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'Zwei
glorreiche Halunken'
(Blu-ray
Disc) |
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oder
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Das
Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)
Schärfe: |
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65% |
Kontrast: |
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75% |
Detailzeichnung: |
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45% |
3-D
/ HD-Effekt: |
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40% |
Kompression: |
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0% |
Bild-Kurzbewertung: |
+
Positiv: |
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Solides,
aber quell- und transferbedingt eingeschränktes
Bild. |
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Versch. Nahaufnahmen mit guter Schärfe-
& Detailzeichnung. |
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Gute, wenn auch teilweise etwas wechselhafte,
Kontrastwerte. |
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Bewusst monoton gehaltene, aber natürliche
Farbwiedergabe. |
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Negativ: |
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Versch.
schlechter fokussierte Aufnahmen wirken
unscharf. |
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Rauschfilter
= wachsige Oberflächen und schmierige
Farben. |
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Viele
Schmutzpartikel und z.T. sichtbare
Beschädigungen. |
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Noch
vorhandenes Korn wirkt meist ziemlich
unnatürlich. |
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Glatter und mehr auf Hochglanz poliert haben die drei
raubeinigen Gesellen in Sergio Leone's Western-Klassiker
'Zwei glorreiche Halunken' nie ausgesehen -
und das alles nur dank einer eigentlich unnötigen
Rauschfilter-Kur! Wer den Film als dreckige und vor
allem körnige Angelegenheit in Erinnerung hat,
muss bei der hier vorliegenden Blu-ray Fassung aus
dem Jahr 2009 umdenken, denn von der ursprünglichen
Filmkorn-Struktur ist hier nur noch ein minimaler,
und meist eher unnatürlich und statisch wirkender
Rest geblieben. Auch sonst hat das hier angewandte
DNR (= Digital Noise Reduction) mehr negative, als
positive Auswirkungen und lässt Oberflächen
vielfach etwas wachsig und undefiniert wirken, während
Farben ein bisschen schmierig aussehen können.
Trotz der digitalen Filterung sind immer noch viele
Schmutzpartikel vorhanden, und hin und wieder huschen
auch kleinere (und grössere) Negativ-Beschädigungen
durch's Bild.
Am besten schneidet das Bild eigentlich immer dann
ab, wenn Sergio Leone seine wortkargen Western-(Anti-)Helden
in Grossaufnahmen zeigt - denn diese Aufnahmen sind
vor allem in Sachen Schärfe- und Detailzeichnung
auf sehr zufriedenstellendem, teilweise sogar richtig
gutem Niveau angesiedelt. Aus dem Rahmen fallen vor
allem einige der schlechter fokussierten Shots die
teilweise nicht nur etwas weicher, sondern regelrecht
unscharf wirken können. Das Kontrastverhältnis
ist vielleicht ein bisschen wechselhaft und der Schwarzwert
kann zuweilen etwas flackerig wirken, aber im Grossen
und Ganzen - und Angesichts des Filmalters - sind
die Werte sehr zufriedenstellend. Das gilt auch für
die Farbwiedergabe. Diese ist in Western-typischer
Manier monoton gehalten, kommt aber recht natürlich
rüber. Einzig die bereits erwähnte schmierige
Wirkung stört. Auf wirkliches High-def Feeling
muss weitestgehend verzichtet werden.
Keine Frage: 'The Good, the Bad and the Ugly'
(Englischer Originaltitel) hätte eine weitaus
bessere High-def Umsetzung verdient - vor allem eine,
bei der auf eine dermassen rigorose Rauschfilter-Kur
verzichtet wird. Für mehr als 3 Sterne reicht's
jedenfalls nicht.
Der
Ton:
Getestet: Deutsch DTS 5.1
Beim deutschen Ton von 'Il buono, il brutto, il
cattivo' (Italienischer Originaltitel) muss man
sogar noch ein paar deutlichere Abstriche machen.
Der von vielen Fans des Films kritisierte Tonhöhen-Unterschied
zu früheren Fassungen ist dabei weniger ein Problem
- zumindest dann nicht, wenn man mit dem Film nicht
bereits seit vielen Jahren bis ins kleinste Detail
vertraut ist. Problematischer ist hier vielmehr die
extrem wechselhafte, aus insgesamt drei (!) Fassungen
zusammengestückelte Synchronisation - was sich,
wie zu erwarten, vor allem während den zahlreichen
neu eingefügten Szenen der hier vorliegenden
Langfassung des Films bemerkbar macht. So muss man
sich nicht nur laufend an anders klingende Stimmen
gewöhnen, sondern auch an fortlaufenden qualitativen
Abweichungen - wobei wir hier nicht nur von der lieblosen
Art und Weise sprechen, wie gerade die neueren Synchron-Passagen
daherkommen. Die kultige Filmmusik von Ennio Morricone
kommt noch am besten rüber, unterliegt allerdings
verzerrten Höhen und klingt zuweilen, wie einige
Umgebungsgeräusche, etwas schrill.
