Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code: A, B & C

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---1080p AVC MPEG-4
---480i MPEG-2

Bildformat:
2.35:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS 5.1
---Deutsch
DTS-HD Master Audio 5.1
---Englisch
Dolby Digital 5.1
---Französisch
---Spanisch
---Portugiesisch
Dolby Digital 2.0
---Englisch
---Italienisch
---Thailändisch

Untertitel:
Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Kantonesisch, Koreanisch, Mandarin, Thailändisch

Extras:
Audiokommentare
Leones Westen
Der Leone-Stil
Bürgerkrieg-Doku
Film-Restauration
E. Morricone-Doku
Entfallene Szenen
Versch. Trailer

Regie:
Sergio Leone

Darsteller:
Clint Eastwood
Eli Wallach
Lee Van Cleef
Aldo Giuffrè
Luigi Pistilli
Rada Rassimov
Enzo Petito

Genre:
Western

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 19.10.12

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von MGM / 20th Century Fox Home Entertainment
 
 
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'Zwei glorreiche Halunken'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
Zwei glorreiche Halunken
Originaltitel: The Good, the Bad and the Ugly
Veröffentlichung: 22. April 2009
Studio / Verleih: MGM / 20th Century Fox Home Ent.
Produktionsjahr: 1966
Länge: 179 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

Der wortkarge Kopfgeldjäger, von allen nur Blonder (Clint Eastwood) genannt, der gerissene Bandit Tuco (Eli Wallach) und der hartgesottene Zyniker Sentenza (Lee Van Cleef) sind auf der Jagd nach einer Geldkassette, die mit 200'000 Dollar gefüllt ist. Jeder der drei ist im Besitz einer Teilinformation, die zum Versteck des Schatzes führen kann. Doch keiner ist dazu bereit, sein Wissen mit den anderen zu teilen. Es beginnt eine gnadenlose Jagd quer durch die Wüste und bis zuletzt bleibt völlig offen, wer das Rennen für sich entscheiden wird...


Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)

Schärfe:
65%
Kontrast:
75%
Detailzeichnung:
45%
3-D / HD-Effekt:
40%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Solides, aber quell- und transferbedingt eingeschränktes Bild.
- Versch. Nahaufnahmen mit guter Schärfe- & Detailzeichnung.
- Gute, wenn auch teilweise etwas wechselhafte, Kontrastwerte.
- Bewusst monoton gehaltene, aber natürliche Farbwiedergabe.
- Negativ:
- Versch. schlechter fokussierte Aufnahmen wirken unscharf.
- Rauschfilter = wachsige Oberflächen und schmierige Farben.
- Viele Schmutzpartikel und z.T. sichtbare Beschädigungen.
- Noch vorhandenes Korn wirkt meist ziemlich unnatürlich.

Glatter und mehr auf Hochglanz poliert haben die drei raubeinigen Gesellen in Sergio Leone's Western-Klassiker 'Zwei glorreiche Halunken' nie ausgesehen - und das alles nur dank einer eigentlich unnötigen Rauschfilter-Kur! Wer den Film als dreckige und vor allem körnige Angelegenheit in Erinnerung hat, muss bei der hier vorliegenden Blu-ray Fassung aus dem Jahr 2009 umdenken, denn von der ursprünglichen Filmkorn-Struktur ist hier nur noch ein minimaler, und meist eher unnatürlich und statisch wirkender Rest geblieben. Auch sonst hat das hier angewandte DNR (= Digital Noise Reduction) mehr negative, als positive Auswirkungen und lässt Oberflächen vielfach etwas wachsig und undefiniert wirken, während Farben ein bisschen schmierig aussehen können. Trotz der digitalen Filterung sind immer noch viele Schmutzpartikel vorhanden, und hin und wieder huschen auch kleinere (und grössere) Negativ-Beschädigungen durch's Bild.

Am besten schneidet das Bild eigentlich immer dann ab, wenn Sergio Leone seine wortkargen Western-(Anti-)Helden in Grossaufnahmen zeigt - denn diese Aufnahmen sind vor allem in Sachen Schärfe- und Detailzeichnung auf sehr zufriedenstellendem, teilweise sogar richtig gutem Niveau angesiedelt. Aus dem Rahmen fallen vor allem einige der schlechter fokussierten Shots die teilweise nicht nur etwas weicher, sondern regelrecht unscharf wirken können. Das Kontrastverhältnis ist vielleicht ein bisschen wechselhaft und der Schwarzwert kann zuweilen etwas flackerig wirken, aber im Grossen und Ganzen - und Angesichts des Filmalters - sind die Werte sehr zufriedenstellend. Das gilt auch für die Farbwiedergabe. Diese ist in Western-typischer Manier monoton gehalten, kommt aber recht natürlich rüber. Einzig die bereits erwähnte schmierige Wirkung stört. Auf wirkliches High-def Feeling muss weitestgehend verzichtet werden.

