Kritik & Unser Fazit:
Es war die grosse Überraschung: Ang Lee, der taiwanesische Regisseur der sich mit Filmen wie 'Das Hochzeitsbankett', 'Eat Drink, Man Woman' oder 'The Ice Storm' nicht nur in Hollywood einen Namen gemacht hatte, sollte die erste grosse Leinwand-Inszenierung des grünen Comic-Superhelden 'Hulk' übernehmen. Eine vielversprechende Aussicht, die unweigerlich auch die Erwartungen erhöhte. Diese konnte der 2003 veröffentlichte Film allerdings nicht wirklich erfüllen - im Gegenteil: 'Hulk' entpuppte sich als ein Superhelden-Film der etwas anderen Art, bei dem die Charakter-Entwicklung der Figuren im Vordergrund steht (was durchaus positiv zu bewerten ist), die Action dafür ins Hintertreffen gerät und dem grünen Riesen, dessen von Wut angetriebene Verwandlung an 'Dr. Jekyll und Mr. Hide' erinnert, nur wenige Möglichkeiten zur totalen Raserei geboten werden - wobei vielfach zurecht bemängelt wurde, dass die CGI-Umsetzung der von Stan Lee erfundenen Figur nur zum Teil bzw. nur ansatzweise überzeugen konnte.

So steht hier dann weniger die Brachial-Action, sondern vielmehr der Vater / Sohn-Konflikt im Vordergrund, der schlussendlich mit einer fast metaphysisch anmutenden finalen Sequenz gelöst wird - und damit mehr Fragen aufwirft, als zu beantworten. Man merkt, dass Regisseur Lee es ganz bewusst anders machen wollte als die Konkurrenz - was sicher lobenswert ist, aber sich dann doch als Schuss in den Ofen erwies. Wenn man den Hulk nämlich in den Kampf gegen genmanipulierte Killer-Pudel schickt, die bewusst auf Comic-Heft getrimmten Schnitte und Split-Screen-Techniken schnell einmal nerven und kein einziger der drei (!) vorhandenen Bösewichter so richtiges Hass-Potential entwickelt, dann hat man es mit einem überlangen Film zu tun, bei dem auch die Spannung auf der Strecke bleibt. Dass Eric Bana als der gammaverstrahlte Wissenschaftler eine gute Figur macht, nützt dann leider nicht mehr viel, denn auch er kann nicht verhindern, dass 'Hulk' gelegentlich sogar zur unfreiwilligen Komödie wird.

'Hulk' wird wohl für immer das schwarze Schaf der ansonsten bemerkenswerten Film-Karriere von Regisseur Ang Lee bleiben - und das wohl auch zurecht, denn trotz positiver Voraussetzungen bleibt 'Hulk' weit hinter den Möglichkeiten zurück.

Zumindest in technischer Hinsicht macht 'Hulk' einen überzeugenden Eindruck, wobei die hier vorliegende Disc (die vor knapp drei Jahren - nach Aufgabe der HD DVD-Exklusivität - zur ersten Welle an Blu-rays von Universal Pictures gehörte) mit einer guten, wenn auch längst nicht perfekten, Bildqualität und einer noch besseren Tonqualität punkten kann. Beim Ton zeigen sich die Stärken insbesondere in den actionlastigeren Szenen bei denen die hervorragende Direktionalität für eine gute Räumlichkeit sorgen - mit viel Bass! Das Bild liefert gute Werte, schwächelt dafür aufgrund von diversen kleineren Problemen (wie z.B. Doppelkonturen und Schmutzpartikeln) ein bisschen - wer nicht