Kritik & Unser Fazit:
Bruce Lee, die Kung Fu-Filmikone die mit nur 32 Jahren unter mysteriösen Umständen viel zu früh verstarb, bietet mit seiner kurzen, aber umso bemerkenswerteren Lebensgeschichte genau den richtigen Stoff für die Kino-Leinwand - wobei der Star von Filmen wie Enter the Dragon eine filmische Biografie auch mehr als verdient hat, denn seine Story die vom armen Tellerwäscher bis zum gefeierten Action-Filmstar reichte, könnte kaum inspirierender sein. Von daher war es wohl nur passend, dass im Jahr 1993 - und damit rechtzeitig zum 20. Todestag von Lee - mit 'Dragon: Die Bruce Lee Story' eine aufwändig inszenierte Film-Biografie in die Kinos kam. Der unter der Regie von Fast and the Furious-Regisseur Rob Cohen inszenierte Film basiert zwar auf der Autobiografie von Lees Witwe, nimmt sich jedoch einige künstlerische Freiheiten.

An diesen dürften sich nur die ganz hartgesottenen Fans von Bruce Lee stören, wobei es schlussendlich die Ausschmückungen sind, die dem Film seine Faszination und auch seine Würze geben - und der Martial Arts-Legende erst recht ein Denkmal gesetzt wird.

Auf wirkliche Authentizität muss also, zumindest teilweise, verzichtet werden. Und trotzdem funktioniert 'Dragon: Die Bruce Lee Story' weitaus besser als was man meinen möchte und weiss vor allem auch dann zu unterhalten, wenn man weder ein Fan von Bruce Lee, noch mit seiner Lebensgeschichte vertraut ist. So bekommt man es mit einem Film zu tun, der die wichtigsten Stationen im Leben und der Karriere von Bruce Lee gewissenhaft abarbeitet und gleichzeitig nicht nur erstaunlich leichtfüssig, sondern auch sehr cineastisch daherkommt. Da überrascht es dann auch nicht, dass man sich bei den Kampfszenen besonders viel Mühe gegeben hat und diese auch ein bisschen übertrieben rüberkommen - also ganz im Stil der Filme des genreprägenden Kinostars.

'Dragon: Die Bruce Lee Story' rutscht zuweilen auch in leicht kitschige Gefilde ab, aber interessanterweise hat der Unterhaltungswert darunter kaum zu leiden - was vor allem an den Darstellern liegt. Jason Scott Lee macht als durchtrainierter Bruce Lee, trotz eigentlich kaum vorhandener Ähnlichkeit, eine ausgezeichnete und sehr charismatische Figur und dank der guten Leinwand-Chemie mit Lauren Holly, die seine Ehefrau spielt, wirkt der Film auch in seinen klischeehaftesten Momenten noch glaubwürdig. So handelt es sich bei 'Dragon: Die Bruce Lee Story', wie erwähnt, um eine nur bedingt detailgetreue Biografie, aber sehenswert ist der Film allemal und hat sich die letzten zwei Jahrzehnte besser gehalten, als so manch andere vergleichbare Produktion aus den '90er Jahren.

Die 22 Jahre seit seiner Premiere sieht man 'Dragon: Die Bruce Lee Story' auf der hier vorliegenden Blu-ray Umsetzung von Universal Pictures jedenfalls kaum an, denn der aufwändig in Szene gesetzte Biografie-Film kann sich bildtechnisch durchaus sehen lassen - auch wenn einem hin und wieder auffällt, dass das verwendete Master nicht mehr ganz taufrisch sein dürfte. Beim deutschen Ton, der nur als 2.0-Mix vorliegt, muss man schon eher ein paar Abstriche machen, wobei das Hauptmanko eine nicht allzu optimale Balance ist. Ansonsten ein passabler, um nicht zu sagen sehr solider Stereo-Mix. Wenn überhaupt, dann dürften hier lediglich die Extras für Enttäuschung sorgen -