Keine Frage: 'The Good, the Bad and the Ugly' (Englischer Originaltitel) hätte eine weitaus bessere High-def Umsetzung verdient - vor allem eine, bei der auf eine dermassen rigorose Rauschfilter-Kur verzichtet wird. Für mehr als 3 Sterne reicht's jedenfalls nicht.


Der Ton:
Getestet: Deutsch DTS 5.1

Beim deutschen Ton von 'Il buono, il brutto, il cattivo' (Italienischer Originaltitel) muss man sogar noch ein paar deutlichere Abstriche machen. Der von vielen Fans des Films kritisierte Tonhöhen-Unterschied zu früheren Fassungen ist dabei weniger ein Problem - zumindest dann nicht, wenn man mit dem Film nicht bereits seit vielen Jahren bis ins kleinste Detail vertraut ist. Problematischer ist hier vielmehr die extrem wechselhafte, aus insgesamt drei (!) Fassungen zusammengestückelte Synchronisation - was sich, wie zu erwarten, vor allem während den zahlreichen neu eingefügten Szenen der hier vorliegenden Langfassung des Films bemerkbar macht. So muss man sich nicht nur laufend an anders klingende Stimmen gewöhnen, sondern auch an fortlaufenden qualitativen Abweichungen - wobei wir hier nicht nur von der lieblosen Art und Weise sprechen, wie gerade die neueren Synchron-Passagen daherkommen. Die kultige Filmmusik von Ennio Morricone kommt noch am besten rüber, unterliegt allerdings verzerrten Höhen und klingt zuweilen, wie einige Umgebungsgeräusche, etwas schrill.

Davon abgesehen kommt bei diesem 5.1 Upmix (auf der originalen Mono-Tonspur basierend) nur eine eingeschränkte Surround-Atmosphäre auf, wobei die Stereo-Separation als recht solide bezeichnet werden kann. Der Subwoofer kriegt indessen kaum etwas zu tun. Ein Mix, den wir uns ganz sicher kein zweites Mal antun werden!

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray u.a. folgende Tonspuren enthalten:
Dolby Digital 5.1: Französisch, Spanisch, Portugiesisch
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch

 
 
 

Die Extras:
Bei den Extras wird der Anfang von zwei Audiokommentaren gemacht bei denen nicht nur der Film-Historiker Richard Schickel, sondern auch der Spaghetti-Western bzw. Sergio Leone-Experte Christopher Frayling zu Wort kommen. Dank ihrem Fachwissen bieten beide eine gute Auswahl an interessanten Informationen und Anekdoten rund um die Entstehung des Genre-Klassikers. Weiter geht's mit den videobasierten Features die hier, da von einer früheren DVD-Fassung des Films stammend, fast ausschliesslich in Standard-Auflösung präsentiert werden. Los geht's mit 'Leones Westen' (ca. 20 min.), einer Rückblicks-Doku bei der sich Eastwood, Wallach & Co. an die Entstehung des Films erinnern und gleichzeitig auf die Arbeit von und mit Sergio Leone eingehen. Dessen einzigartiger Stil wird in 'Der Leone-Stil' (ca. 24 min.) noch ausführlicher beleuchtet.

Hinter den nächsten Menüpunkt mit den Titel 'Der Mann, der den Bürgerkrieg verlor' (ca. 14 min.) verbirgt sich eine Kurz-Doku über den realen Bürgerkriegs-Hintergrund der im Film eine zentrale Rolle spielt. Zudem wird bei 'Restauration des Films' (ca. 11 min.) aufgezeigt, wie der Film im Jahr 2002 in sehr aufwändiger Arbeit komplett restauriert wurde und wie die auf dieser Disc vorliegende Langfassung entstand - inklusive Einblicke in die dafür notwendigen Ton-Aufnahmen bei denen sich Eastwood und Wallach gleich selbst synchronisiert haben. 'Der Meister: Ennio Morricone - Teil 1 & 2' (ca. 20 min.) wird in zwei Segmenten gewürdigt, wobei das zweite (Audio-only) Segment eine Analyse der Filmmusik darstellt. Unter 'Entfallene Szenen' (ca. 10 min.) befinden sich zudem noch die längere Folterszene und die vieldiskutierte, aber nie vollständig fertig gestellte (und hier nur zum Teil rekonstruierte) Socorro-Sequenz, während der Abschluss von originalen und dem französischen 'Trailer' (ca. 3 min.) gemacht wird.

Wie üblich bei MGM bzw. 20th Century Fox muss man auch bei 'Zwei glorreiche Halunken' mit dem übergrossen, und zurecht unbeliebten, FSK-Logo auf der Cover-Vorderseite leben, denn auch bei diesem Release hat das Studio auf ein Wendecover verzichtet.