Davon abgesehen kommt bei diesem 5.1 Upmix (auf der
originalen Mono-Tonspur basierend) nur eine eingeschränkte
Surround-Atmosphäre auf, wobei die Stereo-Separation
als recht solide bezeichnet werden kann. Der Subwoofer
kriegt indessen kaum etwas zu tun. Ein Mix, den wir
uns ganz sicher kein zweites Mal antun werden!
Ausserdem sind auf dieser Blu-ray u.a. folgende Tonspuren
enthalten:
Dolby Digital 5.1: Französisch, Spanisch, Portugiesisch
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch
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Die
Extras:
Bei den Extras wird der Anfang von zwei Audiokommentaren
gemacht bei denen nicht nur der Film-Historiker Richard
Schickel, sondern auch der Spaghetti-Western bzw.
Sergio Leone-Experte Christopher Frayling zu Wort
kommen. Dank ihrem Fachwissen bieten beide eine gute
Auswahl an interessanten Informationen und Anekdoten
rund um die Entstehung des Genre-Klassikers. Weiter
geht's mit den videobasierten Features die hier, da
von einer früheren DVD-Fassung des Films stammend,
fast ausschliesslich in Standard-Auflösung präsentiert
werden. Los geht's mit 'Leones Westen' (ca.
20 min.), einer Rückblicks-Doku bei der sich
Eastwood, Wallach & Co. an die Entstehung des
Films erinnern und gleichzeitig auf die Arbeit von
und mit Sergio Leone eingehen. Dessen einzigartiger
Stil wird in 'Der Leone-Stil' (ca. 24 min.)
noch ausführlicher beleuchtet.
Hinter den nächsten Menüpunkt mit den Titel
'Der Mann, der den Bürgerkrieg verlor'
(ca. 14 min.) verbirgt sich eine Kurz-Doku über
den realen Bürgerkriegs-Hintergrund der im Film
eine zentrale Rolle spielt. Zudem wird bei 'Restauration
des Films' (ca. 11 min.) aufgezeigt, wie der Film
im Jahr 2002 in sehr aufwändiger Arbeit komplett
restauriert wurde und wie die auf dieser Disc vorliegende
Langfassung entstand - inklusive Einblicke in die
dafür notwendigen Ton-Aufnahmen bei denen sich
Eastwood und Wallach gleich selbst synchronisiert
haben. 'Der Meister: Ennio Morricone - Teil 1 &
2' (ca. 20 min.) wird in zwei Segmenten gewürdigt,
wobei das zweite (Audio-only) Segment eine Analyse
der Filmmusik darstellt. Unter 'Entfallene Szenen'
(ca. 10 min.) befinden sich zudem noch die längere
Folterszene und die vieldiskutierte, aber nie vollständig
fertig gestellte (und hier nur zum Teil rekonstruierte)
Socorro-Sequenz, während der Abschluss von originalen
und dem französischen 'Trailer' (ca. 3
min.) gemacht wird.
Wie üblich bei MGM bzw. 20th Century Fox muss
man auch bei 'Zwei glorreiche Halunken' mit
dem übergrossen, und zurecht unbeliebten, FSK-Logo
auf der Cover-Vorderseite leben, denn auch bei diesem
Release hat das Studio auf ein Wendecover verzichtet.
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Kritik
& Unser Fazit:
Mit 'Zwei glorreiche Halunken' beendete
Sergio Leone im Jahr 1966 seine sogenannte 'Dollar'-Trilogie
bei der jeweils Clint Eastwood die Rolle des namenlosen
(Anti-) Helden spielte. Das Resultat war ein Film,
der bis heute den Ruf geniesst, nicht nur einer
der besten Western, sondern einer der besten Filme
überhaupt zu sein. Und tatsächlich:
Auch nach bald 50 Jahren hat der Film nichts von
seiner Kraft eingebüsst und kommt noch genauso
cool, spannend und frech daher, wie er es bereits
bei seiner Premiere getan haben muss. Leone mag
in seinen späteren Filmen, insbesondere in
Spiel
mit das Lied von Tod, noch weiter perfektioniert
haben, aber sämtliche Zutaten bzw. alle typischen
Eigenheiten die einen Film des Spaghetti-Western-Meisters
ausmachen, sind auch hier vorhanden. Im Klartext
heisst das: Wenige, aber dafür umso zielsichere
Dialoge, kaltschnäuzige Charaktere und bewusst
in die Länge gezogene Szenen.
