Kritik & Unser Fazit:
Noch düsterer... noch erwachsener - das ist der wohl erste Eindruck der das dritte Leinwandabenteuer von Harry Potter hinterlässt - und das ist vor allem für erwachsene Zuschauer durchaus positiv zu bewerten! Zwar schwächelt die eigentliche Story im Vergleich mit den ersten beiden Teilen ein bisschen, doch die absolut gelungene (und vor allem sehr stimmige) Umsetzung von Regisseur Alfonso Cuaron lässt einen dieses nicht allzu schwerwiegende Manko relativ schnell vergessen. Nachdem Regisseur Chris Columbus nach zwei Verfilmungen beim 2004 veröffentlichten dritten Ableger der mega-erfolgreichen Filmreihe nur noch als Produzent fungierte, übernahm Cuaron das Regie-Zepter und verpasste dem Film dabei seinen persönlichen Touch - ohne dabei das bereits bekannte Konzept der ersten beiden Filme allzu stark durchzurütteln.

War schon der zweite Teil um einiges düsterer geraten als es noch beim Erstling der Fall war, geht man bei 'Harry Potter und der Gefangene von Askaban' noch einen Schritt weiter und hat eine richtiggehend unheimliche Atmosphäre erschaffen wie man sie in einem Film der sich stark ans jugendliche Publikum richtet nicht wirklich erwarten würde. Die Rechnung geht aber erstaunlich gut auf und man kann froh sein, dass hier keine allzugrossen Kompromisse gemacht wurden - wobei sich die Macher sogar recht gut an die Buchvorlage gehalten haben. Dazu kommen recht unauffällige stilistische Neuerungen (wie z.B. die ins Schwarze übergehenden Szenen-Überblendungen) die hervorragend in den Film passen - und man damit gleich auch noch den visuellen Stil der darauffolgenden (immer düster werdenden) Fortsetzungen vorgelegt hat.

Die bereits etablierten Figuren entwickeln sich in diesem Film zwar nur gemächlich weiter, dafür fühlen sich die Darsteller sichtlich wohl in ihren Rollen. Hinzu kommen dafür einige interessante neue Figuren: Vor allem Gary Oldman als Sirius Black ist schlicht und einfach hervorragend besetzt und bereichert den Film ungemein, während ebenso bekannte Namen wie Emma Thompson in weiteren Nebenrollen nur schon aufgrund der Maske etwas in den Hintergrund rücken, aber dennoch für etwas Abwechslung sorgen - Abwechslung die in einem Film, der sich aufgrund seiner Zeitreise-Thematik im letzten Drittel etwas wiederholt und dementsprechend ein bisschen langatmig wirken kann, auch durchaus nötig und willkommen ist. Dass 'Harry Potter and the Prisoner of Azkaban' (Originaltitel) nur schon aufgrund seines stimmigen visuellen Stils als einer der beliebteren Teile der Reihe gilt, ist jedenfalls berechtigt!

Ob die hier vorliegende 'Ultimate Edition' des Films aber genauso einen Kauf berechtigt, ist nicht wirklich eindeutig zu sagen - denn wie schon bei Teil 1 und 2 ist der Titel des 3-Disc Sets etwas irreführend und mag schlussendlich nicht 100% gerechtfertigt sein.

Das liegt einerseits daran, weil man hier nicht nur auf eine längere Schnittfassung des Films verzichten muss, sondern auch daran, weil seit der Veröffentlichung der ersten beiden 'Ultimate Editions' vor rund einem Jahr allem Anschein nach auch sonst ein paar Spar-Massnahmen getroffen worden sind. Dass Bild- und Ton identisch mit der Erstauflage sind, ist aufgrund der guten Qualität gut zu verschmerzen - und auch die neuproduzierten und altbekannten Extras können sich sehen lassen. Dafür überrascht es umso mehr, dass für diesen Film kein Bild-in-Bild Kommentar produziert wurde und man innerhalb des (zugegebenermassen sehr schön gestalteten) 3-Disc Sets nur noch ein 48-seitiges Booklet und zwei Sammelkarten findet - auf die nett anzusehende