Kritik & Unser Fazit:
Nachdem Walt Disney 1940 mit seinem bis dahin wohl ambitioniertesten Animations-Projekt Fantasia nicht den erhofften Erfolg erzielt hatte, wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, dass es ganze 60 Jahre später doch noch zu einer Fortsetzung kommen sollte. Unter der Leitung des 2009 verstorbenen Roy E. Disney nahm das Projekt schliesslich Gestalt an, wobei man sich eng am Konzept des mittlerweile zum Animations-Kultfilm aufgestiegenen Originals hielt und eine Reihe Zeichentrick-Kurzfilme mit verschiedenen klassischen Musikstücken von weltbekannten Komponisten wie Ludwig van Beethoven oder Igor Stravinsky kombinierte - mit dem Unterschied, dass zudem auch auf ein Musikstück von George Gershwin zurückgegriffen wurde, was für 'Fantasia'-Verhältnisse recht sogar als recht zeitgenössisch eingestuft werden kann.

Anders als beim 60 Jahre zuvor entstandenen Vorgänger setzt man hier auf etwas weniger abstrakte Kurzfilme. Der künstlerische Anspruch mag dementsprechend weniger hoch sein, aber dafür sind die insgesamt acht Kurzfilme etwas zugänglicher - und damit teilweise auch etwas unterhaltsamer und vor allem kurzweiliger. Hatte das Original mit einigen Längen zu kämpfen, zieht das knapp 70-minütige Werk recht schnell an einem vorbei und beeindruckt mit visuell gelungenen Sequenzen die sich, trotz der gelegentlichen Anwendung von moderner Computer-Animation, sehr harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Egal ob fliegende Buckelwale, Jo-Jo spielende Flamingos, ein von klaren Bleistift-Linien geprägtes Manhattan oder Disney-Kultfigur Donald Duck der sich als Assistent auf der Arche Noah verdingt - es ist für fast jeden etwas dabei.

Schwachpunkte gibt es nur wenige, wobei man sich darüber streiten kann, ob es nötig war, 'Der Zauberlehrling', der Mickey Maus-Kurzfilm aus dem Vorgänger, in diesem Film erneut unterzubringen. Zumindest wird so eine emotionale Brücke geschlagen.

Trotz der etwas zugänglicheren, und damit vor allem kommerzielleren Art des Projekts - nur schon Gast-Erzähler wie die Hollywood-Schauspieler Steve Martin, Bette Midler oder Darth Vader-Stimme James Earl Jones die während der kurzen Realfilm-Einspieler zu Wort kommen, sind ein deutliches Zeichen dafür - ist man, wie schon beim Vorgänger, deutlich im Vorteil, wenn man nicht nur mit Animation, sondern auch mit klassischer Musik etwas anfangen kann. Denn nur so kann man die nach wie vor aussergewöhnliche und überaus spezielle Art des Projekts in vollen Zügen geniessen und schätzen. Der finanzielle Erfolg bliebt 'Fantasia 2000' zwar genauso verwehrt wie es beim Original der Fall war, aber es ist zumindest sehr schön, dass man sich bei Disney die Mühe gemacht hat, dem als Klassiker geltenden 'Fantasia' einen würdigen Nachfolger zu bescheren.

Das hohe künstlerische Niveau des Vorgängers wird in 'Fantasia 2000' vielleicht nicht erreicht, aber dafür überflügelt die mittlerweile 10-jährige Kurzfilm-Sammlung das Original vor allem in technischer Hinsicht und kann hier mit einer hervorragenden Bild- und Ton-Präsentation punkten, die auf sehr hohem - teils referenzwürdigem - Niveau angesiedelt sind. Das aus traditionellem Handzeichentrick und CGI-Animation bestehende Bild schwächelt nur in ein paar wenigen Momenten, während der Ton nicht den geringsten Anlass zur Kritik bietet und in vielerlei Hinsicht richtiges Orchester-