Originaltitel:	Ghost World
Veröffentlichung:	13. Mai 2014
Studio / Verleih:	Planet Media / Ascot Elite
Produktionsjahr:	2001
Länge:	111 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit

Die Story:
Die Freundinnen Enid (Thora Birch) und Rebecca (Scarlett Johansson) haben den Schulabschluss in der Tasche und sind von dem spiessigen und langweiligen Leben um sich herum einfach nur genervt. Die meiste Zeit hängen sie einfach nur rum und haben es sich zur Aufgabe gemacht, Nerds und Normalos zu peinigen. Als Enid nur so aus Spass auf eine Kontaktanzeige in der Zeitung antwortet, lernt sie den etwas seltsamen Aussenseiter Seymour (Steve Buscemi) kennen, dessen grösste Leidenschaft seine Sammlung alter Platten ist. Sie ahnt nicht, dass Seymour schon bald ihr Leben verändert...

Kritik & Unser Fazit:
Terry Zwigoffs Filmografie als Regisseur mag sehr übersichtlich sein, aber mit seinen wenigen Filmen hat er ein gutes Gespür für ultraspleenige Typen und Aussenseiter bewiesen. Bevor er mit Bad Santa den wohl fiesesten Weihnachtsfilm aller Zeiten abgeliefert hat und damit jede Menge Fans gewinnen konnte, machte Zwigoff mit der Comic-Verfilmung 'Ghost World' von sich Reden - berechtigterweise muss man sagen, denn die kleine, aber sehr feine dramatische Komödie über einen Teenager, der vor allem weiss, was er später einmal nicht sein möchte, sprüht nur so vor Sarkasmus und trockenem Humor. Die Figuren mögen bewusst überzeichnet sein, aber der Film kommt dennoch erstaunlich authentisch rüber und zeichnet ein sehr glaubwürdiges Bild von der schwierigen Zeit wo man zwar kein Teenager mehr ist, aber auch noch nicht erwachsen.

Der Film kommt dabei so rüber, als sei er ziemlich direkt aus dem Leben gegriffen. Dementsprechend ist nicht sofort ein roter Faden erkennbar - und wenn man es genau nimmt, ist auch keiner vorhanden. Vielmehr plätschert der Film erstmal vor sich dahin und man wird Zeuge, wie sich das zunächst eingeschworene Highschool-Freundespaar immer mehr entfremdet. Hauptfigur Enid tut das, was man als junger Mensch gerne macht: Die eigenen Unsicherheiten mit viel Sarkasmus, und fast ebenso viel Zynismus, überdecken und die noch nicht fertig geformte Persönlichkeit mit verschiedenen Looks zu finden. Das kommt interessanterweise nie aufgesetzt rüber - auch dann nicht, wenn sie versucht, sich über einen übernerdigen Plattensammler zu finden und definieren.

Die Leere, die in Enid klafft, ist jedenfalls spür- und nachvollziehbar - und so kann man gar nicht anders, als zusammen mit ihr die Augen zu verdrehen wenn das Spiessertum mit voller Wucht zuschlägt. Eine Welt, von der Enid logischerweise kein Teil sein will.

Es sind dann diese Momente, in denen Regisseur Zwigoff auf in dramatischere Gefilde vordringt und den anfänglichen Sarkasmus etwas Beiseite schiebt. Das mag in der zweiten Hälfte zu einem leichten stilistischen Bruch führen und sorgt spätestens zum Ende hin für einen etwas träumerischen, ja fast weltfremden Touch, aber im Kontext des Films funktioniert das erstaunlich gut - nicht zuletzt, da die Darsteller kaum besser sein könnten. Bedauerlich, dass Thora Birch nach dieser vielversprechenden Leistung von der Bildfläche verschwunden ist, denn ihre Darstellung ist besonders vielschichtig. Zusätzlich bekommt man hier Scarlett Johansson in einer ihrer ganz frühen Filmrollen zu sehen, während Steve Buscemi als nerdiger Plattensammler kaum überzeugender sein könnte.

Terry Zwigoff mag mit 'Ghost World' seiner Zeit vielleicht sogar etwas voraus gewesen sein, denn der Film hat seine Relevanz in den letzten 13 Jahren nicht im geringsten eingebüsst. Auch in technischer Hinsicht hat sich die Produktion aus dem Jahr 2001 sehr gut gehalten und präsentiert sich auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc von einer zwar nicht perfekten, aber dennoch sehr zufriedenstellenden Seite. Das Bild mag von ein paar wenigen Mankos leicht eingeschränkt werden, kann sich aber dennoch sehen lassen. Der Ton wiederum unterliegt ein paar von den genreüblichen Limitierungen, macht aber dennoch eine gute Figur - was man von den nicht gerade ausführlichen