Kritik & Unser Fazit:
Sechs Jahre mussten vergehen, bis die Gremlins nach der Verwüstungs-Orgie des ersten Teils im Jahr 1984 wieder die grosse Leinwand unsicher machen sollten. Bestand der Vorgänger noch aus einem guten Mix aus Horror- und Comedy-Elementen, ist beim Sequel - erneut von Regisseur Joe Dante inszeniert - der Gruselfaktor aber fast vollständig auf der Strecke geblieben. In 'Gremlins 2: Die Rückkehr der kleinen Monster', der Zusatztitel des englischen Originals lautet 'The New Batch', geht's um einiges abgefahrener zu und her und wenn die hyperaktiven Kreaturen dank genetischer Manipulationen nun sogar komplett neue Formen, wie z.B. Riesenspinnen oder Fledermäuse, annehmen, dann darf man annehmen, dass es um Manhattan, dem Schauplatz von Teil 2, schlecht steht. Nur: Kann der Film die Erwartungen erfüllen?

Nur zum Teil - und vor allem nur dann, wenn man keine Fortsetzung im Stil des ersten Teils erwartet. Schon Teil 1 kam mit seiner Verbeugung vor den B-Movie-Horrorfilmen der '50er und '60er-Jahren ein bisschen trashig daher, aber hier geht man eine Stufe weiter und nimmt sich nicht mehr im geringsten ernst. Dabei steigert sich der Film zusehends in ein solches Gag-Chaos, dass viele der unzähligen Film-Zitate und Anspielungen im Durcheinander untergehen - und zuweilen sogar die Gefahr besteht, zum Overkill zu verkommen. Nach einem vielversprechenden Anfang und einem ebenso unterhaltsamen Mittelteil, bei dem u.a. Christopher Lee als Gen-Techniker einen Auftritt hat, leidet vor allem das letzte Drittel unter dem konstanten Angriff auf die Sinne.

Da ist es fast ein bisschen ironisch, dass mit 'Gremlins 2' die Verschwender- und Juppie-Gesellschaft der späten '80er und frühen '90er-Jahre persifliert wird, gleichzeitig aber selbst nicht weiss, wann es genug ist und man einen Gang zurückschalten sollte.

Weniger wäre beim zweiten - und vorerst leider auch letzten - Leinwand-Abenteuer des nach wie vor herzigen, aber als traumatisierten Quasi-Rambo (!) dargestellten, Gizmo mehr gewesen. Das kriegen auch die menschlichen Schauspieler zu spüren und so verkommen Zach Galligan und Phoebe Cates, beide aus dem Vorgänger bekannt, zu wenig interessanten Nebenfiguren. Vielleicht war 'Gremlins 2' mit seiner ungezügelten Art seiner Zeit ein bisschen voraus, denn als reines Gag-Feuerwerk funktioniert der Film sogar heute noch erstaunlich gut. Wenn die (tricktechnisch hervorragend umgesetzten) Gremlins vollkommen ausser Rand und Band geraten, dann macht das schon Spass - nur den Vergleich mit dem besseren Vorgänger wird 'Gremlins 2' wohl nie standhalten.

Gerade weil 'Gremlins 2' nie den Beliebtheitsgrad des Originals erreicht, ist es vielleicht keine grosse Überraschung, dass sich Warner Home Video bisher zu keinem Einzel-Release des Films entschliessen konnte und das Sequel derzeit nur zusammen mit Teil 1, auch als einzelne Blu-ray erhältlich ist, als 2-Disc 'Double Feature'-Set veröffentlicht hat. Qualitativ schneidet der Film rein bildmässig durchaus solide ab, dafür kränkelt der deutsche Ton, hier als 2.0-Mix vorliegend, an einer extrem eingeschränkten Stereo-Separation und einem allgemein dumpfen Klang. Die Extras der Disc reissen es dank