Kritik & Unser Fazit:
Detlev Buck hatte nach seinen - zugegebenermassen erfolgreichen - Ausflügen ins Kinderfilm-Genre (insgesamt hat er vier 'Bibi & Tina'-Filme inszeniert) ganz offensichtlich einen radikalen Tapetenwechsel nötig. So verwundert es dann auch nicht, dass es ihn mit 'Asphaltgorillas' in die Berliner Unterwelt samt Drogendealern, Zuhältern und Geldfälschern verschlägt wo sich der 'Männerpension'-Regisseur als eine Art deutscher Quentin Tarantino versucht: Schräge Typen, verschiedene Subplots die zu einer einzigen Geschichte verwoben werden und Dialoge, die - ebenfalls in bester Tarantino-Art - ein bisschen gestelzt daherkommen. Zu dumm nur, dass das Ganze zu guter Letzt dann doch ein bisschen aufgesetzt und zuweilen sehr konstruiert wirkt.

Dabei könnten die Voraussetzungen kaum besser sein, denn zumindest rein atmosphärisch wird dem Publikum ein sehr stimmiges, von viel Neonlicht geprägtes Unterwelt-Bild von Berlin präsentiert das man in dieser Art im deutschen Kino noch nicht zu sehen bekommen hat.

Zumindest in dieser Hinsicht kann man sich von anderen Vertretern des deutschen Mainstream-Kinos gut abheben und kann damit auch durchaus ein gewisses Interesse beim Zuschauer hervorrufen. Die zum Teil etwas episodenhaften Abenteuer von Hauptfigur Atris kommen jedoch etwas weniger rasant als gedacht daher und wirken teilweise vielmehr unnötig hektisch. Kommt hinzu, dass nicht nur einem, sondern gleich zwei Lamborghinis mehr Leinwandzeit eingeräumt wird als den eigentlichen Figuren und dementsprechend die charakterliche Entwicklung stark eingeschränkt ist. So bleibt's bei den üblichen Genre-Klischees und die Figuren könnten kaum eindimensionaler daherkommen. Das mag gewollt sein, funktioniert hier aber nur sehr bedingt.

Das soll nicht heissen, dass 'Asphaltgorillas' nicht seine Momente hat und auch wenn der Film schlussendlich sein Potential nicht auszuschöpfen weiss, dann punktet er immerhin mit ein paar gut aufgelegten Darstellern und einigen Gags, die durchaus zu unterhalten wissen. Schade also, dass der Film ansonsten ein bisschen zu bemüht wirkt und zu keinem Zeitpunkt den Coolness- bzw. den Tarantino-Faktor erreicht, den er so offensichtlich anstrebt - was allerdings auch kaum möglich ist bei einer FSK-Freigabe ab 12. So sei es Detlev Buck zumindest gegönnt, dass er mit 'Asphaltgorillas' mal wieder einen Film für ein älteres Publikum drehen konnte - auch wenn der Humor, den er damit präsentiert, infantiler ausgefallen ist, als was man vielleicht erwartet hat.

In technischer Hinsicht gibt's an 'Asphaltgorillas' kaum was auszusetzen, denn der Film macht auf der hier vorliegenden Blu-ray einen grösstenteils hochwertigen Eindruck. Topwerte werden einem zwar nicht geboten, aber das Bild strahlt genug High-def Feeling aus und der Ton, obwohl von vielen Songs und einer grundsätzlich unspektakulären Abmischung geprägt, kann als sehr solide bezeichnet werden. Die Extras-Auswahl der Disc ist vielleicht nicht ausschweifend, aber