Letzteres ist dann auch einer der wenigen Knackpunkte,
denn auch wenn die Überlänge ein weiteres
Markenzeichen von Leone ist, dann muss man sich
hier fragen, ob es nötig ist die eigentlich
(sehr) simpel gehaltene Story auf nahezu drei
Stunden auszuweiten.
Während die Anfangs- und Schluss-Sequenz
von der künstlichen Zeit-Ausdehnung noch
profitieren und die Spannung und der Nervenkitzel
bis fast ins Unerträgliche gesteigert wird,
schleichen sich an anderen Stellen des Films immer
mal wieder ein paar Hänger ein. Für
die nötige Ablenkung sorgt kurioserweise
nicht etwa Hauptdarsteller Clint Eastwood, sondern
Eli Wallach. Überhaupt ist Wallach's Tuco
hier die interessanteste Figur und der Mix aus
komödiantischen Elementen und unberechenbarer
Dreistigkeit genau das, was dem Film schlussendlich
seine unverwechselbare Note verleiht - und ihn
damit auch deutlich unterhaltsamer macht. Gleichzeitig
nimmt Tuco dermassen viel Leinwand-Zeit für
sich in Anspruch, dass nicht nur Eastwood, sondern
auch Lee Van Cleef etwas zu kurz kommen und gelegentlich
wie Randfiguren behandelt werden.
Man merkt jedenfalls, wie sehr Sergio Leone an
Wallach und seiner Figur einen Narren gefressen
haben muss - und allzu verwunderlich ist es nicht,
denn schliesslich hat er ihm auch solch unvergessene
Zitate wie 'Wer schiessen will, der soll schiessen
und nicht quatschen!' oder 'Der Blitz soll
Dich beim Scheissen treffen!' ins dreckige
Maul gelegt.
Es ist also keine Überraschung, dass der
Film Kino-Geschichte geschrieben hat. Nebst Leone's
zynischem und satirischem Grundton und der innovativen
Schnitttechnik ist die kultige Filmmusik von Komponist
Ennio Morricone ein weiterer Punkt, wieso der
Film zu einem solchen Genre-Meilenstein wurde.
Morricone hat viele einprägsame Melodien
komponiert, aber keine ist dermassen stark mit
Western-Duellen verbunden, wie diejenige von 'Il
buono, il brutto, il cattivo' (Italienischer
Originaltitel). Das macht den minutiös in
Szene gesetzten und meisterhaft geschnittenen
Showdown dann umso packender und lässt einen
einige der vorangegangenen Schwächen vergessen.
Vielleicht fordert einem 'Zwei glorreiche Halunken'
etwas mehr Sitzfleisch ab als andere Filme von
Sergio Leone, aber mindestens einmal sollte man
den Film gesehen haben - nur schon um zu erkennen,
welchen nachhaltigen Einfluss der Film auf das
heutige Kino hatte!
Wenn man bedenkt, dass 'Zwei glorreiche Halunken'
einer der grössten Klassiker ist, dann überrascht
es umso mehr, dass der Film nicht mit etwas grösserer
Sorgfalt für's Heimkino umgesetzt worden
ist. Die hier vorliegende Blu-ray Veröffentlichung
aus dem Jahr 2009 ist jedenfalls ein Parade-Beispiel
dafür, wie man es nicht machen soll: Das
Bild ist aufgrund eines nicht zu übersehenden
Rauschfilters nicht nur unnatürlich glatt
gebügelt, sondern kommt auch undefiniert
und ein bisschen schmierig daher - und dementsprechend
bleibt auch das High-def Feeling auf der Strecke.
Der deutsche Ton kränkelt weniger an der
eingeschränkten Räumlichkeit, und vielmehr
an einem Misch-Masch aus verschiedenen (teils
sehr lieblosen und stimmlich unpassenden) Synchron- |
Fassungen. Nur an den Bonus-Features gibt's
dafür nichts auszusetzen, denn diese
bieten einige gute Einblicke in die Film-Entstehung.
Als Upgrade taugt die 'Zwei glorreiche
Halunken' vielleicht nicht viel, aber
da es derzeit immer noch keine bessere Alternative
gibt, kommen Fans - und die, die es noch
werden wollen - um diese Blu-ray weiterhin
nicht herum. |
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