Kritik & Unser Fazit:
Das deutsche Kino wagt sich nur selten an das Agentenfilm-Genre und wenn, dann handelt es sich um mehr schlecht als recht funktionierende Versuche, die packenderen Vorlagen aus Hollywood zu kopieren. Bei 'Das Ende der Wahrheit' sind die Parallelen zur Konkurrenz aus Übersee zwar nicht zu übersehen und man merkt immer mal wieder, wie sich Regisseur Philipp Leinemann von vergleichbaren Filmen hat inspirieren lassen, aber dennoch bewahrt sich der Film einen gewissen Realismus und zeigt auf, wie ökonomische Interessen, geopolitische Strategien und Korruption auf höchster Ebene mit dem weltweiten Terrorismus verknüpft sind. Das dies in 'Das Ende der Wahrheit' vor der eigenen Haustüre stattfindet, macht es umso erschreckender.

Schönreden tut man in 'Das Ende der Wahrheit' jedenfalls so gut wie nichts und so sieht man sich mit einer Politwelt rund um den deutschen Bundesnachrichtendienst konfrontiert, die eben noch weitaus korrupter ist, als irgendwelche Verschwörungstheorien bislang vermuten liessen.

Von daher könnte man dem Film durchaus vorwerfen, ein bisschen dick aufzutragen - und ja, stellenweise tut man das wirklich. Dennoch bewahrt sich Leinemanns Film eine Authentizität die man in vergleichbaren Produktionen vielfach vermisst und schafft es dennoch, nicht nur ein gutes Erzähltempo aufrecht zu erhalten, sondern baut auch ein bisschen Action der explosiven Art mit ein. Dabei sieht man dem Film weder das sogar für eine deutsche Filmproduktion recht bescheidene Budget von gerade mal 2 Millionen Euro an und wenn die Ferieninsel Gran Canaria als Kulissen für einen zentralasiatischen Kampfeinsatz dient, dann wirkt das alles andere als unglaubwürdig. In dieser Hinsicht haben die Macher alles aus den Möglichkeiten herausgeholt.

Vielleicht geht 'Das Ende der Wahrheit' teilweise ein wenig die Luft auf und die Versimplifizierung der eigentlich komplexen Story gelingt, gerade im Kontext des doch etwas anspruchsvolleren deutschen Kinos, nicht immer, aber solche kleinen Unzulänglichkeiten werden durch die sehr guten Darsteller bestens ausgeglichen. Dabei glänzt der Film nicht nur mit einem überzeugenden Ronald Zehrfeld in der Hauptrolle, sondern punktet auch mit Nebendarstellern, die bis in die kleinsten Nebenrollen hervorragend besetzt wurden. Somit kann man 'Das Ende der Wahrheit' als sehr gelungenes deutsches Spannungskino bezeichnen, bei dem eine packende Story mit einer guten Portion Action und einer hervorragenden Besetzung gepaart wurde. Sehenswert!

In technischer Hinsicht macht 'Das Ende der Wahrheit' auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc von Prokino einen guten, wenn auch nicht sonderlich spektakulären Eindruck. Das Bild weiss zu überzeugen und auch wenn einem keine Topwerte geboten werden und sich das ein oder andere kleine Transfermanko einschleicht (wie z.B. nicht allzu auffällige Kompressionsartefakte), dann gibt's an der Präsentation kaum etwas auszusetzen. Das gleiche gilt für den Ton der zwar über weite Strecken unauffällig ausfällt, aber in vereinzelten (actionlastigeren) Szenen dann doch