Kritik & Unser Fazit:
Es ist nie ein gutes Zeichen wenn Studios nur deshalb verbissen an einer Franchise festhalten, um die Filmrechte nicht zu verlieren. Eines der bisher besten Beispiel dafür: Amazing Spider-Man 2. Mit dem erneuten Reboot von 'Fantastic Four' geht Hollywood aber sogar noch einen Schritt weiter und legt ein filmisches Desaster an den Tag, das seinesgleichen sucht: Ein Filmprojekt, das von seinen allerersten Planungs-Schritten sozusagen zum scheitern verurteilt war und schon im Vorfeld für jede Menge Skepsis sorgte. Nachdem dann auch noch von unzähligen Problemen am Set, langwierigen Re-Shoots und einer Post-Production Phase ohne Regisseur Josh Trank die Rede war, wusste man eigentlich, dass der Neustart von 'Fantastic Four', immerhin eine der ältesten und bekanntesten Comicreihen von Marvel, unter keinem guten Stern stand.

Dabei liesse es sich damit leben, dass man sich weniger am Original, und vielmehr an der Ultimate Reihe orientiert und radikale Änderungen, wie z.B. die familiäre Beziehung von Sue und Johnny bzw. dessen Hautfarbe, stellen sich als das geringste Übel heraus.

Vielmehr kränkelt der Film an einem Drehbuch, das dem Film ums Verrecken einen unnötig düsteren und todernsten Ton vermitteln will (ein bisschen Selbstironie hätte niemandem geschadet) und dabei die Plot-Points der klischeehaften Originstory nacheinander abhakt - ohne dem Film dabei einen einigermassen ausgewogenen Erzählfluss zu gestatten. So dümpelt das erste Drittel erstmal vor sich hin und auch danach kommt der Film nicht so richtig in Fahrt und der Showdown, im Prinzip die einzige Sequenz des Films die etwas Action zu bieten hat, wirkt antiklimatisch und gehetzt. Spannung? Fehlanzeige - was auch an der Tatsache liegt, dass der Film sich zwar (viel zu viel) Zeit für die Einführung seiner Figuren nimmt, diese aber dennoch eindimensional bleiben und man für sie weder ein Gefühl, noch Sympathie entwickelt.

Auch beim Casting hat man sich vertan, denn Miles Teller & Co. mögen allesamt talentierte Jungschauspieler sein, aber in ihren Rollen sind sie fehlbesetzt und können dieses familiäre Gefühl, für dass das Fantastic Four-Team eigentlich berühmt und beliebt ist, zu keinem Zeitpunkt rüberbringen. Einziger Lichtblick: Die fast schon bizarr anmutende Post-Unfall Sequenz in der unsere Helden ihre absonderlichen Kräfte entdecken und die in ihrer Machart fast schon albtraumhafte Qualitäten hat - dafür aber auch nicht so richtig in einen Film passt, der eigentlich ein Mainstream-Publikum ansprechen will. So weiss der Film, der übrigens auch das Design von Dr. Doom in den Sand setzt, nie so recht, was er sein möchte und bestätigt damit gleich selbst, dass man hier so gut wie alles falsch gemacht hat, was man nur falsch machen konnte.

Keine Überraschung also, dass sich 'Fantastic Four' zu einem riesigen Flop entwickelt hat und nicht nur bei den Kritikern (derzeit beschämende 10% auf Rotten Tomatoes), sondern auch beim Publikum durchfiel. In technischer Hinsicht schneidet der Reboot, der nun wohl kaum als Start einer neuen Franchise dienen wird, immerhin etwas besser ab und wenn die hier vorliegende Blu-ray über eine bessere Kompression verfügen würde, dann könnte man beim Bild sogar von einer richtig hochwertigen Präsentation sprechen. Der Ton schneidet, trotz nicht ganz optimaler Balance, noch etwas besser