Detailzeichnung verfügt - wobei nur wenige (meist bewusst) schlechter fokussierte Aufnahmen weicher bzw. unscharf wirken, während das Kontrastverhältnis in der Regel als ausgewogen bezeichnet werden kann und nur in ganz dunklen Bildbereichen hin und wieder für einen leichten Detailverlust verantwortlich ist. Ansonsten gibt's am Kontrast nichts auszusetzen - was auch für die Farben gilt. Diese sind zwar meistens leicht untersaturiert, wirken ansonsten aber durchgehend natürlich - und sorgen nicht nur für einen zusätzlichen Schub in Sachen Plastizität und Tiefenwirkung, sondern steigern auch das High-def Feeling merklich.

So kann man das Bild von 'Hunger' als sehr gelungenen bezeichnen, wobei auch das vorhandene Filmkorn, das nur in dunkleren Sequenzen stärker ausgeprägt ist und allgemein sehr homogen wirkt, kein Störfaktor darstellt. Nur knapp am 5er vorbei!


Der Ton:
Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Steve McQueen's 'Hunger' beschränkt sich, zumindest grösstenteils, auf die kargen Gefängnis-Räumlichkeiten. Passend dazu setzt man hier auf ein eher spartanisches Sound-Design, das zunächst zwar zurückhaltend klingen mag, dafür in einigen Szenen umso kraftvoller und eindringlicher wirkt. Der Ton von 'Hunger' lenkt die Aufmerksamkeit zwar nie direkt auf sich selbst, ist aber auch in den ruhigeren Szenen sehr gelungen und bietet, hauptsächlich dank einer hervorragenden Feindetailwiedergabe, eine gute, wenn auch vielfach sehr subtil gehaltene Direktionalität. Diese wird in Szenen wie der brutalen Insassen-Inspektion deutlich gesteigert, wobei nicht nur die Räumlichkeit mehr zum Ausdruck kommt, sondern allgemein auf eine akustische Aggressivität gesetzt wird, die die unzumutbaren Zustände mit unmissverständlicher Härte verdeutlichen.

Ausserdem lobenswert, dass 'Hunger' über eine (meist) ausgewogene Balance verfügt und alle Dialoge, inklusive der 16-minütigen, in einem Take gefilmten Gesprächsszene von Bobby und dem Priester, gut verständlich bleiben. Ein sehr hochwertiger Soundmix!

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch
 
 
  Die Extras:
Nein, das Bonusmaterial der 'Hunger' Blu-ray hat keinen Audiokommentar zu bieten, und auch ein herkömmliches Making of sucht man auf der Disc vergebens, aber dafür kommen die Macher des Films in einer Reihe von 'Interviews' (ca. 162 min.) sehr ausführlich zu Wort. Nebst Hauptdarsteller Michael Fassbender, Regisseur Steve McQueen und den Produzenten Laura Hastings-Smith und Robin Gutch kommen in einem zusätzlichen Segment ('Fragen an das Team') auch noch weitere Cast & Crew-Mitglieder zu Wort und gehen auf die verschiedenen Aspekte des Films ein. Mit einer Laufzeit von fast drei Stunden zwar sehr lang, aber dafür umso interessanter. Während es 'Beim Dreh' (ca. 12 min.) ein paar unkommentierte Aufnahmen von der Arbeit am Set zu sehen gibt, wird der Abschluss vom deutschen und englischen 'Trailer' (ca. 3 min.) des Films, sowie einem 'Amnesty International'-Spot (ca. 1 min.), gemacht.


Das Ascot Elite-Label, das mit elf Trailern noch etwas Eigenwerbung macht, hat auch diesen Titel mit einem Wendecover ausgestattet - dementsprechend braucht man sich keine unnötigen Gedanken um das lästige und unschöne FSK-Logo zu machen.
 
