Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Hard Powder', der im Original als 'Cold Pursuit' bekannt ist, inszeniert Regisseur Hans Petter Moland gleich selbst das englischsprachige Remake seines norwegischen Films 'Kraftidioten' aus dem Jahr 2014. Dementsprechend überrascht es dann auch nicht unbedingt, dass das US-amerikanische Remake recht nah am Original dran ist und nur gewisse Elemente abgeändert wurden. Das Problem von 'Hard Powder': Das Marketing bzw. sein Hauptdarsteller. Das soll nicht heissen, dass Liam Neeson in der Rolle des rachsüchtigen Vaters eine schlechte Figur macht, aber die Besetzung des Taken-Darstellers weckt unweigerlich Erwartungen die der als Action-Thriller vermarktete Film nicht erfüllen kann. Hier steckt mehr Dark Comedy als Thriller drin.

So dauert es dann tatsächlich ein ganzes Weilchen, bis man sich mit dem eigenwilligen Humor des Films anfreunden kann und gewisse Szenen können schon mal sehr befremdlich wirken. Bedauerlicherweise schafft das dann auch eine gewisse Distanz zu den (Haupt-) Charakteren.

Nicht gerade ein Vorteil bei einem Film der beim Zuschauer Verständnis für den Rache-Trip seiner Hauptfigur wecken möchte. Andererseits keine Überraschung wenn man bedenkt, dass 'Hard Powder' ganz offensichtlich nicht so recht weiss, was er sein will: Ein schwarzhumoriger Krimi, ein Familiendrama oder ein Action-Thriller. So erinnert nicht nur die schneebedeckte Location und einige der Figuren, sondern auch einige der absurderen Situationen und Momente an Fargo. Dessen Cleverness erreicht 'Hard Powder', obwohl er sich bemüht, jedoch nie - und das ist auch das Problem: Der Film ist zu bemüht und wirkt dank seiner schlecht ausgearbeiteten Figuren und vielen Subplots schnell einmal überladen und leider auch ein bisschen langatmig.

So verfehlen gerade die humoristischen Elemente oftmals ihre Wirkung, aber interessanterweise macht der Film als reiner Action-Thriller dann doch noch eine ganz ordentliche Figur - sicherlich auch dank Liam Neeson dem man für einmal auch die Rolle des etwas unbeholfenen Rächers abnimmt. Trotzdem: Für einen Schauspieler, der vom Klischee des alternden Actionstars langsam wegkommen will, nicht unbedingt die beste Rollenwahl. Was bleibt ist ein genremässig sehr ambivalenter Film der in seiner ursprünglichen norwegischen Inkarnation, der man den dunklen und auch absurden Humor eher abnimmt, dann doch ein bisschen besser funktioniert.

In technischer Hinsicht macht 'Hard Powder' eine sehr gute Figur und überzeugt auf der hier vorliegenden schweizerischen Blu-ray Fassung von Impuls Home Entertainment mit einer Bild- und Tonpräsentation, die sich sehen und hören lassen kann. Allzu spektakuläre Eindrücke sollte man allerdings nicht erwarten, wobei das Bild gut abschneidet und nur mit ein paar wenigen Einschränkungen zu kämpfen hat. Der Ton wiederum holt etwas mehr raus und punktet vor allem in den etwas actionlastigeren Momenten des Films für eine gute und zuweilen auch recht aggressive Räumlichkeit. Bei den Extras gibt's nicht nur diverse Deleted Scenes und ein recht