Kritik & Unser Fazit:
Endzeit-Filme gibt es viele, und die Variante einer Bedrohung in Virus-Form erfreut sich bei vielen Filmemachern grösster Beliebtheit. So überrascht es dann auch nicht, dass auch bei 'Carriers' ein Virus die Existenz der Menschheit bedroht und den Grossteil der Bevölkerung bereits vernichtet hat. Überlebende gibt's nur noch wenige, und die beschäftigen sich weniger mit der Herkunft des Virus (oder dessen Bekämpfung), sondern schlicht und einfach um ihr nacktes Überleben. Wer beim Film der Pastor-Brüder allerdings einen Zombie-Thriller im Stil von 28 Weeks Later & Co. erwartet, wird eine kleine Enttäuschung erleben, denn anstatt waschechtem Horror-Thriller wird einem hier eher eine als Endzeit-Drama verpackte Charakterstudie geboten.

Das ist dann auch der grosse Pluspunkt eines Films, der das Genre zwar nicht neu erfindet, aber immerhin eine bisher wenig gesehene Sichtweise bietet. Das Grauen wird hier nämlich weniger in blutigen Bildern aufgezeigt, sondern vielmehr durch die radikalen Entscheidungen der Gruppe vermittelt. Im Vordergrund steht nämlich ganz klar der Selbsterhaltungstrieb, und der geht mitunter so weit, dass die ausweglose Situation Entscheidungen erfordert, die im ersten Augenblick nicht unbedingt nachvollziehbar sind - aber schlicht und einfach unvermeidbar und damit umso erschreckender sind. Dabei entsteht eine spezielle Gruppen-Dynamik wie man sie in vergleichbaren Filmen noch nicht gesehen hat.

Ganz von den gängigen Klischees des Genres kann man sich dann aber doch nicht lösen und dementsprechend begibt sich die kleine Gruppe immer wieder in Gefahren-Situationen, die eigentlich vermeidbar wären. Vor allem die Figur von Star Trek-Star Chris Pine sorgt mit einigen unbedachten Aktionen für so manches Kopfschütteln, aber dafür machen die Schauspieler, u.a. ist Coyote Ugly-Darstellerin Piper Perabo zu sehen, eine ansonsten gute Figur und können dank guter Darstellungen über die ein oder andere Story-Schwäche hinwegtäuschen. 'Carriers' ist kein Film der übermässig viel Nervenkitzel oder sonstige Spannung zu bieten hat, aber das verfolgen der eigentlich ausweglosen Reise ist dennoch packend und regt zudem zum Nachdenken an.

Der bereits 2006 fertig gestellte Film macht auf Blu-ray eine grösstenteils gute Figur und überzeugt mit einer sehr soliden, teils recht guten Bildqualität die zwar von einigen unübersehbaren Stilmitteln geprägt ist, aber dennoch gute Werte liefert. Dem Ton ist die Low-Budget bzw. Independent-Herkunft von 'Carriers' vielleicht etwas stärker anzumerken, aber trotz der eher zurückhaltenden Surround-Atmosphäre macht der Film auch in akustischer Hinsicht noch ziemlich was her. Einzig die Extras sind nicht allzu überzeugend bzw. ausschweifend ausgefallen, und bieten nebst einer B-Roll und