Kritik & Unser Fazit:
Wie sagt man so schön: Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Das klingt zwar ein bisschen abgedroschen, aber im Fall von 'The Big Sick' ist das dann doch wahr, denn der Film von Michael Showalter erzählt den von wahren Begebenheiten inspirierten Beziehungsanfang von Kumail Nanjiani und Emily V. Gordon. Während die beiden gleich selbst für das Drehbuch des Films verantwortlich sind, hält sich Gordon vor der Kamera im Hintergrund, dafür spielt sich Nanjiani im Film selbst und liefert damit auch einen der Hauptgründe ab, wieso sich der Film - der, so darf man zumindest annehmen, sicher an einigen Stellen von den wahren Ereignissen abweicht - so authentisch und herzlich anfühlt. Eine Romanze, die von einem sehr liebenswerten Paar handelt, wobei es das Schicksal mit den beiden zunächst aber alles andere als gut meint.

Dem Liebesglück der beiden stehen nämlich einige Hindernisse im Weg: Einerseits wären da die kulturellen Unterschiede in Form von Kumails pakistanischer Familie die auf eine pakistanische Ehefrau drängen, andererseits wird Emily krank und liegt daraufhin mehrere Wochen im Koma.

Es ist genau diese Zeit, in der sich Kumail nicht nur mit seiner Herkunft auseinandersetzt und sich den Erwartungen seiner Eltern stellen muss, sondern gleich auch noch die Eltern von Emily näher kennenlernt. So beeinflussen sich die verschiedenen Charaktere gegenseitig und deren Horizont wird unweigerlich erweitert. Dass sich 'The Big Sick' mit einem eigentlich heiklen und dramatischen Thema befasst und zudem die zweite Hauptfigur für längere Strecken komplett ausser Gefecht gesetzt ist, sind eigentlich schwierige Voraussetzungen, doch der Film meistert das mit seiner leichtfüssigen und grundehrlichen Art fast mühelos. Die Balance aus Dramatik / Tragödie und gelegentlich urkomischem, aber den Bogen nie überspannendem Humor stimmt. Kommt hinzu, dass sich der Film - trotz der wahren Grundlage - nie übermässig ernst nimmt.

Diese Selbstironie ist es dann, die 'The Big Sick' auch in seinen kitschigeren Momenten auf dem Boden der Tatsachen hält und immer wenn man denkt, dass man doch noch in die Hollywood-Klischees reinrutscht, macht der Film eine gekonnte Kehrtwende. Nebst dem gelungenen Drehbuch ist es aber vor allem dem hervorragend agierenden Ensemble zu verdanken, dass der Film zu Herzen geht und dennoch für die nötigen Lacher sorgt, wobei die Chemie von Nanjiani und Film-Emily Zoe Kazan kaum besser sein könnte und schlussendlich der ausschlaggebende Punkt ist, wieso der Film dermassen gut funktioniert. Da sieht man auch gerne darüber hinweg, dass 'The Big Sick' vielleicht 5 bis 10 Minuten zu lang geraten ist und im Mittelteil kurzzeitig die Luft auszugehen droht. Ganz klar eine der charmantesten romantischen Komödien seit langem!

Dass der Film auch in technischer Hinsicht gut abschneidet, ist zusätzlich erfreulich. So erwartet einen bei der hier vorliegenden Blu-ray ein zwar nicht gerade spektakuläres, aber durchgehend gutes und zuweilen auch recht hochwertiges Bild ohne grössere Schwächen. Beim Ton sieht es bzw. klingt es ähnlich, denn auch hier gilt: Zwar alles andere als spektakulär und ausserdem nicht allzu räumlich, aber zum Film passt es und rein qualitativ gibt's nichts zu meckern. Kommt hinzu, dass die Disc über eine gelungene Auswahl an verschiedenen Bonus-Features verfügt und