Kritik & Unser Fazit:
Gross und fett steht es auf dem Cover geschrieben: 'Flypaper' ist von den Autoren von Hangover - und das weckt selbstverständlich unweigerlich automatisch Erwartungen... sogar recht hohe! Allzu viele Vergleiche mit der mittlerweile zweiteiligen Erfolgs-Komödie sollte man allerdings nicht anstellen, denn Rob Minkoff's Gauner-Komödie spielt in einer etwas anderen Liga - wobei man diese durchaus als Low-Budget Liga bezeichnen könnte. Schlecht ist das allerdings nicht - im Gegenteil: Gerade weil man dem Film ab und zu die etwas eingeschränkten Mittel anmerkt, was sich u.a. nur schon an den wenigen Schauplätzen bemerkbar macht, entwickelt er einen gewissen simplen Charme und streckenweise sogar auch etwas Originalität, denn so begrenzt sich der Film in seiner Location gibt, so einfallsreich entwickelt sich hier die Bankräuber-Geschichte.

Fast zu einfallsreich möchte man zuweilen sagen, denn wenn 'Flypaper' in einem Punkt kränkelt dann höchstens an der Entscheidung, dass man hier auf Biegen und Brechen den Zuschauer mit möglichst vielen Kehrtwendungen in die Irre führen möchte.

Interessanter- oder doch eher kurioserweise führt aber genau das dazu, dass man sich relativ schnell ausmalen kann, wer der eigentliche Drahtzieher hinter dem Bankraub ist. Zumindest tut das dem eigentlichen Unterhaltungswert des Films aber keinen wirklichen Abbruch, vor allem deswegen nicht, weil The Lion King Co-Regisseur Minkoff auf eine erstaunlich gut ausgewählte Besetzung setzt bei der Patrick Dempsey und Ashley Judd zwar eine gute Figur machen, aber von den restlichen Nebendarstellern sogar ein bisschen überflügelt werden. So darf man hier vor allem Tim Blake Nelson und Pruitt Taylor Vince als verpeiltes und schusseliges Redneck-Duo als das eigentliche Highlight des Films bezeichnen, während die frischgebackene Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer in einer weiteren Nebenrolle ebenfalls für ein paar weitere amüsante Momente sorgt.

Die Story mag sich aufgrund ihrer Verstrickungen und Kehrtwendungen fast ein bisschen selber im Weg stehen und im Mittelteil schleichen sich ein paar wenige Hänger ein, aber davon abgesehen hat man es hier mit einer netten, kleinen Gauner-Komödie zu tun.

In technischer Hinsicht macht 'Flypaper', dessen deutscher Zusatztitel 'Wer überfällt hier wen?' lautet, eine sehr gute Figur auf Blu-ray Disc. Das Bild mag längst nicht perfekt sein und schwächelt u.a. ein bisschen an einem nicht immer allzu satt wirkenden Schwarzwert, wenigen weicher wirkenden Shots und minimalen Kompressionsartefakten, ist ansonsten aber als sehr gut einzustufen - wobei man das auch vom Ton sagen kann, der zwar nicht gerade allzu spektakulär klingt, aber dennoch eine gute Surround-Aktivität an den Tag legt. Nur bei den Bonus-Features muss man wirkliche Abstriche