Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---576i AVC MPEG-4
---1080p AVC MPEG-4

Bildformat:
1.85:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Deutsch
---Englisch

Untertitel:
Deutsch

Extras:
Audiokommentar
Making of
Interview mit T. Hardy
Fitnesstraining
Audioaufnahme
B-Roll
Fotogalerie
BD-Live
Versch. Trailer
Wendecover

Regie:
Nicolas Winding Refn

Darsteller:
Tom Hardy
James Lance
Matt King
Kelly Adams
Amanda Burton


Genre:
Biografie / Drama

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 15.2.10

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Kinowelt Home Entertainment GmbH
 
 
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'Bronson'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
Bronson
Originaltitel: Bronson
Veröffentlichung: 18. Februar 2010
Studio / Verleih: Kinowelt Home Entertainment GmbH
Produktionsjahr: 2008
Länge: 92 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

Michael Peterson (Tom Hardy) ist 22 Jahre alt, als er mit einer abgesägten Schrotflinte ein Postamt überfällt. Seine Beute: knapp 27 Pfund und sieben Jahre Zuchthaus. Aufgrund verschiedenster Vorfälle innerhalb der Gefängnismauern - darunter Wärtermisshandlungen, Entführungen und Anstiftung zum Gefängnisaufstand - wird seine Strafe fortdauernd verlängert. Von den folgenden 35 Jahren Zuchthaus verbringt er 30 in Isolationshaft. Erst hier vollendet sich Petersons kompromisslose Persönlichkeit, und aus dem Problem-Teenager 'Charles Bronson' wird die lebende Legende: der gewalttätigste Sträfling Englands, der bis heute einsitzt.

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 1.85:1 (16:9)

Schärfe:
70%
Kontrast:
70%
Detailzeichnung:
55%
3-D / HD-Effekt:
55%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Grundsätzlich (sehr) solide, aber sehr wechselhafte Bildqualität.
- Das 35mm-Bildmaterial bietet die deutlich besseren Bildwerte.
- Hellere Szenen weisen einen meist recht ausgewogenen Kontrast auf.
- Grundsätzlich gute und kräftige, teils untersaturierte, Farbwiedergabe.
- Vereinzelte Aufnahmen bieten ein etwas plastischer wirkendes Bild.
- Negativ:
- Die (vielen) 16mm-Aufnahmen weisen ein sehr starkes Korn auf.
- Hellere Aufnahmen wirken vielfach stark überstrahlt (= Detailverlust).
- Teils sehr starker Detailverlust in dunklen Szenen / Bildbereichen.
- Vor allem 16mm-Aufnahmen wirken eher weich / weniger detailliert.

Rein visuell gesehen werden einem bei 'Bronson' einige wirklich gelungene - und zudem recht gewagte - Bilder-Kompositionen geboten die, gerade im Vergleich mit den eher tristen und düsteren Gefängnis-Sequenzen, für viel Abwechslung sorgen. Nur qualitativ könnte das Ganze etwas ausgewogener daherkommen, denn der aus 16mm- und 35mm-Aufnahmen bestehende Film wirkt teilweise sehr wechselhaft. Grundsätzlich gilt: Ist das Bild einigermassen hell und handelt es sich um eine 35mm-Aufnahme, dann sind die Bildwerte auf gehobenem Niveau angesiedelt wobei sowohl Schärfe- und Detailzeichnung, als auch Kontrast und Farben äusserst gut rüberkommen - und man hin und wieder sogar von etwas High-def Feeling sprechen kann!

Grösstenteils besteht der Film allerdings aus den qualitativ deutlich minderwertigeren 16mm-Aufnahmen und diese haben ein Hauptproblem: Filmkorn! Wer unsere Reviews kennt weiss, dass wir Filmkorn nur in den seltensten Fällen als wirklich negativ einstufen, doch hier ist das Korn bzw. Bildrauschen teilweise so stark ausgefallen, dass auch die Schärfe- und Detailzeichnung sehr darunter zu leiden hat. Das Resultat: Ein eher weiches und nur sehr bedingt detailliertes Bild bei dem es zudem vielfach zu einem starken Detailverlust kommt - und zwar nicht nur in dunklen, sondern auch in den teils stark überstrahlt wirkenden hellen Bildbereichen. Das Bild von 'Bronson' weist einige gute Ansätze auf, aber kann nur in wenigen Punkten wirklich überzeugen.