 
 
Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Zwei glorreiche Halunken' beendete Sergio Leone im Jahr 1966 seine sogenannte 'Dollar'-Trilogie bei der jeweils Clint Eastwood die Rolle des namenlosen (Anti-) Helden spielte. Das Resultat war ein Film, der bis heute den Ruf geniesst, nicht nur einer der besten Western, sondern einer der besten Filme überhaupt zu sein. Und tatsächlich: Auch nach bald 50 Jahren hat der Film nichts von seiner Kraft eingebüsst und kommt noch genauso cool, spannend und frech daher, wie er es bereits bei seiner Premiere getan haben muss. Leone mag in seinen späteren Filmen, insbesondere in Spiel mit das Lied von Tod, noch weiter perfektioniert haben, aber sämtliche Zutaten bzw. alle typischen Eigenheiten die einen Film des Spaghetti-Western-Meisters ausmachen, sind auch hier vorhanden. Im Klartext heisst das: Wenige, aber dafür umso zielsichere Dialoge, kaltschnäuzige Charaktere und bewusst in die Länge gezogene Szenen.

Letzteres ist dann auch einer der wenigen Knackpunkte, denn auch wenn die Überlänge ein weiteres Markenzeichen von Leone ist, dann muss man sich hier fragen, ob es nötig ist die eigentlich (sehr) simpel gehaltene Story auf nahezu drei Stunden auszuweiten.

Während die Anfangs- und Schluss-Sequenz von der künstlichen Zeit-Ausdehnung noch profitieren und die Spannung und der Nervenkitzel bis fast ins Unerträgliche gesteigert wird, schleichen sich an anderen Stellen des Films immer mal wieder ein paar Hänger ein. Für die nötige Ablenkung sorgt kurioserweise nicht etwa Hauptdarsteller Clint Eastwood, sondern Eli Wallach. Überhaupt ist Wallach's Tuco hier die interessanteste Figur und der Mix aus komödiantischen Elementen und unberechenbarer Dreistigkeit genau das, was dem Film schlussendlich seine unverwechselbare Note verleiht - und ihn damit auch deutlich unterhaltsamer macht. Gleichzeitig nimmt Tuco dermassen viel Leinwand-Zeit für sich in Anspruch, dass nicht nur Eastwood, sondern auch Lee Van Cleef etwas zu kurz kommen und gelegentlich wie Randfiguren behandelt werden.

Man merkt jedenfalls, wie sehr Sergio Leone an Wallach und seiner Figur einen Narren gefressen haben muss - und allzu verwunderlich ist es nicht, denn schliesslich hat er ihm auch solch unvergessene Zitate wie 'Wer schiessen will, der soll schiessen und nicht quatschen!' oder 'Der Blitz soll Dich beim Scheissen treffen!' ins dreckige Maul gelegt.

Es ist also keine Überraschung, dass der Film Kino-Geschichte geschrieben hat. Nebst Leone's zynischem und satirischem Grundton und der innovativen Schnitttechnik ist die kultige Filmmusik von Komponist Ennio Morricone ein weiterer Punkt, wieso der Film zu einem solchen Genre-Meilenstein wurde. Morricone hat viele einprägsame Melodien komponiert, aber keine ist dermassen stark mit Western-Duellen verbunden, wie diejenige von 'Il buono, il brutto, il cattivo' (Italienischer Originaltitel). Das macht den minutiös in Szene gesetzten und meisterhaft geschnittenen Showdown dann umso packender und lässt einen einige der vorangegangenen Schwächen vergessen. Vielleicht fordert einem 'Zwei glorreiche Halunken' etwas mehr Sitzfleisch ab als andere Filme von Sergio Leone, aber mindestens einmal sollte man den Film gesehen haben - nur schon um zu erkennen, welchen nachhaltigen Einfluss der Film auf das heutige Kino hatte!

Wenn man bedenkt, dass 'Zwei glorreiche Halunken' einer der grössten Klassiker ist, dann überrascht es umso mehr, dass der Film nicht mit etwas grösserer Sorgfalt für's Heimkino umgesetzt worden ist. Die hier vorliegende Blu-ray Veröffentlichung aus dem Jahr 2009 ist jedenfalls ein Parade-Beispiel dafür, wie man es nicht machen soll: Das Bild ist aufgrund eines nicht zu übersehenden Rauschfilters nicht nur unnatürlich glatt gebügelt, sondern kommt auch undefiniert und ein bisschen schmierig daher - und dementsprechend bleibt auch das High-def Feeling auf der Strecke. Der deutsche Ton kränkelt weniger an der eingeschränkten Räumlichkeit, und vielmehr an einem Misch-Masch aus verschiedenen (teils sehr lieblosen und stimmlich unpassenden) Synchron-
Fassungen. Nur an den Bonus-Features gibt's dafür nichts auszusetzen, denn diese bieten einige gute Einblicke in die Film-Entstehung.

Als Upgrade taugt die 'Zwei glorreiche Halunken' vielleicht nicht viel, aber da es derzeit immer noch keine bessere Alternative gibt, kommen Fans - und die, die es noch werden wollen - um diese Blu-ray weiterhin nicht herum.
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Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
 
 
'Zwei glorreiche Halunken'
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