Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Crawl' liefert Alexandre Aja, unter anderem für Horrorfilme-Remakes wie The Hills Have Eyes oder Piranha bekannt, einen Film ab, der genau auf seine Kragenweite zugeschnitten ist und somit überrascht es auch nicht, dass er dem Horror-Genre weiterhin treu bleibt. Die Story von 'Crawl' ist jedenfalls simpel und beschränkt sich auf das Wesentliche, denn in erster Linie will der Film, der während eines tobendes Sturms in Florida spielt, ein klaustrophobisches Gefühl erzeugen - zumindest während des anfänglichen Szenen bei denen Vater und Tochter in einem Keller eingeschlossen sind der sich nicht nur unaufhörlich mit Wasser füllt, sondern auch gleich noch von mehreren beisswütigen Alligatoren bevölkert wird. Keine allzu gute Ausgangslage!

Zumindest nicht für die beiden Protagonisten - aber eine umso bessere Ausgangslage für den Zuschauer der sich hier ohne Umschweife in einem kleinen und ziemlich fiesen Horror-Thriller wiederfindet, der offensichtlich keinen Hehl daraus macht, möglichst kurzweilig sein zu wollen.

Und tatsächlich: 'Crawl' ist sehr kurzweilig und legt nicht nur ein gutes Tempo vor, sondern baut auch sehr schnell eine gute Spannung auf. Wenn sich Vater und Tochter im labyrinthartigen Unterbau des Hauses, durch den man sich nur kriechend fortbewegen kann, vor den gefrässigen Alligatoren zu verstecken versuchen, treibt das die Spannungskurve unvermittelt in die Höhe und es ist auch ziemlich egal, dass man für die Figuren eine sehr rudimentäre Backstory geliefert bekommt die aus den üblichen Klischees besteht. Was dafür umso negativer auffällt sind die vielen direkten Angriffe der Alligatoren und die geradezu erstaunlich wenigen Blessuren, die die beiden Figuren jeweils davontragen - zumindest anfänglich, denn zum Ende hin wird's heftiger.

Während die Nebenfiguren in der Regel mit einem Bissen verschlungen oder in mehrere Stücke gerissen werden, kriegen die von Kaya Scodelario und Barry Pepper gespielten Figuren sogar dann nur ein paar leichte Schrammen ab, wenn sie schon zur Hälfte im Schlund eines der Viecher verschwunden sind. Alles andere als realistisch und mit der Zeit hat darunter auch die Spannung zu leiden, aber mit seiner moderaten Laufzeit von gerade mal 87 Minuten (samt Abspann) geht 'Crawl' wenigstens nie die Luft aus und ist schlussendlich weitaus unterhaltsamer, als was er es eigentlich sein dürfte. Alles in allem keine Genre-Neuerfindung, aber zumindest gute, wenn auch nicht gerade glaubwürdige Horror-Unterhaltung der besonders bissfesten Art!

In technischer Hinsicht macht 'Crawl' einen sehr guten und hochwertigen Eindruck auf der hier vorliegenden Blu-ray von Paramount Pictures. Das Bild überzeugt mit Werten auf sehr hohem Niveau und wenn, dann lassen sich höchstens ein paar schlechter fokussierte Aufnahmen bemängeln die im Vergleich mit dem restlichen Bildmaterial ein bisschen weicher wirken. Der deutsche Ton überzeugt, trotz leicht einschränkender Dolby Digital 5.1-Abmischung, mit einer sehr aktiven und auch druckvollen und aggressiven Räumlichkeit und die Extras bieten nicht