Der Ton:
Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Es ist für keinen Heimkino-Fan ein schönes Erlebnis, wenn man in Ruhe einen Film sehen will und man merkt, dass mit dem eigenen Equipement etwas nicht stimmt - zumindest dachten wir das zuerst, denn nur so war zu erklären, dass auch nach ca. 10 Minuten aus dem linken vorderen Lautsprecher kein Ton zu hören war. Man drückt ein paar Knöpfe an der Fernbedienung, man checkt die Kabelverbindungen... aber es bleibt dabei: Kein Ton! Ein kurzes Umschalten auf die englische Original-Tonspur zeigt aber: Es gibt Ton auf dem vorderen linken Lautsprecher. Die Lösung des Rätsels ist also ein Fehler der nur bei der deutschen Tonspur auftritt und bei der während der gesamten Laufzeit der vordere linke Lautsprecher nicht angesteuert wird.

Wo war die Qualitätskontrolle? Wir hoffen jedenfalls, dass Kinowelt den Titel bald in einer korrigierten Fassung in den Handel bringt - denn wer den Film in der deutschen Fassung sehen will, wird von der Rechtslastigkeit der Abmischung sehr irritiert sein.

'Bronson' würde sich an und für sich gut anhören und bietet allem Anschein nach eine sehr solide Surround-Atmosphäre bei der die Musik (u.a. sind die Pet Shop Boys zu hören) für etwas druckvollere Stimmung sorgt. Die Synchronisation ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig (allein deswegen ist hier die Originalfassung der deutschen Tonfassung vorzuziehen), aber klingt dafür durchgehend gut verständlich. Wir schätzen, dass eine voll funktionstüchtige Tonspur bei der alle Lautsprecher angesteuert werden locker eine Wertung von 4 Sternen erzielt hätte - für die hier vorliegende (eindeutig durch einen Produktionsfehler vermasselte) deutsche Tonfassung können wir aber - zumindest derzeit - höchstens eine Wertung von 3 Sternen vergeben.

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch

 
 
  Die Extras:
Bei den Extras von 'Bronson' wird der Anfang von einem informativen Audiokommentar gemacht bei dem der Regisseur Nicolas Winding Refn und der Filmkritiker Alan Jones zu Wort kommen. Nicolas Winding Refn steht zudem beim ebenfalls verfügbaren 'Making of' (ca. 15 min.) im Mittelpunkt bei dem es ausnahmsweise weniger um Einblicke in die Arbeiten am Set, sondern vielmehr um die Kommentare von Cast & Crew, sowie Freunden und Familienmitglieder des echten Charles Bronson, geht. Hauptdarsteller Tom Hardy kommt zudem bei einem separaten Gespräch ('Interview mit Tom Hardy', ca. 15 min.) zu Wort und spricht nicht nur über die herausfordernde Rolle, sondern auch über seine persönlichen Begegnungen mit dem echten Bronson.

Wer sich gefragt hat, wie der britische Darsteller zu seinen Muskeln kam, der bekommt die Antwort bei 'Fitnesstraining für die Rolle des Charles Bronson' (ca. 6 min.). Zusätzlich bietet die Disc eine 'Audioaufnahme von Charles Bronson zum Film' (ca. 18 min.). Die Aufnahme an und für sich ist etwas langatmig und nicht allzu interessant, aber hat dafür an der Premiere des Films für Aufregung gesorgt, da es nicht bekannt war, wie die Aufnahme überhaupt gemacht werden konnte.

Nebst einer Reihe von unkommentierten Set-Aufnahmen ('B-Roll', ca. 12 min.) und einer kleinen 'Fotogalerie' (mit Szenen- & Set-Fotos, ca. 2 min.) darf auch hier die mittlerweile standardmäsige 'BD-Live'-Einbindung von Kinowelt nicht fehlen. Falls der verwendete Blu-ray Player über das Profil 2.0 verfügt, kann auf's Online-Portal von Kinowelt zugegriffen werden wo es nebst Eigenwerbung (u.a. Umfrage, Trailer, News und FAQ) einen Zugang zur 'Bronson' Online-Community gibt - weiteres filmbezogenes Material sucht man hier vergeblich. Weitere Eigenwerbung macht das Kinowelt-Label zudem direkt auf der Disc selbst und hat hier gleich acht verschiedene Trailer (inklusive Trailer des Hauptfilms) auf die Disc gepackt - die grösstenteils hochauflösend vorliegen.