 
Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Hunger' mutet Shame-Regisseur Steve McQueen seinem Publikum nicht nur einiges zu, sondern verlangt ihm auch einiges ab, denn der Film des britischen Filmemachers spielt innerhalb der kargen Mauern des berüchtigten Maze Hochsicherheitsgefängnis wo Anfang der '80er Jahre zahlreiche IRA-Kämpfer unter höchst menschenunwürdigen Verhältnissen eingesperrt waren. International errang das Gefängnis damals äusserst zweifelhafte Berühmtheit, weil verschiedene Terroristen sich aus Protest gegen die unter der Führung von Margaret Thatcher stehende britische Regierung zu einem drastischen Hungerstreik entschlossen. Insgesamt zehn Männer starben an den Folgen des selbst gewählten Hungerstreiks, der bekannteste davon Bobby Sands. Dies ist seine Story und es werden die letzten sechs Wochen im Leben des umstrittenen IRA-Kämpfers erzählt.

'Hunger' mag zwar eine politisch motivierte Geschichte erzählen, geht aber nur am Rande und auf oberflächliche Weise auf die Hintergründe der damaligen Vorgänge ein. Sicher hilfreich, wenn man eine gewisse Vorkenntnis hat, aber zumindest ist es keine Voraussetzung, denn in 'Hunger' geht es weniger um Schuldzuweisungen und politische Einzelheiten, sondern schlicht und einfach um die Prinzipien eines Mannes und die Zustände im Gefängnis - und diese hätten nicht menschenunwürdiger sein können. Diese werden durch die andauernden Proteste der Insassen, unter anderem durch Kot und Urin verschmierte Zellen, noch weiter verschlimmert - doch schlussendlich sind es die äussersten Massnahmen, in diesem Fall der Hungerstreik, die Wirkung zeigen.

Dass Regisseur McQueen den tristen Knast-Alltag bewusst in die Länge gezogenen Einstellungen und in stillen, fast poetisch anmutenden Bildern zeigt, verstärkt die verstörende, zum Teil nahezu unerträgliche Wirkung des Films um ein vielfaches.

Dabei ist die gewählte Erzählstruktur, die unter anderem eine beeindruckende, fast 16-minütige und komplett an einem Stück gespielte und gedrehte Dialogszene enthält, gewöhnungsbedürftig. Es sind aber genau solche Szenen, die 'Hunger' zu so einem atemberaubenden Film machen und dem Zuschauer einen Blick in das komplexe, wenn auch schwer nachvollziehbare Seelenleben von Sands vermitteln. Michael Fassbender's intensives Spiel ist dabei ausschlaggebend und seine krasse körperliche Wandlung zum lebenden Skelett ist schlicht und einfach erschreckend und macht sprachlos. 'Hunger' ist einer der Filme, die es einem schwer machen, auf Distanz zu bleiben - aber gerade deshalb ist 'Hunger' so fesselnd und regt zudem unweigerlich zum Nachdenken an.

Kommt hinzu, dass der im Jahr 2008 veröffentlichte Film - der u.a. die goldene Kamera von Cannes gewann - auch in technischer Hinsicht zu überzeugen weiss. Auf Blu-ray macht sich das mit einer sehr guten Bildqualität bemerkbar die den sehr stimmig in Szene gesetzten Film besonders gut zur Geltung bringt (und rein qualitativ praktisch keinen Anlass zur Kritik bietet), während der Ton nicht nur die spartanische Atmosphäre des Gefängnisses, sondern auch die aggressiveren Momente bestens rüberbringt. Die Extras-Auswahl ist von einer Reihe sehr ausführlicher Interviews mit verschiedenen
Cast & Crew-Members geprägt, wobei es noch ein paar Trailer und unkommentierte B-Roll Aufnahmen auf die Disc geschafft haben.

Steve McQueen's 'Hunger' ist weder wirklich massentauglich noch ist der Film leicht zu verdauen, aber dafür handelt es sich um einen künstlerisch wertvollen Film mit einer starken Aussage. Mehr als ein Geheimtipp!
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Gesamt-Fazit:
 
Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
 
 
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