Kritik & Unser Fazit:
Man muss zugeben, dass es schwierig ist, dem Western-Genre noch etwas Neues abzugewinnen - aber ein Versuch würde zumindest nicht schaden. Davon ist in 'Forsaken' von '24'-Regisseur / Produzent leider nicht das geringste zu spüren, denn die Macher setzen auf ein nicht nur altbewährtes, sondern leider auch altbekanntes Strickmuster. So bekommt man es bei der Produktion aus dem Jahr 2015 mit einem Western zu tun, der sozusagen alles, was einen Western ausmacht, beinhaltet: Ein Revolverheld der nach etlichen Jahren zurückkehrt, eine Bande die den Einwohnern eines kleinen Westernstädtchens das Leben schwer macht, eine alte Liebe und die obligatorischen Schiessereien - was an und für sich alles völlig in Ordnung gehen würde, wenn man die generische Story mit ein bisschen Tempo und Spannung erzählen würde.

Tut man in 'Forsaken' aber nicht - im Gegenteil: Der Film schleppt sich von Szene zu Szene und kommt nicht in die Gänge. Dabei muss man es dem Film zumindest anrechnen, dass er sich für die Vater- / Sohn-Beziehung Zeit nimmt und versucht, die Figuren besser zu charakterisieren.

So ist dann auch nicht die Story die Stärke des Films, sondern vor allem die Darsteller. Diese können mit ihrem bewusst etwas untersetzten Spiel einige der offensichtlichen Schwächen des 08/15-Drehbuchs dann auch tatsächlich kaschieren und auch wenn die Western-Elemente dadurch merklich in den Hintergrund rücken, dann funktioniert der Film zumindest als Drama über Trauer und Verlustängste. Die dramaturgischen Finessen eines Unforgiven, der moderne Western-Klassiker mit Clint Eastwood hat hier eindeutig als Vorlage gedient, werden jedoch zu keinem Zeitpunkt erreicht und trotz der angestrebten Tiefgründigkeit kommt 'Forsaken' überaus oberflächlich daher und spielt, zumindest inhaltlich, fast durchgehend auf TV-Spielfilm-Niveau.

Da die Vater- / Sohn-Beziehung im Vordergrund steht ist es dann auch von Vorteil, dass Kiefer und Donald Sutherland die Hauptrollen spielen. Es sind dann auch die Szenen des realen Vater-Sohn-Gespanns, die am überzeugendsten ausfallen und dem erst zum Ende hin einigermassen spannenden Film ein bisschen mehr Gewicht verleihen. Da sieht man dann auch gerne drüber hinweg, dass Demi Moore in einer kleinen Nebenrolle regelrecht verschenkt wird und Brian Cox als Bösewicht zwar ein bisschen dicker auflegen darf, aber nur eine weitere Variante seiner üblichen Schurken-Rolle spielt (und es zudem so wirkt, als ob er direkt vom Set der 3. Staffel von 'Penny Dreadful', wo Cox ebenfalls einen Western-Bösewicht spielt, dahergeritten kommt).

Schlussendlich ist 'Forsaken' zwar ein solides Western-Drama und ist auch weit davon entfernt, grottenschlecht zu sein, aber von der Konkurrenz, die das gleiche schon zigmal besser gemacht hat, kann sich der Film nicht abheben. Deshalb nur für hartgesottene Western-Fans geeignet!

Zumindest an der technischen Front macht 'Forsaken' eine ordentliche Figur und auch wenn einem auf der hier vorliegenden Blu-ray weder beim Bild, noch beim Ton wirkliche Topwerte geliefert werden, dann weiss die Präsentation zu überzeugen. Beim Bild weiss vor allem die Schärfe- und Detailzeichnung mit sehr zufriedenstellenden Werten zu punkten und kleinere Mankos, wie z.B. ein Detailverlust in dunklen Bildbereichen, sind keine grossen Ärgernisse. Der Ton kommt etwas eingeschränkt daher und weist keine sonderlich ausgeprägte Surround-