Ebenfalls erwähnenswert: Das Kinowelt-Label hat die 'Bronson' Blu-ray mit einem Wendecover ausgestattet bei dem das lästige und unbeliebte FSK-Logo fehlt.
 
 
Kritik & Unser Fazit:
Es ist eigentlich fast schon kriminell, dass sich Hauptdarsteller Tom Hardy (u.a. bekannt aus RockNRolla und Star Trek: Nemesis) in 'Bronson' die Seele aus dem Leib spielt und eine hervorragende One-Man-Show abliefert, und der Film selbst dafür rein storymässig kaum etwas zu bieten hat. Man merkt Nicolas Winding Refn's Film jedenfalls schnell an, dass es hier vielmehr um das Konzept eines berühmt-berüchtigten Schwerverbrechers geht, und deutlich weniger um eine wirkliche Charakterstudie des Mannes, der sich selbst den Namen des berühmten Leinwand-Stars der '70er und '80er Jahre gegeben hat - und anscheinend nur ein Ziel hatte: Berühmt zu sein - wobei er diese zweifelhafte Berühmtheit durch's jahrzehntelange Einsitzen erlangt.

Dass der Film auf einer wahren Geschichte basiert hilft jedenfalls nicht viel, denn die Macher nehmen sich viele Freiheiten und versuchen sich an einer Art Neu-Erfindung von Stanley Kubrick's A Clockwork Orange. Wenn Tom Hardy als Bronson das Publikum als eine Art Performance-Künstler direkt adressiert, dann ist das - zumindest am Film-Anfang - noch ziemlich interessant. Eine Lebensgeschichte die sich grösstenteils innerhalb von Gefängnismauern und Irrenanstalten abgespielt hat und bei der die Figur keine wirkliche Motivation aufzeigt, ist aber eine wenig unterhaltsame Angelegenheit - auch wenn mittels in die Länge gezogener Prügelszenen versucht wird, die kaum vorhandene Story etwas auszuschmücken.

Der Vergleich mit 'A Clockwork Orange' kommt übrigens nicht nur daher, weil der Film die Gewaltbereitschaft seiner Hauptfigur regelrecht zelebriert, sondern auch, weil man sich hier auch rein visuell sehr deutlich von Kubrick's Film hat inspirieren lassen. Dementsprechend bietet der Film immerhin ein bisschen was für's Auge und die Gegensätzlichkeit der bizarren Comedy-Einlagen mit der tristen Gefängniswelt ist durchaus interessant - und ansatzweise sehr gelungen. 'Bronson' lebt aber vor allem von der grandiosen Darstellung von Tom Hardy der der wenig nachvollziehbaren Figur etwas Leben einhauchen kann. Wer auf ein packendes Portrait einer vielschichtigen realen Person gehofft hat, wird hier aber eine Enttäuschung erleben.

Inhaltlich wurde hier viel Potential verschenkt - und ähnlich könnte man auch von der technischen Umsetzung des Films sprechen, denn das Kinowelt-Label hat es geschafft, die deutsche Tonspur zu vermasseln. Aufgrund eines Produktionsfehlers bleibt der linke vordere Lautsprecher nämlich stumm - ein Problem, das bei der englischen Tonspur nicht vorhanden ist. Das Bild wird wiederum so wiedergegeben, wie es von den Machern gedacht ist - auch wenn dies im Fall von 'Bronson' heisst, dass man mit einem sehr körnigen Bild leben muss bei dem nur die 35mm-Aufnahmen wirklich überzeugen. Die Extras bieten ein paar aufschlussreiche Kommentare, die reale Hauptfigur wird aber
auch im Bonusmaterial nicht besser ausgeleuchtet oder hinterfragt.

Das einzig wirklich sehenswerte an 'Bronson' ist die überragende Leistung von Hauptdarsteller Tom Hardy. Wer den Film auf Deutsch sehen möchte, sollte aber erstmal abwarten, bis die Blu-ray (hoffentlich bald) in einer korrigierten Ton-Fassung erscheint.
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Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
'Bronson'
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