Kritik & Unser Fazit:
Handelt es sich bei 'Dolor y gloria', dessen deutscher Titel 'Leid und Herrlichkeit' lautet, nun um eine biografische Aufarbeitung eigener Erlebnisse oder nicht? Laut Regisseur Pedro Almodóvar ja - und nein. Egal welche Teile nun autobiografischer Natur sind oder nicht, es steht tatsächlich ausser Frage, dass Almodóvar mit diesem Film den Zuschauer in ganz persönliche Sphären vorstossen lässt und einem private Einblicke gewährt, wie noch nie zuvor - und zwar ungeschönt und mit voller Konsequenz. Dennoch bewahrt er sich auch bei diesem Film das Recht vor, nicht alles von sich Preis zu geben und kann sich dementsprechend hinter der von Antonio Banderas hervorragend gespielten Figur verstecken. Die Interpretation überlässt er aber dem Publikum.

Das macht 'Dolor y gloria' zu einem erstaunlich vielschichtigen und komplexen Werk, das aber dennoch zugänglich genug ist, um nicht nur hartgesottenen Almodóvar-Anhängern zu gefallen - im Gegenteil: Almodóvar bricht zum Teil auch ganz bewusst mit seinem eigenen filmischen Stil.

Den schrägen Humor findet man nur ansatzweise, und dennoch bewahrt sich der Film, trotz seiner introspektiven Ausrichtung, eine erstaunlich leichtfüssige Art die nicht zuletzt deswegen so gut funktioniert, weil die Grenze zwischen Film und Realität, nicht nur im Bezug auf Almodóvars eigenem Leben, stark verschwimmen. Dabei bedient man sich einem kleinen Trick der einerseits für kurzzeitige Irritationen, zu guter Letzt aber auch für einen wunderbaren Aha-Moment sorgt und bestens aufzeigt, das Almodóvar auch nach all den Jahren seinen Sinn für innovatives Kino nicht verloren hat. Tatsächlich stehen in 'Dolor y gloria' aber keine filmischen Tricks, sondern vielmehr das Innenleben dieser Figur, und somit von Almodóvar selbst, im Mittelpunkt - zurecht.

Von daher könnte man dem Film zwar vorwerfen, eine Mischung aus Selbstmitleid und auch Selbstverliebtheit zu sein, aber allein das grossartige Spiel von Banderas als Quasi-Almodóvar und die Rückblicke in seine frühen Jugendjahre, mit einer ebenso grandiosen Penélope Cruz in der Rolle seiner Mutter, machen den Film zu einem ergreifenden und zudem auch nachdenklich stimmenden Werk. Schlussendlich vielleicht nicht Almodóvars bester, aber zumindest sein persönlichster Film der als Vergangenheitsbewältigung dennoch zu unterhalten weiss - und zudem der Beweis, dass der spanische Kult-Regisseur auch die melancholischen Töne trifft!

Inhaltlich bzw. schauspielerisch weiss der Film zu überzeugen, aber 'Dolor y gloria' macht auch in technischer Hinsicht eine grossartige Figur und punktet auf dieser Blu-ray nicht nur mit einem hochwertigen Bild, sondern auch einem ebenso überzeugenden Ton - auch wenn die akustische Umsetzung erwartungsgemäss unspektakulär ausfällt. So wird einem grundsätzlich viel High-def Feeling geboten und die wenigen Schwächen, wie z.B. wenige weichere Shots und ein minimaler Detailverlust, sind kaum der Rede wert. Die Extras bestehen aus einem informativen Interview