Originaltitel:	Gotti
Veröffentlichung:	6. Dezember 2018
Studio / Verleih:	NEW KSM Cinema
Produktionsjahr:	2018
Länge:	109 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 16 Jahren
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Die Story:
Als Paul Castellano, Führungsmitglied der Cosa Nostra, 1986 auf offener Strasse in Manhattan erschossen wird, rückt John Gotti (John Travolta), der den Mord selbst beauftragt hat, zum Mafiaboss von New York auf. Während Ehefrau Victoria (Kelly Preston) ihm den Rückhalt in einem scheinbar bürgerlichen Leben gibt, scheint Gotti lange Zeit unantastbar zu sein, weswegen er auch den Spitznamen Teflon-Don erhält, da sämtliche Versuche der Strafverfolgung ihn einzusperren, spurlos an ihm abperlen. Doch allmählich gerät Gottis Verbrecher-Imperium ins Wanken und auch sein Sohn John Gotti Jr. (Spencer Lofranco) fasst einen verhängnisvollen Entschluss ...

Kritik & Unser Fazit:
'Gotti' hat die fragwürdige Ehre, einer der wenigen Filme zu sein, die auf Rotten Tomatoes auf 0%, also auf kein einziges (!) positives Review, kommen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Kritiker zu hart mit der Mafioso-Biografie ins Gericht gegangen sind, aber tatsächlich handelt es sich bei 'Gotti' um einen schlicht und einfach grottenschlechten Film. Da nimmt man eine der kontroversesten Figuren der US-amerikanischen Kriminalgeschichte und kündigt sozusagen mit Pauken und Trompeten an, dessen Leben und Tod auf besonders akribische Art und Weise verfilmen zu wollen, und dabei herausgekommen ist ein Film der kaum schludriger sein könnte.

Schwer zu sagen ob's am fahrigen Drehbuch oder der sprunghaften Inszenierung von Regisseur Kevin Connolly liegt, aber wer einen interessanten Einblick in das zweifelhafte Leben von New Yorker Mob-Boss John Gotti erwartet, wird hiermit eine besonders bittere Enttäuschung erleben.

Der Film deckt zwar einen Zeitraum von fast 30 Jahren ab, aber man schafft es - trotz sehr gelungenen Make-up-Effekten die John Travolta überzeugend altern lassen - zu keinem (!) Zeitpunkt, dem Zuschauer ein Gefühl für einen zeitlichen Ablauf zu vermitteln. Kein Wunder bei einem Film, der lieblos zwischen verschiedenen Zeitebenen hin- und herschwenkt und es dabei sogar verpasst, seinem Publikum den Aufstieg von Travoltas Figur in der New Yorker Unterwelt verständlich aufzuzeigen. Dies bleibt genauso unverständlich wie die Hauptfigur selbst, denn auch wenn der Schwerpunkt auf Gottis Familienleben liegt, dann bleibt der Gangsterboss in filmischer Hinsicht ein weisses Tuch - auch, weil die Filmemacher keinen Mut zur Kritik haben.

Dementsprechend verkommt 'Gotti' zu einer fragwürdigen Huldigung bei der Gotti, nicht zu unrecht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, sogar zu einer Art Held glorifiziert wird - samt Interview-Testimonials von seinen Anhängern. Schlussendlich der Tiefpunkt eines Pro-Mafia Films, der am Ziel völlig vorbeischiesst und Gotti, trotz der (zugegeben) überzeugenden, wenn auch teilweise gestelzten Darstellung von John Travolta, zu einer uninteressanten Figur macht. Dabei hätte die Story Potential und würde sich z.B. als TV-Serie weitaus besser eignen - aber eben auch nur wenn Filmemacher am Hebel sind, die das Material und diese Figur kritisch hinterfragen und ein Gespür für Story-Struktur und Erzählfluss haben. Kurz gesagt: Ein Reinfall!

In technischer Hinsicht gibt's kaum etwas zu kritisieren, denn 'Gotti' hat nicht nur beim Bild recht gute Karten und punktet auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc mit einer ansehnlichen, wenn auch nicht sonderlich spektakulären Bildpräsentation. Ähnlich kommt der Ton daher und auch wenn dieser hauptsächlich während den vereinzelten Schiessereien (ein bisschen) mehr Räumlichkeit und auch Druck zu bieten hat, dann kann er als sehr solide bezeichnet werden.