Kritik & Unser Fazit:
Es ist schon ein arg konstruiertes Comedy-Süppchen, das einem der Pandorum-Regisseur Christian Alvart mit 'Halbe Brüder' beschert. Dabei ist die Ausgangslage der deutschen Roadmovie-Komödie durchaus witzig und man kann auch nicht behaupten, dass die Geschichte um die drei zunächst voneinander unwissenden Halbbrüder ein gewisses Potential bieten würde. Das Problem ist nur, dass der Film - der mit einer Laufzeit von knapp zwei Stunden deutlich zu lang geraten ist für seinen oberflächlichen Inhalt - nicht so recht weiss, was er nun sein will. Ein bisschen Multikulti-Komödie da, ein bisschen kruder Fäkalhumor dort und das Ganze garniert mit einer episodenhaft präsentierten Geschichte die etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen erscheint.

Eine Mischung, die nicht ganz aufgehen will und nur mässig zu unterhalten weiss, aber zumindest den ein oder anderen Lacher bzw. Schmunzler zu bieten hat - auch wenn eher dank der diversen Gastauftritte, und weniger wegen dem Hauptdarsteller-Trio.

Bei diesem macht es sich bemerkbar, dass hauptsächlich Fahri Yardim über wirkliche Schauspiel-Erfahrung verfügt, während Paul 'Sido' Würdig und Tedros Teclebrhan nicht immer ganz in ihrem Element zu sein scheinen. Zumindest muss man zugeben, dass das eigentlich ungleiche Dreier-Gespann sich zum Ende hin ganz gut eingespielt hat und die gute Chemie der Darsteller dafür sorgt, dass man über einige der inhaltlichen Schwächen des Films etwas einfacher hinwegsehen kann. Trotzdem bedauerlich, dass man aus den kulturellen Verschiedenheiten der Figuren nicht mehr herausholen konnte, ist allerdings überraschend - wobei bizarre und originelle Einfälle wie der Geldeintreiber im rosaroten Hasenkostüm nicht so effektiv eingesetzt werden, wie es möglich wäre.

Mit ein bisschen mehr Mut zur Eigenwilligkeit hätte 'Halbe Brüder' sogar tatsächlich das Potential, eine Komödie zu sein, die sich von der unübersichtlichen Konkurrenz seichter deutscher Komödien abheben könnte. Da man dem Massenpublikum zuliebe gewisse Elemente aber dennoch abgeschwächt hat, bleibt - nur schon aufgrund des vielfach sexistischen Untertons - ein fader Beigeschmack. Wer sich daran allerdings nicht stört und zudem Fan von Sido & Co. ist, könnte mit der stellenweise etwas (zu) langatmig wirkenden Roadmovie-Comedy, die immerhin mit einigen ansehnlichen Dreh-Locations punkten kann und eine nette Fahrt durch Deutschland bietet, aber dennoch auf seine Kosten kommen. Hier gilt jedenfalls: Umso weniger Erwartungen man hat, umso besser!

Wenn es um die technische Umsetzung geht, hat der Film allgemein gute Karten und muss sich auch von der Konkurrenz aus Hollywood nicht im geringsten verstecken. So darf man sich auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc von Universal Pictures über eine weitestgehend sehr gute Bildqualität freuen die kaum Anlass zur Kritik bietet und einen guten Gesamteindruck hinterlässt - was auch für den Ton gilt, denn dieser fällt, trotz Comedy-Herkunft des Films, recht räumlich aus. Die Bonus-Features werden dafür kaum jemanden aus den Socken hauen, auch wenn einem nebst (oberflächlichen)